Wenn Rückenleiden akut auftreten und die Haut rot und geschwollen ist, hilft manchmal nicht Wärme, sondern gerade das Gegenteil: ein Kältekissen mit Körnern oder Gel etwa, oder schlicht ein Beutel mit Wasser und Eiswürfeln. Kälte verengt die Gefäße, hemmt so die Durchblutung und die Erregbarkeit der Nervenzellen. Das hat mehrere Wirkungen: Schmerzreize werden nur noch schwach weitergeleitet, Schwellungen klingen ab.
Wärmekissen sind meist mit Kirschkernen, Hirse oder Dinkel gefüllt und können Hitze lange und konstant speichern. Die abgegebene Wärme erhöht die Elastizität des Gewebes, löst so verkrampfte Muskeln und weitet die Gefäße, das Gewebe wird besser durchblutet. Nährstoffe werden auf diese Weise schneller in das gereizte Gewebe geschwemmt, Abbauprodukte weggeschwemmt.
Die aus Latex bestehenden Physiobänder werden in verschiedenen Positionen mit den Händen oder Füßen gespannt und mit mehreren Wiederholungen gedehnt. Je stärker der Zug, desto größer der Kraftaufwand und damit der Trainingseffekt. Viele der Übungen stärken die Bauch- und Rückenmuskulatur und können auf diese Weise Halt geben.
Fehlt dem Körper Magnesium, drohen Verspannungen der Muskulatur. Ein Erwachsener braucht 300 bis 400 Milligramm Magnesium am Tag (so viel, wie in 200 Gramm Vollkornbrot oder 150 Gramm Mandeln enthalten ist). Mangelerscheinungen sind selten. Doch die zusätzliche Einnahme von Magnesium kann unter Umständen helfen, die Muskeln zu entspannen und Schmerzen zu lindern.
Für den Rücken und die gesamte Körperhaltung ist es sehr gesund, wenn man auf wackeligem Untergrund die Balance halten muss. Daheim lässt sich das mit einem Wackelbrett üben. Damit man das Gleichgewicht nicht verliert, müssen Muskeln, Gelenke und körpereigene Bewegungssensoren zusammenarbeiten, die Wirbelsäule bleibt dann gerade, der Hals streckt sich.
Forscher vermuten, dass Menschen schon in der Steinzeit mineralhaltige Erde als Wundauflage genutzt haben. Heute gibt es sie in Apotheken zu kaufen. Das braune Pulver besteht aus Lösserde und kann bei vielen Beschwerden helfen. Bei einer Entzündung oder Schwellung, etwa nach einer Verletzung, wird die Erde mit kaltem Wasser zu einem dicken Brei verrührt, auf die schmerzende Stelle gestrichen und mit einem Tuch abgedeckt. Beim Trocknen entwickelt sie eine kapillare Saugkraft, die Flüssigkeit aus dem Betroffenen Bereich zieht und so die Schwellung oder einen entzündlichen Erguss mildert. Wer Verspannungen hat oder an einem Hexenschuss leidet, rührt die Erde mit warmem Wasser an.
Ein Wannenbad fördert die Durchblutung und löst verspannte Muskeln, zudem werden dank der Auftriebskraft Wirbelsäule und Gelenke entlastet.
Diese Schaumstoffrolle kann helfen, verspannte Muskeln zu lösen. Der Betroffene klemmt sie zwischen Rücken und Wand und bewegt durch Kniebeugen seine Rückenmuskulatur darüber. Noch intensiver ist die Selbstmassage, wenn man sich mit dem Rücken auf die Rolle legt.
Bei Rückenschmerzen hilft auch feuchte Wärme: Hitze wird durch Feuchtigkeit besser geleitet, die Wärme breitet sich schneller und gleichmäßiger aus. Wo der Rücken gewärmt wird, weiten sich die Gefäße, die Durchblutung steigt, Muskeln entspannen sich. Tuch mit zerdrückten Kartoffeln für eine halbe Stunde auf die schmerzende Stelle legen. Dann eine halbe Stunde ruhen.
Wenn Bewegungen vor Schmerzen unerträglich sind, kann ein Korsett helfen. Es stützt die Lendenwirbelsäule, verschafft den Muskeln etwas Ruhe. Der Nachteil: Die Muskulatur in diesem Bereich baut sich relativ schnell ab. Ein Korsett sollte daher nur für Stunden getragen werden.
Die getrocknete Wurzel dieser Pflanze aus der Familie der Sesamgewächse enthält den Bitterstoff Harpagosid. Der hemmt die Bildung von Enzymen, die Entzündungen auslösen und Knorpel angreifen. Medikamente mit einem Extrakt aus der Teufelskralle können Rückenschmerzen lindern und die Beweglichkeit von Gelenken erhöhen. Allerdings kann es bis zu zwölf Wochen dauern, bis die Präparate wirken.
Die elektrische Nervenstimulation soll mit Stromimpulsen an der schmerzenden Stelle oder am betroffenen Nerv die Weiterleitung von Schmerzreizen ins Gehirn blockieren. Von Medizinern durchgeführt, kann die Tens bei Rückenschmerzen tatsächlich helfen: Impulse mit hoher Intensität lösen Muskelkontraktionen aus, der Körper reagiert, indem er Körpereigene Schmerzhemmer ausschüttet.
Erholsame Nachtruhe in der richtigen Position ist für den Rücken wichtig. Wer oft auf der Seite schläft, sollte daher Kopf und Körper mit einem langen, festen Kissen abstützen. So knickt der Kopf nicht nach unten zur Schulter, die Wirbelsäule bleibt gerade. Zwischen die Beine gelegt, hält ein Kissen das Becken in der richtigen Position.
Balanciert man ein dickes Buch auf dem Kopf, richtet sich der Körper automatisch auf, die Wirbelsäule streckt sich. Menschen mit Rückenproblemen können auf diese Weise die Stützmuskulatur der Wirbelsäule trainieren und ihre Haltung verbessern. Die Übung lässt sich auch am Schreibtisch ausführen, am besten mehrmals in der Woche für jeweils einige Minuten.
Unser Körper ist dazu gemacht, sich viel und ausdauernd zu bewegen. Dass wir stattdessen eher viel und ausdauernd sitzen, stellt die Wirbelsäule vor große Probleme, Schmerzen und Verletzungen sind häufig die Folge. Bewegung ist da generell hilfreich und ein Sitzball macht es geradezu unmöglich, regunglos am Schreibtisch zu verharren.
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