Henkels Pril Facebook-Aktion geht nach hinten los

Blick auf das Werk des Konsumgüterherstellers Henkel in Düsseldorf. Die Macht von Social Media wollten die Düsseldorfer nutzen - und legten sich dabei mit Teilen der User an.
Berlin Über 50.000 Designvorschläge für die Pril-Etiketten wurden bei dem Facebook-Wettbewerb eingereicht, als Gewinn lockte ein iPad. Über die Nominierungen sollten die Facebook-Nutzer mitentscheiden können. Doch zahlreiche Gagvorschläge und vermeintliche Manipulationen bei der Onlineabstimmung sorgten für Verstimmungen.
Ein Henkel-Sprecher sagte der Basler Zeitung, dass Designs mit "anstößigen, ethisch oder moralisch nicht vertretbaren Inhalten" von der Teilnahme ausgeschlossen werden mussten. Zudem sei "das Voting einiger Designs in unzulässiger Weise beeinflusst" worden. Die unzulässigen Stimmergebnisse seien abgezogen worden, so der Sprecher weiter.
Das Vorgehen erzeugte offenbar großen Unmut unter den Facebook-Nutzern: "Humorloser, inhumaner Riesenkonzern", lauteten die Reaktionen aus der Community. Von "Peinlichkeit, Wahlbetrug, Zensur und Imageschaden" war die Rede. Das Unternehmen versuchte auf seiner Pril-Fanseite mehrfach die Ordnung wiederherzustellen: "Liebe Freunde, bitte bleibt sachlich. Wir haben die finale Bereinigung vor Wochen angekündigt." Und: "Wir können verstehen, dass die Wogen gerade ein wenig hoch kochen und beziehen gerne Stellung."
Eine Henkel-Sprecherin sagte Handelsblatt-Online-Partner Golem.de: "Bei einigen wenigen Designs war das Voting auf unzulässige Weise beeinflusst worden. Welchen Umfang das hatte, kann ich Ihnen nicht sagen." Eine Manipulation der Abstimmungsergebnisse auf einer ordentlich programmierten Facebook-Seite könnte einigen Aufwand erfordern, etwa ständig ein bestimmtes Cookie zu löschen oder wechselnde IPs zu haben.
Gegenwärtig hat die Pril-Fanseite 8.062 Freunde. Um den Streit zu schlichten, kündigte Henkel an, das skurrile Design "PRIIIIIIIIIIIIIIIIIIIL" von Peter, welches auf Rang 3 landete, tatsächlich herzustellen. Die Pril-Flasche mit dem Monstergesicht wurde 194.478-mal angesehen und 8.164-mal darüber abgestimmt. Vor der Änderung wegen Manipulation durch den Henkel-Konzern hatte das Horrordesign noch knapp 26.000 Stimmen erhalten. "'PRIIIIIIIIIIIIIIIIIIIL' wird zwar nicht im Handel erhältlich sein, aber weil so viele Reaktionen von der Onlinecommunity kamen, werden wir die Flasche der Community zukommen lassen", kündigte die Sprecherin Golem.de an.
Ein Travestie-Ulk hatte im November 2010 einen Modelwettbewerb des Onlinehändlers Otto bei Facebook scheitern lassen.
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Das Ganze ist zwar Neuland, aber dennoch ist es umwerfend das niemadnd auf die Idee zu kommen scheint, dass man für den Wettbewerb ein Design-Tool einsetzen muss das zwar echte Kreativität freisetzt, aber eben auch Marken-Design respektiert. Artimxer.de kann so etwas. Es gibt diverse Prinzipien, z.B. einen Muster-Tool mit dem man Prilblumen kreieren könnte, oder Drag&Drop-Tools bei denen man die Grafiken und Farben vorgeben kann.
so ist das halt mit neuen Sachen. Man versucht plötzlich ALLES damit zu machen. Vielleicht erinnert sich noch jmd an den Hype um Fuzzy Logic in den 90ern ...
Wenn der letzte Kunde frustriert, der gute Ruf ruiniert und die schöne Marke gegen die Wand gefahren worden ist ... dann werdet Ihr merken, dass man mit SocialMedia & Co. eben doch keine Bäume ausreißen kann.
der PRIIIIL Entwurf kam deswegen so gut an, weil er auf Rage Guy basiert, einem bekannten Internet Mem.
das "skurrile" Design hat deswegen so viele Stimmen, weil es auf "Rage Guy" - einem in Internet bekannten Mem basiert.
PRIL - PRAL - PROL