Weinen im Beruf - das gilt immer noch als Tabu in vielen Bereichen und kann im schlechtesten Fall sogar negative Auswirkungen auf die Karriere haben. Vor allem dann, wenn man ein Mann ist.
Weinen kann viele Ursachen haben: Mal hat man eine Abfuhr vom Chef kassiert, mal drückt einem der Kollege einen fiesen Spruch. Aber immer wird der Gefühlsausbruch als Zeichen von Schwäche ausgelegt.
Private Schicksalsschläge, wie der Tod eines Familienmitglieds oder die Trennung vom Partner sind eine Ausnahme. Fehlt es aber an so einem Grund, werden Bürotränen meistens mit mangelnder Professionalität gleichgestellt.
Oft wird das Weinen im Büro als Zeichen der Überforderung gewertet, wenn der tägliche Druck zu groß geworden ist und die Belastungen nicht in den Griff zu kriegen sind.
Wer in Tränen ausbricht, erzeugt auch den Eindruck, dass er auch in anderen Situationen nicht die nötige Stabilität und Durchhaltevermögen mitbringt.
Laut Umfragen weinen Männer innerhalb von zwei Monaten zwischen ein und drei Mal. Im selben Zeitraum weinen Frauen viermal so oft.
Männer brechen aus Mitgefühl in Tränen aus, aber auch aufgrund schwieriger persönlicher Situationen, beispielsweise im Falle einer Trennung.
Frauen weinen, wenn sie das Gefühl haben, einer Situation nicht gewachsen zu sein oder bei Konflikten.
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kollege oder Ihre Kollegin sich besser fühlt, statt peinlich berührt auf den Boden zu starren. So klappt es...
„Im Büro zu weinen ist eine unangenehme Situation. Noch schlimmer wird es für die betroffene Person, wenn das Gefühl entsteht, das ganze Büro würde dabei zusehen, während man alleine wie auf einem Präsentierteller sitzt. Das können Sie verhindern, indem Sie sich schützend zu Ihrem Kollegen stellen und so signalisieren, dass dieser nicht alleine ist“, rät Autor Nils Warkentin auf der Online-Seite www.karrierebibel.de
„Die Tränen verhindern in den meisten Fällen, dass ein Gespräch zustande kommt, doch das ist häufig auch gar nicht nötig. Einige tröstende Worte, die Mut machen und das Selbstbewusstsein wieder herstellen, reichen bereits aus. Ein bisschen persönlicher als ein Alles wird wieder gut darf es dabei allerdings schon sein“, empfiehlt Warkentin.
Weinen ist ein eindeutiges Signal, dass Ihr Kollege gerade Unterstützung benötigt. Nils Warkentin rät in solchen Situationen dazu zu schauen, welcher Auslöser hinter den Tränen steckt und zu überlegen, wie man seinem Kollegen dabei helfen kann. „Gibt es beispielsweise Ärger mit einem Kunden, können Sie anbieten, bei den anstehenden Aufgaben zu helfen oder ein Teil der Aufgaben zu übernehmen, um für Entlastung zu sorgen.“