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Ex-Opel-Chef Carl-Peter Forster Hoffnungsträger für das Black Cab

Sie sind aus Londons Stadtbild nicht wegzudenken: die schwarzen Taxen. Doch ohne die Hilfe der Chinesen wäre das Unternehmen längst pleite. Nun soll Ex-Opel-Chef Carl-Peter Forster die britische Ikone in eine elektrische Zukunft führen.
11.07.2016 - 13:09 Uhr Kommentieren
Carl-Peter Forster, mit London Cap, sie fahren elektrisch  Quelle: Pressebild
Carl-Peter Forster

Ambivalenter Ruf in der Branche.

(Foto: Pressebild)

Berlin Erst spritfressende Boliden aus bayerischer Produktion, später Billigautos von Tata und nun mit den klobig anmutenden schwarzen Londoner Taxis, besser bekannt unter dem Namen Black Cab, eine Ikone der Briten. Es könnte schlicht eine weitere Station im Leben eines wahrlich international tätigen Automobilmanagers sein, doch für Carl-Peter Forster ist es mehr.

Forster ist in das düstere Ambiente des Berliner „Umspannwerks“ gekommen und versucht, das Londoner Taxi in eine neue Zeit zu überführen. Die London Taxi Company (LTC) will an diesem Sommertag dem geneigten Publikum ein emissionsarmes Mobilitätskonzept für verstopfe Megastädte verkaufen. Die London Cabs sollen diese mit Elektroantrieb erobern. Eine Million BMWs können ihn nicht wirklich beeindrucken, ihm reichen 10 000 Elektro-Cabs, um die Gewinnschwelle zu erreichen. Und die dieselbetriebenen gibt es ja vorerst auch noch.

Angehen kann er das nur, weil der chinesische Mischkonzern Geely die London Taxi Company mit Investitionen von bald 400 Millionen Pfund wiedererweckt hatte, nachdem die Firma vor drei Jahren in die Pleite gefahren war. Geely, das ist die Firma, die zuvor auch schon Volvo aufgekauft hatte. „Die Chinesen wollen wahnsinnig schnell vorankommen“, sagt Forster. Und er kann nicht verhehlen, dass er seine Freude an solchen inhabergeführten Unternehmen findet.

Da hat sich Milliardär und Geely-Chef Li Shufu offenbar den Richtigen ausgesucht. Mit BMW startete er seine Karriere in einem traditionsreichen deutschen Unternehmen, hatte dann Führungsjobs bei Opel und General Motors (GM) und wechselte später nach Indien zu Tata. Jetzt arbeitet Forster für Geely, ist Volvo-Aufsichtsrat und Chairman der London Taxi Company (LTC).

Was man ihm auf Anhieb nicht ansieht: Der Mann kann unbequem sein. Bei BMW ging er, als das Desaster mit dem britischen Zukauf Rover entgegen seinen Vorstellungen nicht beendet wurde. Mit GM überwarf er sich, weil im das Hin und Her der Amerikaner mit der letztlich wieder abgeblasenen Trennung der GM-Tochter Opel zu dumm wurde. Für Tata war er gerade mal anderthalb Jahre im Einsatz, galt gar als Nachfolger des Firmenpatriarchen Ratan Tata. Doch ein schwerer Krankheitsfall in der Familie rief ihn zurück nach England.

Jetzt ist er dort angekommen, wo sein Leben begann. Im Mai 1954 kam er als Sohn eines deutschen Diplomaten in der britischen Hauptstadt zur Welt. Dass es ihn überhaupt in die Autobranche verschlug, war keineswegs vorgezeichnet. Er studierte Volkswirtschaft und später Luft- und Raumfahrttechnik. Letzteres muss wohl eher seiner Leidenschaft entsprechen. Immer dann, wenn das Gespräch auf technische Details kommt, ist der Manager nicht mehr zu bremsen. Dann schwärmt er von den leichtbauerfahrenen britischen Ingenieuren und preist skandinavische Antriebstechnik. Und am meisten freut ihn, dass Geely-Chef Li Shufu ein geradezu „irres Interesse“ an Technik habe, erzählt Forster im Gespräch am Rande der Berliner Veranstaltung.

Er findet große Freude daran, bei einem inhabergeführten Unternehmen alle Freiheiten zu genießen. „Das ist es doch, Peter?“, ruft er im Gespräch seinem vorbeieilenden Kollegen Peter Johansen zu. Der Präsident von LTC nickt eifrig. Und bestätigt damit, dass die Vorstellungen in der westlichen Welt über chinesische Unternehmensführung auch total daneben liegen können.

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