Das Schlusslicht ist Portugal. Hier gibt es nur 4,7 Prozent Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten. Der Anteil bei Neubesetzungen liegt bei 22,2 Prozent.
Eine ganz niedrige Frauenquote hat Österreich: 8 Prozent. Der Frauenanteil bei Neubesetzungen beträgt 12,5 Prozent.
11,8 Prozent beträgt der Frauenanteil in Spanischen Top-Etagen. Bei Neubesetzungen wurden in 22,7 Prozent Frauen berücksichtigt. (Quelle: Egon Zehnder & FAZ)
Deutschland befindet sich schon in der unteren Hälfte der Tabelle. Frauenanteil in Vorständen und Aufsichtsräten: 12,8 Prozent. Frauenanteil bei Neubesetzungen: 40,7 Prozent. (Quelle: Egon Zehnder & FAZ)
Insgesamt beträgt der Frauenanteil in Europa 15,6 Prozent in Vorständen und Aufsichtsräten. Der Frauenanteil bei Neubesetzungen liegt bei 30,8 Prozent. (Quelle: Egon Zehnder & FAZ)
In Dänemark liegt der Frauenanteil bei 17 Prozent unter den Vorständen und Aufsichtsräten. Dafür geben die Skandinavier bei Neueinstellungen Gas: Hier wurden in 50 Prozent Frauen eingestellt. (Quelle: Egon Zehnder & FAZ)
In England arbeiten 18,2 Prozent Frauen als Vorstand und Aufsichtsrat. Bei Neubesetzungen liegt der Frauenanteil bei 31,6 Prozent. (Quelle: Egon Zehnder & FAZ)
In den Führungsetagen der Franzosen liegt der Anteil der Frauen bei 20,5 Prozent. Bei Neubesetzungen (von Mai 2011 bis Mai 2012) wurden Frauen zu 52,7 Prozent berücksichtigt. (Quelle: Egon Zehnder & FAZ)
Bei den Finnen beträgt der Frauenanteil in Vorständen und Aufsichtsräten 27,1 Prozent. Bei Neubesetzungen (von Mai 2011 bis Mai 2012) wurden Frauen zu 23,1 Prozent berücksichtigt. (Quelle: Egon Zehnder & FAZ).
Der Frauenanteil in Vorständen und Aufsichtsräten beträgt in Norwegen 36,4 Prozent. Bei Neubesetzungen (von Mai 2011 bis Mai 2012) wurden Frauen zu 21,4 Prozent berücksichtigt. (Quelle: Egon Zehnder & FAZ)
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Frau Benedikt bringt ja nicht Karriere und Kinder unter einen Hut, sondern allein ihre Karriere. Mehr wäre in ihrer Position auch kaum möglich, und hier muss insgesamt etwas mehr Realismus in die Debatte.
JA, Frauen müssen sich ebenso wie Männer ohne geschlechtsspezifische Hürden für ihre Karriere entscheiden dürfen. PUNKT
Allerdings sollte auch klar sein, dass das vielfach heißt, entweder keine Kinder zu haben oder jemanden, der sich um die Kinder kümmert (Ehemann, Nanny-Mannschaft etc.). Viele Frauen sagen, dass sie Karriere machen wollen, fordern aber gleichzeitig auch, dass man für eine Vereinbarkeit von Karriere und Familie sorgen müsse. Warum diese Sonderbehandlung? Es gibt sicher auch viele männliche Vorstände, die ihre Kinder gern öfter sähen, was aber faktisch aufgrund ihres (selbst gewählten!) Berufes nicht geht.
Und: Das mit der "Qualitäts-/Intensivzeit" ist doch Unsinn. Da wird dann die knappe Zeit mit "sinnvoller" Aktivität vollgepackt, nur damit Mama / Papa ein gutes Gewissen haben, doch irgendwie an der Erziehung der Kleinen beteiligt gewesen zu sein. Für die Kinder ist das nur anstrengend.
@Crabman
"Allerdings setze ich gerne aus diesem Grund Frauen für Entlassungsgespräche ein."
Was für ein Armutszeugnis, dass Sie sich da selber ausstellen. Männer sind eben zu feige, Konflikte auszufechten. Sie scheuen die Reaktion von dem, den sie entlassen wollen. Angst, dass er/sie Ihnen auf den Schreibtisch springt während eines solchen Gesprächs?
Frauen sind nur als Einzelbesetzung in führenden Positionen von Interesse. Leider zerfleischen sich Frauen nur allzu gern
gegenseitig und verlieren dabei das eigentliche Ziel aus den Augen.Oft ist auch die Härte die von Frauen ausgeht gegen Kollegen/innen einfach unerträglich. Allerdings setze ich gerne aus diesem Grund Frauen für Entlassungsgespräche ein.
Sabine B.
Die Bemerkungen einiger Kommentatoren, machen mir deutlich, dass wir Frauen noch ein wenig mehr Geduld haben müssen.
Bis dahin – so schlage ich vor, liebe Geschlechtsgenossinnen – machen wir weiter wie bisher: wir erkennen unsere Stärken, unsere Talente und unsere Leidenschaften. Wir entschieden selbst, ob und welchen beruflichen Weg wir einschlagen wollen oder ob wir unsere Erfüllung in Familie, Kindern und der Unterstützung der Karriere unserer Männer finden. Oder – und das ist euch jungen Frauen heute eher möglich als den Frauen meiner Generation (Fünfziger Jahre) – ob wir beides irgendwie vereinbart bekommen.
Ich bin zuversichtlich, dass auch in Deutschland bald verstanden wird, dass die Selbstverwirklichung der Frauen nicht mit Egoismus gleichzusetzen ist. Dass die Fähigkeiten und Potenziale der Frauen für eine gesunde Entwicklung dieses Landes, ebenso wie für die Zukunft dieser Welt, gebraucht werden und wir froh sein können, dass Frauen unter den gegebenen Voraussetungen diesen Weg gehen. Dass dies nur mit Unterstützung möglich ist. Nicht Frauenquote sondern neue Männer.
Erfreulich: Es wächst eine neue Männergeneration heran. Die jüngeren Frauen finden heute Söhne weiser Mütter – manchmal auch schon weiser Väter - die die gesamte Bandbreite ihrer wundervollen Männlichkeit entwickeln durften: Beschützerinstinkt, Kämpfer aber auch empathischer Unterstützer und verständnisvoller Partner auf Augenhöhe. Und in ihrer Doppelrolle werden die jüngeren Frauen mit einem solchen Partner an ihrer Seite ihren Kindern auf liebevolle Weise vorleben, wie es möglich ist, dass Männer und Frauen mit ihren ganz spezifisch unterschiedlichen Eigenschaften und Talenten selbstbestimmt, verantwortungs- und liebevoll Berufs- und Familienleben miteinander vereinbaren können. Ich halte es sogar für möglich, dass Frauen eines Tages dafür anerkannt werden, dass sie unbeirrbar diesen Weg gegangen sind.
Frau Benedikt: großartig!
Es ist auffallend, dass Frauen, die Karriere machen wollen und dabei gut vorankommen, alle GEGEN die Quote sind. - Nach recht durchwachsenen Erfahrungen mit offensichtlichen Quotenfrauen als Vorgesetzten (dort zählten Intrigen, Gejammere und Schleimereien mehr als vernünftige Argumente) fände ich es absolut wünschenswert, dass Frauen wie Nathalie Benedikt mehr Gehör in der Gesellschaft finden und auch von Politikern wahrgenommen werden.
Mediale Selbstvermarktung unseriös
Vollkommen unverantwortlich ist, was Frauen in Deutschland hinsichtlich Karriere vorgegaukelt wird. Selbst als weiblicher CFO für Dow Jones notierte Unternehmen über viele Jahre tätig, gestaltete sich der "normale" Arbeitsalltag wie folgt: Montag Aufstehen 3.00h, Flughafen...tägl. Arbeitsstd. min. 12, oft aber 14 bis 16 (gelegentlich auch mal die Nacht durcharbeiten) Rückkehr nachhause Freitag 24.00h. Permanente Dreisprachigkeit in interkulturellem Arbeitsumfeld. Wochenende Nacharbeiten und Vorbereiten für die kommende Arbeitswoche. Elektronische Erreichbarkeit 24.00h.
2011 hat Pfeiffer Vacuum das größere Unternehmen Adixen geschluckt. Sie waren damals Projektleiterin. Ist diese Übernahme ein bisschen wie ihr drittes Baby?
Es war natürlich eine Leistung des ganzen Teams. Aber die Integration eines Unternehmens und die ganzen Aufgaben, die damit verbunden sind, das macht schon Spaß.
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Jetzt ist mir endlich klar warum Pfeiffer damals die überschüssigen Barmittel nicht wie von einigen Anteilsinhabern beantragt an die Aktionäre ausgeschüttet, sondern einen margenschwachen Wettbewerber gekauft hat. Frau Benedikt und ihre Kollegen hätten dann nicht so viel Spaß mit einem tollen Projekt gehabt. Finanziell hat sich der Kauf nicht wirklich gelohnt. Der Umsatz wurde zwar aufgebläht, der Gewinn aber kommt nicht von der Stelle. Warum sie diese Geldverbrennung jetzt als Erfolg verkaufen will bleibt ihr Geheimnis. Bestimmt hat sie dafür aber ne ganz tolle Ausre... Erklärung. Zumal sich solche Übernahmen ja auch oft erst langfristig rechnen: Allianz=>Dresdner, Daimler=>Chrysler, Adidas=>Salomon.... Ja, von solchen Frauen brauchen wir dringend mehr in Führungspositionen. Zum Glück hab ich damals meine Aktien rechtzeitig verkauft.
Absurde Statistiken
Ich habe selbst in Führungspositionen im In- u. Ausland als Frau gearbeitet. Erkenntnis: es gibt im Job keinen Unterschied zwischen Mann und Frau, außer dem Geschlecht. Frauen sind in Norwegen statistisch häufiger vertreten, da es sich zum einen um einen nicht repräsentativen Zwergenstaat handelt und zum andern eine komplett andere Arbeitsphilosophie vorherrscht (Arbeiten von zuhause, bei Kindergeschrei in Telefonkonferenzen und sehr humanen Arbeitszeiten). Ein Land das hauptsächlich vom Öl lebt, kann sich das auch leisten. Berufstätige Frauen in D waren von der Adenauer-Regierung ausdrücklich nicht vorgesehen. Das heutige Dilemma in D ist somit ein rein politisch historisch geprägtes und keineswegs ein gesellschaftliches Problem. Aus welchem Grund sollten sich Männer freiwillig aus Führungspositionen, die nur ihnen - politisch gewollt ! - die letzten 60 Jahren vorbehalten waren, nun von Frauen verdrängen lassen ? Letztlich geht es hier um Geld (Aufbau u. Mehrung von persönlichem Vermögen) und dieses bestimmt in einer kapitalistischen Gesellschaft den gesellschaftlichen Status wie auch die persönliche Lebensqualitität. Die Überlegungen der Bundesregierung zum angesagten Thema gehen somit allesamt am Thema vorbei. Fakt ist, daß durch die kurzsichtige Adenauerpolitik die Weichen in D falsch gestellt wurden und Frauen in D seit nunmehr mehr als 60 Jahren der Weg in Beruf und Karriere versperrt wurde. Eine Frauenquote wäre ein Abstrafen der Männer, für die Fehler einer kurzsichtigen, aber dafür um so dauerhaft wirkenden Nachkriegspolitik. Die Abschaffung des Ehegattensplitting wäre ein Abstrafen aller nicht berufstätigen Frauen, die jahrzehntelang politisch gesteuert, im Berufsleben nicht erwünscht waren. Selbstdarstellungsberichte von "Karrierefrauen" finde ich vor diesem Hintergrund wenig hilfreich.
@IRR
Sie haben das Problem seht gur erkannt.
Vor gut einem Jahr gab es im HB Online einen Artikel über ein großes Unternehmen, welches sich ernsthaft Gedanken machte um seine Karierefrauen nach der Geburt weiterhin voll zu halten. Ergebnis war ein Kindergarten im Hause. Dieser wurde aber nur teilweise, also halbtags gut angenommen. Das Unternehmen machte den Frauen deutlich daß bei einer Halbtagsbeschäftigung ihre Kariere beendet sei. Ohne großen Erfolg.
Ganz deutlich wurden die Bewegründe in den vielen Kommentaren. Durch eine Geburt ändern sich die Werte der meisten Karierefrauen sehr heftig. Der Stellenwert einer Familie mit Kind-ern gilt meist höher wie Kariere und Geld.
Eine solche Entscheidung muß jeder selbst abwägen und sich über alle Auswirkungen im Klaren sein.
Schönen Abend noch.
Zu dieser Selbst-Charakter-Analyse ist nichts mehr hinzuzufügen!