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Drogeriemarkt-Manager Wer bei Schlecker wirklich das Sagen hat

Die Schlecker-Kinder Meike und Lars sind die Gesichter der insolventen Drogeriemarktkette. Doch zwei bislang unbekannte Manager treffen im Hintergrund die Entscheidungen. Wer sind Sami Sagur und Thorben Rusch?
14.02.2012 - 09:50 Uhr 3 Kommentare
Meike Schlecker und der Schlecker-Finanzchef Sami Sagur. Quelle: Reuters

Meike Schlecker und der Schlecker-Finanzchef Sami Sagur.

(Foto: Reuters)

Düsseldorf Die Worte sagten etwas anderes als die Bilder: Als Meike Schlecker vor der Presse ihre Pläne für die Zukunft der insolventen Drogerie verkündete, versank sie in ihrem Stuhl. Die Frau, an deren Weisungen sich Tausende Mitarbeiter orientieren sollten - blass und hohlwangig. Der Mann neben ihr, der ihr nur assistieren sollte, saß aufrecht. Seine Hände ruhten auf dem Tisch. Ab und an flüsterte er ihr etwas zu. Das Schild vor ihm verriet einen unbekannten Namen: Sagur.

In der Woche darauf saß Lars Schlecker vor Journalisten, dieses Mal in Wien. Hornbrille und Locken ließen sein Gesicht schmal wirken. Seine Stimme klang dünn, seine Worte schleppten sich in den Raum. Ganz anders der Mann zu seiner Linken. Nach vorn gebeugt sprach er laut und entschlossen. Auch sein Schild zeigte einen unbekannten Namen: Rusch.

Sie heißen nicht Schlecker. Auch ihre Gesichter sind nicht so berühmt wie die von Meike und Lars, den Kindern des gestürzten Drogeriekönigs Anton Schlecker. Und dennoch hängt die Zukunft der Kette in Familienhand vor allem von ihnen ab: Thorben Rusch (41) und Sami Sagur (38) geben den Geschwistern Geleitschutz bei der Bewältigung des väterlichen Vermächtnisses.

Die beiden Männer sind hierarchisch bei Schlecker zwischen die Familie und das Management geschaltet, sie sind quasi die Schatten der beiden Erben: Rusch kümmert sich um das Tagesgeschäft und verantwortet Vertrieb, Einkauf und Marketing. Er ist in diesen Tagen mit Lars Schlecker unterwegs. Sagur ist Finanzchef, aber unter anderem auch für Personal, Logistik und Verwaltung zuständig. Er steht an der Seite von Meike Schlecker.

Wer sind Rusch und Sagur, diese unbekannten Begleiter?

Seit etwa einem Jahr berichten bei Schlecker nahezu alle Direktoren an einen der beiden Manager, nicht mehr an die Familie. Anfang 2011, nach Jahrzehnten der Alleinherrschaft, beschloss Anton Schlecker, ein externes Duo in die oberste Führungsebene zu lassen. Eine Doppelspitze direkt unterhalb der Eigentümerfamilie, in der bis dato nur einer entschied: der Patriarch.

Das Image war ramponiert, die Umsätze sanken, die Verluste wuchsen. Seit Herbst 2010 inszenierten sich Meike und Lars Schlecker als neue, starke Spitze. Doch der Vater wusste: Neues Ladenkonzept, neuer Markenauftritt, Kehrtwende - das braucht Erfahrung. "Schlecker hat erkannt, dass sein eigener innerer Kompass nicht mehr ausreichend funktioniert", sagt Thomas Roeb, Professor an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und langjähriger Berater von Schlecker. Es schlug die Stunde des Teams Rusch-Sagur.

Schlecker-Erfahrung kombiniert mit frischem Wind
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3 Kommentare zu "Drogeriemarkt-Manager: Wer bei Schlecker wirklich das Sagen hat"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • hier in frankreich (sued) machen die schlecker-filialen einen weitaus besseren Eindruck und sind auch nicht soooo
    unterbesetzt !

  • Lieber Sapere_aude

    Es ist leider so. Die Macht wurde nie abgegeben.
    Was glauben Sie denn wie ein Mann wie Rusch im höchst autoritär geführten Unternehmen Schlecker nach oben kommt?
    Ohne Anton und Christa Schleckers Erlaubnis ist da nicht viel möglich.

    Grüße aus Ehingen

  • Schon bemerkenswert, mit welcher Häme Frau Ludowig über die Eigentümerfamilie Schlecker schreibt, besonders über Lars und Meike Schlecker, die nach dem Abtritt des Patriarchen in einer Rolle sind, die wohl die allermeisten ablehnen würden.
    Als gelte es, in einem Machtkampf mit dem Patriarchen nun an den Erben alles auszutragen, was mit dem Alten nicht gelang, werden die Erben quasi als fremdbestimmt und beschränkt fähig zur Führung des Unternehmens dargestellt.

    Das ist alles sehr merkwürdig, für eine Wirtschaftszeitung - es wäre verständlicher, wenn es sich beim Handelsblatt um ein Politmagazin handeln würde, das traditionell unternehmerkritisch ist... Aber von Deutschlands führender Wirtschaftszeitung?

    Ach ja, und noch etwas, Frau Ludowig.
    "Wer bei Schlecker wirklich das Sagen hat" - im Mittelstand haben das Sagen im Unternehmen am Ende immer die Eigentümer.

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