
Hartmut Mehdorn: Er war Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, nun ist er bei Air Berlin, doch die Fluggesellschaft sucht scheinbar schon einen Nachfolger.
FrankfurtDie Bezeichnung "Interimschef", die sie bei Air Berlin für Hartmut Mehdorn gewählt haben, dürfte in die Irre führen. Wer Mehdorn kennt, weiß, dass der ehemalige Bahn-Chef sich nicht mit Sessel-Warmhalten begnügt. Damit sich darüber niemand falsche Vorstellungen macht, sagte Mehdorn sofort nach seiner Ernennung: "Da muss eine Menge passieren, um wieder profitabel zu werden." Er wird sicher Akzente bei der zweitgrößten deutschen Fluglinie setzen.
Aber auch Mehdorn ist klar: Mit seinen 69 Jahren ist seine Zeit im Air-Berlin-Cockpit so begrenzt, wie der finanzielle Spielraum, den er bei der angeschlagenen Gesellschaft vorfindet. Deswegen stellt sich eine Frage: Wer wird Mehdorns Nachfolger?
Eigentlich schien alles abgemacht. Paul Gregorowitsch tritt am 1. September seinen Posten als Vertriebs-Vorstand bei Air Berlin an und sollte zum Hunold-Nachfolger aufgebaut werden. Gregorowitsch ist ein erfahrener Airline-Sanierer. Für ihn ist die Ausgangslage mit dem Mehdorn-Intermezzo aber nicht einfacher geworden. Der Ex-Bahn-Chef gilt nicht gerade als Manager, der aufstrebende Kollegen neben sich duldet.
Aus dem Nominierungskomitee des Aufsichtsrats verlautete, man habe die Suche nach einem Mehdorn-Nachfolger bereits eingeleitet.