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Gesundheitsberater Badura „Deutsche Männer haben mit 55 die ersten Zipperlein“

Gesundheitliche Rückschläge werden von Unternehmen kaum geduldet, sagt Bernhard Badura. Der Experte für Gesundheitsmanagement warnt, dass unter dieser Einstellung die Wettbewerbsfähigkeit von Firmen leidet.
16.11.2012 - 19:26 Uhr 3 Kommentare
Ein Mitarbeiter eines deutschen Autoherstellers. Quelle: dpa

Ein Mitarbeiter eines deutschen Autoherstellers.

(Foto: dpa)

Herr Badura, Unternehmen hegen und pflegen ihre Maschinen, um sie optimal am Laufen zu halten. Die Gesundheit der Mitarbeiter aber gilt überwiegend als Privatsache. Warum eigentlich?

Deutschland ist traditionell eine industriell und maschinengetriebene Volkswirtschaft. Wenn ein Mitarbeiter den Anforderungen körperlich oder psychisch nicht mehr standhielt, wurde er eben gegen einen funktionierenden ausgetauscht.

Aber sind nicht längst Mitarbeiter das wichtigste Kapital der Firmen?

Genau, und deshalb müssen Unternehmen ihre Belegschaft mindestens genauso gut pflegen wie ihre Maschinen, sonst sind sie auf Dauer nicht mehr wettbewerbsfähig. Denn die Belastung der Mitarbeiter ist durch die Globalisierung erheblich gestiegen. Zugleich sinkt die Belastbarkeit vieler Mitarbeiter, weil die Gesellschaft rapide altert.

Wirtschaftlich sind deutsche Firmen weltweit spitze, aber wie steht es mit der Gesundheit der Mitarbeiter hierzulande?

Den Erfolg der deutschen Wirtschaft bezahlen wir mit einem sehr hohen Preis: dem vorzeitigen starken Verschleiß der Beschäftigten.

Ein harter Vorwurf. Wie lässt sich dieser belegen?

Ein Schwede lebt im Schnitt bis zum 69. Lebensjahr weitgehend beschwerdefrei. Beim deutschen Mann dagegen stellen sich mit 55 die ersten Zipperlein ein. Ab Mitte 50 nehmen die Fehlzeiten drastisch zu, weil viele chronisch krank sind.

Dass unser Land zu wenig in Gesundheit investiert, kann man aber nicht gerade sagen.

Obwohl Deutschland bei den Gesundheitsausgaben weltweit auf Platz vier liegt, sind wir bei der Lebensdauer vom 27. auf den 28. Platz weiter abgerutscht. Deutsche Männer leben im Schnitt 14 Jahre kürzer als Schweden und deutsche Frauen elf Jahre kürzer als Schwedinnen.

„Arbeit bestimmt 50 Prozent unserer Lebensqualität“
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3 Kommentare zu "Gesundheitsberater Badura: „Deutsche Männer haben mit 55 die ersten Zipperlein“"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Hier ist eindeutig ein dicker Fehler im Artikel. Schweden leben natürlich nicht so viel länger! Richtig müsste es heissen "Deutsche Männer leben im Schnitt 14 Jahre weniger BESCHWERDEFREI als Schweden und deutsche Frauen elf Jahre weniger BESCWERDEFREI als Schwedinnen. Die Differenzen stimmen dann auch mit den anderen Angaben (Beschwerden mit 55 statt mit 69) überein. Badura bezieht sich damit wahrscheinlich auf die von Eurostat herausgegebenen Zahlen. Tobias Joeres



    Ein Schwede lebt im Schnitt bis zum 69. Lebensjahr weitgehend beschwerdefrei. Beim deutschen Mann dagegen stellen sich mit 55 die ersten Zipperlein ein. Ab Mitte 50 nehmen die Fehlzeiten drastisch zu, weil viele chronisch krank sind.

    Dass unser Land zu wenig in Gesundheit investiert, kann man aber nicht gerade sagen.

    Obwohl Deutschland bei den Gesundheitsausgaben weltweit auf Platz vier liegt, sind wir bei der Lebensdauer vom 27. auf den 28. Platz weiter abgerutscht. Deutsche Männer leben im Schnitt 14 Jahre kürzer als Schweden und deutsche Frauen elf Jahre kürzer als Schwedinnen.

  • Lebenserwartung bei Geburt (laut UN 2010) für Männer: Deutsche/Schweden 79,4/80,9; für Frauen 82,1/83,0. Dieselbe im Alter von 65 Jahren (laut OECD 2007) für Männer: 17,3/17,9; für Frauen 82,1/83.0.

  • Häää? Schwedische Männer haben eine Lebenserwartung von 78 Jahren, deutsche 77. Der eifrige BILD Leser weiß es besser.

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