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Ex-IKB-Chef Der Banker mit der knappen Kasse

Die in der Finanzkrise vom Staat gerettete Mittelstandsbank IKB macht jetzt auch Schadenersatzansprüche gegen Ex-Vorstände gelten. Beim ehemaligen Vorstandschef Stefan Ortseifen gibt es jedoch wenig zu holen.
23.06.2014 - 10:10 Uhr 1 Kommentar
Der ehemalige Chef der IKB-Bank, Stefan Ortseifen. Quelle: dpa

Der ehemalige Chef der IKB-Bank, Stefan Ortseifen.

(Foto: dpa)

Berlin/Düsseldorf Dem ehemaligen Chef der auf Firmenkunden spezialisierten IKB Deutsche Industriebank, Stefan Ortseifen, droht die Privatinsolvenz. Das geht aus dem Geschäftsbericht der Bank hervor. „Herr Ortseifen hat der IKB mitgeteilt, dass ihm Zahlungsunfähigkeit im Sinne der Insolvenzordnung drohe, sollte es ihm nicht gelingen, mit der IKB eine Einigung zu finden“, steht auf Seite 10 des Dokuments.

Die Mittelstandsbank war die erste deutsche Bank, die in der Finanzkrise unterzugehen drohte und nur mit Milliardenhilfen über Wasser gehalten wurde. Und Ortseifen wurde als einer von wenigen Bankmanagern rechtskräftig verurteilt – zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung und einer Geldbuße von 100.000 Euro. Ihm konnte nachgewiesen werden, dass er die Öffentlichkeit in einer Presseerklärung über die Lage des angeschlagenen Instituts nicht richtig informiert hatte. Die Bank war über Zweckgesellschaften stark in komplexen US-Kreditpapieren engagiert, die hohen Abschreibungsbedarf hatten.

Die Bank verrechnet derzeit mehrere Forderungen gegen Ortseifen mit seinen Pensionsansprüchen. Zum einen muss er einen Ende Juli 2007 ausgezahlten Bonus in Höhe von mehr als 700.000 Euro zusätzlich Zinsen abstottern. Zum anderen steht der Bank „Schadenersatz wegen ohne Zustimmung des Aufsichtsrats vorgenommenen Aufwendungen in dem von der Gesellschaft angemieteten Wohnhaus in Höhe von 186.046,- € zuzüglich Zinsen“ zu.

Hinzu kommt jetzt noch eine Forderung nach Schadenersatz, die von der IKB gestellt wird. Grundlage ist das Unterlassen „einer gesetzlich vorgeschriebenen Adhoc Mitteilung im Juli 2007“. Damals hatte die Bank ihre wahre finanzielle Situation vertuscht, so der Vorwurf. Wenig später sprang die staatliche Förderbank KfW ein, um den IKB-Untergang zu verhindern.

Die Schadensatzforderungen gegen Ortseifen versprechen allerdings kaum Aussicht auf Erfolg – wegen dessen finanzieller Lage. „Im Fall von Herrn Ortseifen erfolgt [die Schadenersatzforderung] im Rahmen des bereits erwähnten außergerichtlichen Schuldenbereinigungsverfahrens bzw. im Rahmen des gerichtlichen Schuldenbereinigungsplans bzw. Insolvenzverfahrens“, schreibt die Bank. Die IKB gehört seit 2008 dem Finanzinvestor Lone Star, der das Institut gerne verkaufen möchte.

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1 Kommentar zu "Ex-IKB-Chef: Der Banker mit der knappen Kasse"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • "Beim ehemaligen Vorstandschef Stefan Ortseifen gibt es jedoch wenig zu holen."

    War er alleiniger Vorstand der IKB? Wie ist es mit seinen Kollegen? Wurden Offenbarungseide eingefordert? Sind die Rechtsansprüche gesichert?

    Dem Artikel ist zu entnehmen, dass nicht nur die IKB an sich sondern auch der Staat, bzw. dessen Steuerbürger geschädigt wurden. Hat der Bundesfinanzminister für die Steuerbürger bereits Schadenersatz eingefordert oder sind die Bürger zwar zahlungspflichtig aber nicht Schadenersatz berechtigt.

    Es "riecht" nach Mauchelei!

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