Interview „Engagement in der Gesellschaft ist sehr wichtig“
Handelsblatt: Frau Bagel-Trah, es zieht Sie nur selten in die Öffentlichkeit. Warum unterstützen Sie gerade „Deutschland rundet auf“?
Simone Bagel-Trah: Erstens hat mich das Stiftungskonzept mit seinem Fokus auf aktuelle Probleme unserer deutschen Gesellschaft überzeugt. Zum Zweiten wird durch diese Initiative das Spendenbewusstsein, nämlich schon mit kleinen Beträgen helfen zu können, in ganz Deutschland gestärkt. Und drittens gefällt mir, dass alle Spenden vollständig den ausgewählten Projekten zufließen. Denn alle Kosten für die Abwicklung und Verwaltung werden durch die Mitgliedsbeiträge der Unternehmen gedeckt.
Die Händler müssen zusätzlich zu den Mitgliedsbeiträgen auch die Kassen umrüsten, das Personal schulen, die Buchhaltung ausweiten... Warum machen sie trotzdem mit?
Es ist richtig, dass für die Partner auf der Handelsseite zusätzlicher Aufwand anfällt. Wichtig ist aus meiner Sicht aber vor allem, dass es den Kunden, also den potenziellen Spendern, so einfach wie möglich gemacht wird, sich zu beteiligen. Nur so kann eine sehr große Zahl von Menschen durch die Initiative angesprochen werden. Nicht zuletzt verlässt ein Kunde, der neben seinem Einkauf auch eine Spende für einen guten Zweck tätigen konnte, das Geschäft mit einem guten Gefühl. Falls er dadurch motiviert wird, dort wieder einzukaufen, dann ist das natürlich auch im Interesse des einzelnen Händlers.
Es fällt auf, dass unter den 15 Händlern auch solche sind, die in der Vergangenheit für Negativ-Schlagzeilen sorgten. Wollen diese nicht vor allem ihr Image aufbessern?
Ich bin fest davon überzeugt, dass es allen beteiligten Unternehmen in erster Linie darum geht, einen Rahmen zu schaffen, um die Spendenprojekte finanziell so gut wie möglich auszustatten. Im Mittelpunkt steht die Idee der Stiftung: kleine Cents, große Wirkung. Diese bekanntzumachen und möglichst viele Menschen anzusprechen, ist das Ziel aller Partner der Initiative.
Sie überwachen im Kuratorium die Vergabe der Spendengelder. Was ist schwieriger zu kontrollieren: Ein Dax-Konzern oder eine Stiftung?
Das lässt sich nicht direkt miteinander vergleichen. Dennoch gibt es bei beiden Aufgaben auch Gemeinsamkeiten. Es gibt klare Regeln und Strukturen, wie Entscheidungen getroffen werden und damit eine hohe Transparenz. Gleichzeitig werden in beiden Fällen die Entscheidungen durch Einbindung von Experten mit fachlicher Kompetenz sowie vielfältiger Erfahrung getroffen. So stellen wir bei „Deutschland rundet auf“ die optimale Verwendung der Spendengelder sicher.
Viele deutsche Unternehmen verdienen gut, auch Henkel. Sollte die Wirtschaft insgesamt mehr Verantwortung übernehmen?
Es gibt heute kaum ein Unternehmen, das sich nicht in einer besonderen Form für das Gemeinwohl einsetzt. Das ist aus meiner Sicht ein wichtiger Bestandteil von verantwortungsbewusstem unternehmerischem Handeln - auch bei Henkel. Dieses Engagement in der Gesellschaft ist vor allem für die Identifikation unserer Mitarbeiter mit dem Unternehmen sehr wichtig.
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Soll damit das aufwendige Handling der Kupfermünzen umgangen und deren Ächtung vorbereitet werden?
"Wer den Pfennig nicht ehrt,..."
Ich spende viel aber ganz gezielt und nicht aus Bequemlichkeit!
FMF
Wer nicht spendet wird vom Schlangennachfolger an der Kasse schief angeguckt, "Gott,was für ein Geizkragen". Das arme Würstchen muß dann mit einem "schlechten" Gefühl den Laden verlassen und kommt nie wieder
sondern geht dahin , wo dieser Unsinn nicht mitgemacht wird!
Ist das nun "in echt" so gedacht, "Spenden"-Abkassieren an der Kasse oder ein schlechter Witz.
Zwangsspende oder Freiwilligkeitsspende? Manoman was den Herrschaften alles einfällt. Nicht zu fassen. Und auch noch "gute" Gefühle beim Ladenverlassen.