Jérôme Kerviel Berufungsprozess gegen Skandalbanker endet

Jérôme Kerviel vor dem Pariser Gerichtsgebäude. Ein Urteil wird Ende Oktober erwartet.
Paris Nach vier Wochen ist am Donnerstagabend in Paris der Berufungsprozess gegen den französischen Skandalbanker Jérôme Kerviel zu Ende gegangen. Richterin Mireille Filippini kündigte das Urteil gegen den 35-Jährigen, der der Großbank Société Générale einen Milliardenverlust zugefügt hatte, für den 24. Oktober an. In seinem Schlusswort entschuldigte sich Kerviel bei den Angestellten der Bank. „Ich bitte sie um Entschuldigung, sie haben unter einem System gelitten, an dem ich mitgearbeitet habe“. Er habe das Betrugssystem aber nicht selbst geschaffen, betonte der frühere Händler.
Die Verteidigung forderte den Freispruch des Angeklagten, der bei seinen hochriskanten Geldgeschäften mit Wissen seiner Vorgesetzten gehandelt haben will. Die Staatsanwaltschaft hatte am Mittwoch eine fünfjährige Haftstrafe ohne Bewährung gefordert. Im Herbst 2010 war Kerviel in erster Instanz zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, von denen allerdings zwei auf Bewährung ausgesetzt werden sollten.
Außerdem ordnete das Gericht einen Schadenersatz an die Société Générale in Höhe von 4,9 Milliarden Euro an. Dies entspricht dem Verlust, den Kerviel der Bank verursachte. Ein Anwalt des Geldinstituts wiederholte am Montag vor Gericht die Rekordforderung von 4,9 Milliarden Euro, obwohl die zweitgrößte französische Bank 1,7 Milliarden durch Steuererleichterungen wieder zurückerhielt.
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Außer dem Gericht kann keiner, der etwas vom Geschäft versteht, der Argumentation der Bank folgen.
Wenn Kerviel tatsächlich keine Vorgesetzte gehabt haben soll, die ihm geistig folgen konnten, gehört die Bank ohnehin geschlossen und die Zuständigen der Bankenaufsicht, die das toleriert haben, gefeuert.
Aber für solche Fälle ist ja der ESM gedacht, der von deutschen Steuerzahlern gefüttert wird. Sind unsere Politiker nur noch blöd?