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Emotionen im Beruf „Hilfe, meine Mitarbeiterin weint!“

Wenn die Mitarbeiterin plötzlich weinend vor dem Chef steht, überkommen ihn als Mann drei Instinkte: Flucht, Totstellen, Kampf. Wie Sie sich richtig verhalten, wenn Sie mit starken Emotionen konfrontiert werden.
16.12.2015 - 11:10 Uhr
Vor ihrer Selbstständigkeit arbeitete die Juristin zunächst ein Jahr in einer Kanzlei in Hamburg, dann über fünf Jahre im Eon Konzern.Fotocredit: Nadja Mahjoub
Nina Stromann

Vor ihrer Selbstständigkeit arbeitete die Juristin zunächst ein Jahr in einer Kanzlei in Hamburg, dann über fünf Jahre im Eon Konzern.

Fotocredit: Nadja Mahjoub

Wie sich Chefs zu verhalten haben, wenn sie plötzlich mit einer weinenden Mitarbeiterin konfrontiert werden, können die wenigsten in diesem Moment bewusst entscheiden. Nina Stromann kennt diese Situation. Sie wurde ihr von zahlreichen Männern beschrieben – hinter vorgehaltener Hand und mit der Frage, wie man damit professionell umgehen kann. Die 39-Jährige, die fünf Jahre als Juristin beim Energiekonzern Eon arbeitete, hat sich auf das Coaching von Führungskräften spezialisiert und widmet sich besonders den kniffligen Themen. Ein Gespräch über den richtigen Umgang mit einer Frau, die vor ihrem Chef in Tränen ausbricht.

Frau Stromann, wann haben Sie zuletzt geweint?
Letzten Freitag. Und zwar habe ich über einen lieben Freund von mir gesprochen, dessen Vater nicht damit klar kam, dass er homosexuell ist und wie sehr mein Freund darunter gelitten hat. Es berührt mich zutiefst, wenn jemand abgelehnt wird, weil er sich so zeigt wie er ist.

Wer weint mehr, Frauen oder Männer?
Aus meiner Erfahrung: wir Frauen. Ich denke, viele Männer haben in ihrer Kindheit gelernt, dass Männer nicht weinen dürfen – „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“.

Sie richten Sich mit Ihrem Coaching-Angebot aber vorwiegend an Männer – wie kam das?
Ich arbeite sowohl mit Männern als auch mit Frauen. Der Kurs „Weinende Mitarbeiterin?“ ist jedoch auf die Männer ausgerichtet. Die Idee kam, als mich eine männliche Führungskraft in einem Coaching hinter vorgehaltener Hand fragte: „Frau Stromann, letztens saß eine Mitarbeiterin in meinem Büro und fing an zu weinen. Wie verhalte ich mich in so einem Fall?“ Zunächst habe ich noch mit einem Augenzwinkern gesagt, dass ich daraus mal einen Online-Kurs mache. Als mir jedoch wiederholt männliche Führungskräfte diese Frage stellten, habe ich gemerkt, wie groß der Wunsch ist, mit der Situation angemessen umzugehen.

Warum sind wir Frauen denn so als Heulsusen verschrien?
Ich würde die Frauen nicht als „Heulsuse“ bezeichnen. Ich halte es für eine große Stärke, seine Gefühle zu zeigen. Denn dazu gehören Mut und Vertrauen der anderen Person gegenüber. Wir Frauen zeigen wahrscheinlich eher unsere Emotionen, weil Weinen bei Frauen mehr von der Gesellschaft akzeptiert wird.

Heulen vor dem Chef: schwach oder menschlich?
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