Charismatisch, flugbegeistert und erfahren: Mit Carsten Spohr hat sich die Lufthansa für einen Favoriten auf den Chefposen entschieden. Seine steile Karriere bei der Airline findet so ihre Krönung.
Carsten Spohr wurde 1966 in Wanne-Eickel im nördlichen Ruhrgebiet geboren. Nach seinem Studium zum Wirtschaftsingenieur an der Universität Karlsruhe erwarb er die Verkehrspiloten-Lizenz an der Fliegerschule der Lufthansa. Danach absolvierte er das Trainee-Programm bei der Deutschen Aerospace AG.
Mit 27 Jahren kehrte Spohr zu der Airline zurück und schlug dort eine steile Karriere ein: Zunächst übernahm er die Leitung des zentralen Personalmarketings, später arbeitete er sich über verschiedene Funktionen zur Koordination der Regionaltöchter und dem Airline-Bündnis Star Alliance in die Spitze der Kerngesellschaft Lufthansa Passage empor. Zeitweise war er Assistent von Lufthansa-Legende Jürgen Weber.
Als Chef der Frachttochter Lufthansa Cargo lieferte Spohr bis zur Finanzkrise blendende Ergebnisse und zog schließlich 2011 gemeinsam mit dem scheidenden Lufthansa-Chef Christoph Franz in den Konzernvorstand ein. Gemeinsam setzten sie das harte Sparprogramm „Score“ durch.
Anfang Februar 2014 hat die lange Suche nach einem Nachfolger für Christoph Franz ein Ende: Lufthansa will Carsten Spohr zum neuen Vorstandschef machen. Der 47-Jährige galt im Vorfeld schon als Favorit.
Auch wenn seine Beliebtheit in der Belegschaft während der Sanierung abgenommen haben dürfte, gilt der begeisterte Flieger Spohr als charismatischer Gegenpol zu Franz. Dessen kühle, analytische Art verprellte viele Lufthanseaten. Spohr ist verheiratet und hat zwei Töchter.
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Jahrelang ruhte sich der LH-Vorstand auf dem guten Ruf der Fluglinie aus und versäumte in seiner selbstgefälligen Arroganz nötige Investitionen z.B. in Modernisierungen und somit in Kundenbindung - und damit den Anschluß an Konkurrenzlinien, die schon längst u.a. für mehr Komfort auf ihren Maschinen gesorgt hatten.
Die Service-Mitarbeiter am Boden und in der Luft beobachteten offenen Auges und mit zunehmender Sorge diese Entwicklung, denn d-i-e sind die Basis eines Unternehmens wie LH und bekommen Kundenunzufriedenheit hautnah und ohne Umwege zu spüren. Doch die mahnenden Stimmen eben dieser Basis wurden genauso über Jahre ignoriert.
Service wurde bei der LH immer kleiner geschrieben.
Billig eingekauftes und rudimentär ausgebildete Personal von Subunternehmen ist eben auf Dauer kein Aushängeschild.
Als dann unausweichlich das böse Erwachen kam, wurden für horrendes Geld Unternehmen à la McKinsey engagiert, um herauszufinden, warum denn wohl Premium-Kunden en masse entschwinden.
Die Antwort hätte man wahrhaftig früher und kostenlos haben können.
Um nun den Verlust auszugleichen, wurden die Mitarbeiter über den Zustand des Unternehmens belogen (denn wie dieser Herr Franz ja inzwischen zugab, stand man erstaunlicherweise wohl trotz allem Missmanagements mit dem Rücken noch nicht an der Wand ...), auf Mitarbeiterversammlungen von Sprechern der Geschäftsführung offen gedemütigt ("Sie sind zu alt und zu teuer ...")und letztendlich um ihren Arbeitsplatz gebracht (wie bereits in Hamburg und Köln geschehen).
Wohl niemand an der LH-Basis weint Herrn Franz eine Träne nach, im Gegenteil : sicherlich gilt das Mitgefühl den bedauernswerten Kollegen von Roche.
So sehr es zu begrüßen ist, daß mit Herrn Spohr wenigstens endlich ein im Unternehmen "gewachsener" Lufthanseat die Führung übernimmt, so sehr steht aber zu bezweifeln, daß Herr Spohr den eingeschlagenen Kurs ändern und damit eine offenbar beabsichtigte Zerschlagung des Konzerns verhindern kann und wird.
Nach dem Absturz aufzeichnen....
...dann gibt nur noch den 'big-bang'....
damit gheht es dann mit dem Franz programm ungehindert weiter. Gleiche Preise aber weniger Service, noch eine Reihe in die Maschinen rein um mehr Gewinn zu erzielen, Essen das man nicht mehr runter bekommt, Maschinen die kein Entertainment haben (747) aber so erzielt man wieder Gewinne. Zumindest hat man erkannt das man sich nicht mehr im Premium Segment befindet und den unsinnigen Claim "There is no better way to fligh" gestrichen. Mag ein guter Mann sein, aber die Strategie ist eine Katastrophe.
Herr Spohr übernimmt. Kompetenz VOR Politik-hörigkeit.
steile karriere beim topmost richtenhofen
http://identity-heft.urlto.name (oder, alternativ)
http://sch-einesystem.tumblr.com/post/75822888857/
Besser als ein politik-steuerbarer "Obermann". Genau wie Herr Middelhoff will den kein Konzern mehr haben. Das Recycling der ewig gleichen "kompetenzfreien Biedermänner" muss ein Ende haben.
Merkel will am Liebsten von "oben" jemanden einsetzen, der an Strippen hängt, an denen sie dann beiliebig ziehen kann. Hier ist jedoch Fachkompetenz und Durchsetzfähigkeit gefragt.
Gut' Flug Herr Franz !
Steuer-nach-hintenzieher?
Zitat: "allerdings ist er bei den Mitarbeitern nicht sonderlich beliebt, was vor allem an Sparmaßnahmen wie dem Kostensenkungsprogramm „Score“ liegt." Seit wann ist denn "Beliebtheit" ein wichtiges Kriterium für einen Vorstandsvorsitzenden? So ein Humbug, respektiert muss er werden und die Ziele für den Unternehmenserfolg erreichen.
Dann und nur dann haben auch die Mitarbeiter etwas davon und nicht weil vor lauter Beliebtheit und Kuschelkurs am Ende nichts mehr da ist.