Das Auflisten gleichförmiger Kompetenzkataloge wie "strategisch, analytisch, zupackend, führungs- und verhandlungsstark" in der schriftlichen Bewerbung ist in Wirklichkeit ermüdend, weil nichtssagend, das unreflektierte Befolgen der allgegenwärtigen Empfehlung, sich in der mündlichen Bewerbung "gut zu verkaufen", ist dagegen sogar gefährlich.
(Quelle: Jügen und Nane Nebel, Die CEO-Bewerbung - Karrierebeschleunigung ohne Netzwerk und Headhunter)
Unsere Erfahrung hat uns gezeigt: Drei Kurzdokumente - eine "Executive Summary" Ihres Lebenslaufes, eine Darstellung Ihrer "Beiträge zum Geschäftserfolg" und ein kurzes, nicht besonders persönlich gestaltetes Anschreiben - sind Ihre Eintrittskarte zum Vorstellungsgespräch.
Karrierefalle Nummer eins dürfte der Glaubenssatz sein: "Guter Manager werden angesprochen - sie sprechen nicht selbst an!". "In Schönheit sterben" muss nicht gleich die unerwünschte Folge solch vornehmer Zurückhaltung sein. Aber ganz sicher bezahlen Manager solche bisweilen dünkelhafte Reserviertheit mit deutlich weniger Karriereoptionen, als sie ihren kontaktfreudigeren Konkurrenten geboten werden.
Jobbörsen und Businessnetzwerke halten für Manager nicht, was sie versprechen! Verlassen Sie sich nicht darauf anzunehmen, Unternehmen würden in großem Umfang versuchen, die erfolgsentscheidenden C-Level-Positionen zu besetzen, indem sie die in Masken gepressten CV-Profile nach möglicherweise Passendem durchforsten.
In der Welt der Unternehmen ist es wie im Fußball: Am Ende zählen nur die geschossenen Tore! Das sollten Sie im Kopf behalten, wenn Sie das nächste Mal im Interview für eine neue Position sind oder Ihre Unterlagen aufbereiten: Für das bloße Tätigwerden wird der Manager nicht bezahlt.
Zeigen Sie, mit welchem Aufwand, welcher Methode Sie Ihre Erfolge erzielen konnten – das schmückt Ihre Performancedarstellung, denn nach Thomas Edison ist Erfolg nur ein Prozent Inspiration, aber zu 99 Prozent Transpiration!
Sparen Sie sich die Darstellung Ihrer charakterlichen Eigenschaften oder Kompetenzen - wenn überhaupt - für das persönliche Gespräch auf und erhöhen Sie die Seriosität Ihrer schriftlichen Unterlagen durch weitgehenden Verzicht auf die vorgestanzten, selbstetikettierenden Lobhudeleien, etwa Sie seinen durchsetzungsstark, analytisch und strategisch.
Oft entfalten zutreffende, aber abstrakte Begriffe erst ihre volle Wirkung, wenn sie aufgefächert werden in ihre inhaltlichen Bestandteile: So, wie aus "Sie, 23, sucht..." dann "Weiblich, ledig, jung sucht..." wird und damit eine ganz andere emotionale Kraft und Anschaulichkeit ausgedrückt wird, wird aus dem sehr pauschalen "international" durch die Auffächerung in "Skandinavien, Südosteuropa sowie Middle East" etwas Konkretes, Anschauliches und Überzeugendes.
Bauen Sie Ihren CV retrograd - rückwärts-chronologisch - auf. Bei zeitlich aufsteigendem Aufbau würde er schon auf den ersten Blick veraltet wirken. Die aus dem retrograden Aufbau resultierenden Nachteile lassen sich mehr als ausgleichen durch nach sachlichen Kriterien geordnete, zusätzliche Executive-Summary-Versionen.
Unternehmen sind fast so unterschiedlich wie Menschen. Sie wenig, wie Sie die meisten heiraten würden, so wenig sinnvoll ist es, für die meisten Unternehmen arbeiten zu wollen. Es führt also kein Weg daran vorbei, mit einer respektablen Anzahl von Unternehmen Erstgespräche zu führen, um herauszubekommen, wer zu Ihnen passt: Nicht "Wer die Wahl hat, hat die Qual", sondern "Nur wer die Wahl hat, hat keine Qual."
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Ich sehe es so:
Nur weil die Masse der Arbeitnehmer für zu wenig Geld arbeitet können überhaupt ganz oben Millionengehälter realisiert werden. Ich habe nichts dagegen einzuwenden, wenn sich ein CEO 5 Mio pro Jahr genehmigt, wenn der Lagerarbeiter und die Putzfrau jährlich mindestens 60.000 Euro verdienen. Nur dann macht ein Chef wirklich hervorragende Arbeit, die ein Spitzengehalt rechtfertigt.
Aber nein, ein guter Manager ist man ja dann, wenn man alle Mitarbeiter in steter Existenzangst hält und selbst das schöne Luxusleben vorlebt.
Und als Hausaufgabe dient dann für den Herrn der die Gehälter verdient folgendes
Definitionsunterschiede von Kommunismus und Kapitalismus
zur Begrifflichkeit
holistischer/dialektischer Materialismus zu scholastisch/mechanistischem Materialismus.
Und damit wäre der Roland Berger oder Mc Kinsey oder Ernest Young Yuppie schon gänzlichst überfordert. Denn dazu müsste man ja querdenken im Sinne vom Modell des Karl Heinz Schubäus
Das jährliche Einkommen von Ackermann bei der Deutschen Bank lag in der Größenordnung von 14 Mio €. Was für einen Laden hat dieser Mann hinterlassen? In einem TV-Gespräch bei Jauch erklärte er das gesamte Einkommensvolumen der "Topmanager" mit dem begrenzten Angebot an qualifizierten Führungskräften. Man muss ja nicht Kommunist sein, um sich da Fragen nach dem Ausleseprozess zu stellen. Bei der vom Staat mit Milliarden geretteten Commerzbank beschwerte sich der VV über ein Einkommen von 500.000,00 €. Der hätte gefeuert gehört. Ich stelle mal eine kühne Behauptung auf: für 500.000 € / Jahr fänden sich genügend sehr gute und besonders anständige Manager für die gesamte deutsche Wirtschaft. Die heutige Situation beruht auf Kastendenken, die bestätigen sich nur noch selbst. Man muss sich nur die Geschichte mit Karstadt ansehen, dann versteht man welche Charaktere auf diesen Etagen zu Hause sind. Kein Neid! Aber man muss den Unterschied schon noch erklären können. Veilleicht war der Faktor 25 zu klein, aber eine gewisse Relation sollte schon noch gewahrt bleiben zwischen unten und oben. Alleine schon damit die Demokratie nicht kaputt geht.
(...) Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.
So weit so gut, oder auch nicht.
Der Knackpunkt liegt darin, dass genau für diese Aufgaben die Posten mit so viel laufender Inkompetenz besetzt sind. Ich sage nur: Vetternwirtschaft.
Man kann sich über die Moral und Unmoral von Millionengehältern streiten - es wird allerdings nicht viel bringen. Auch hinken Vergleich, wie hier beschrieben zwischen Managern und Krankentransportfahrern. Sie gehen an der Realität vorbei. Die Realität ist doch: kann ein Manager für ein Unternehmen viel Geld verdienen, dann bekommt er ein entsprechend großes Stück vom Kuchen ab. Das hat nichts mit Verantwortung gegenüber Menschen zu tun, sondern nur mit Verantwortung gegenüber dem Unternehmen.
Ein Krankenfahrer ist "nur" für ein Menschenleben verantwortlich, nicht für Millionensummen. Damit verdient er auch nur soviel, wie der Gesellschaft seine Arbeit Wert ist. Die Moral unserer Gesellschaft ist streng an der Achse der Einkommensgenerierung ausgerichtet. Die Sicherung und Mehrung des Eigentums ist in unserer Gesellschaft das absolute Primat an dem sich die anderen sozialen Werte orientieren. Solange das so ist, wird auch derjenige besonders üppig entlohnt, der sich in diesem Sinne der Gesellschaft besonders stark andient - für die Sicherung und Mehrung des Eigentums. Ein Krankenfahrer tut das nicht, auch kein Lokführer und kein Lehrer.
Mit "Verantwortung" ein hohes Gehalt zu rechtfertigen ist nur dann in Ordnung, wenn diejenigen dann auch volle Verantwortung übernehmen. Das ist aber leider dann nie der Fall, wenn ein Unternehmen abgewickelt wird, eine Umweltkatastrophe passiert ist, oder ein Geschäftsbereich den ganzen Bankensektor erschüttert.
Wir (unsere Gesellschaft, bzw. die Führungskräfte) haben leider jegliche Bodenhaftung verloren. Noch ist es nicht so schlimm wie z.B. in den USA, und zum Glück gibt es bei uns noch die Familienunternehmen, die hier klare Gegenzeichen setzen, aber der Trend ist leider da und müßte gestoppt werden!
Die Millionengehälter sind ein Verbrechen in unserer
Gesellschaft und sorgen dafür, daß die Schere zwischen
Superreich, Reich und Arm (Mittelstandseinkommen werden immer weniger) größer wird. Deshalb dürften die großen Volksparteien weder das C für christlich noch das S für sozial im Logo führen.
Aber solche Gehälter sind ja auch von der Politik gewünscht.
Um Oligarchen kennen zu lernen braucht man weder nach China noch nach Rußland zu blicken.
Es genügt ein wacher Blick innerhalb Deutschlands und man wird feststellen, wir sind auf d. richtigen Weg eine
PLUTOKRATIE zu werden.
Nur so weiter.
Wir leben in einer Welt wo es keinen guten Allmächtigen gibt der für Gerechtigkeit sorgt, sondern eine mit ca. 7 Milliarden Einwohnern von denen wenige, entweder durch konstruktive Leistung, Erbschaft oder Politische Macht an Positionen gelangt sind, die ihnen Entscheidungsgewalt geben. Und diese Entscheiden halt über die Verteilung der Reichtümer, of in Form von Gehältern der Führungskräfte. Sicherlich oft nicht nur nicht gerecht, in vielen Fällen sogar (und gerade in der heutigen Zeit) ohne jeden Bezug zur erbrachten Leistung. Diejenigen aber, die nach staatlichen (also seitens der Politiker) Regulierungen rufen sollten sich die Beispiele vor Augen halten wo genau seitens der Politik die Macht zur Verteilung der Reichtümer vorhanden ist oder war. Zum Beispiel Herr Jelzin der das Russische Volksvermögen unter eine Hand voll krimineller Oligarchien verteilt hat. Es ist also müßig sich darüber auf zu regen, eine perfekte Welt ist diese nicht. Managergehälter entstehen indem die Firmeneigner (Aktionäre) einer privaten Industrie dies beschließen. Das sie oft nicht frei davon sind auf unfähige Blender und Schönredner herein zu fallen, die ihre erreichte und sehr gut vergütete Entscheidungsgewalt in einer Firma destruktiv umsetzen, ist Schicksal. Genauso wie es halt Schicksal ist wenn unfähige Politiker und unehrliche Richter, die hauptsächlich daran interessiert sind sich die eigenen Taschen zu füllen (und dies nicht selten zum Nachteil aller), darüber verfügen.
Der Manager vor zwei Wochen hier im Handelsblatt war alles Mögliche, aber nicht wirklich Manager. Er war mehr ein Vertreter dieser Unart von Managern, die glauben weil sie Mircrosoft Project kennen Manager zu sein. Typischerweise fehlen bei diesen Leuten die Grundlagen zu den Themengebieten, die sie eigentlich beherrschen müßten um ihren Job zu machen. Zudem fehlt meist der Wille diese zu Erlernen (ihr Ego sagt ihnen ja, dass sie genial sind). Unser Herr Schremmp vrüstete sich dann mal damit, dass er 5 Firmen in den Ruin getrieben hat und immer noch oben sitzt! Super!
Diese Art des Managements müssen wir wieder loswerden, das könnte die Wirtschaft auch wesentlich billiger haben. Die VDI-nachrichten haben vor Jahren mal einen Artikel gebracht unter dem Stichwort "Einfach mal den Chef outsourcen". Dort wurde dann mal nicht nur das Gehalt eines indischen Arbeiters mit einem deutschen Arbeiter verglichen, sondern auch das Gehalt eines indischen Managers (bei vergleichbarer oder höherer Anzahl von Mitarbeitern) mit einem deutschen Manager. Unterm Strich: diese Art von Management gibts auch wesentlich billiger!