Kampf um Allianz-Spitze Finanzchef Bäte soll Länderchef werden

Allianz-Finanzchef Oliver Bäte (r.) und der Vorstandsvorsitzende Michael Diekmann.
München Die Allianz steht einem Medienbericht zufolge vor einem erneuten Vorstandsumbau. Oliver Bäte, Finanzchef bei Europas größtem Versicherer, werde in absehbarer Zeit die operative Verantwortung für einen Länderbereich übernehmen, berichtete die „Financial Times Deutschland“ (FTD) in ihrer Freitagausgabe unter Berufung auf Versicherungskreise.
Eine Allianz-Sprecherin sagte am Freitag, das Unternehmen betreibe eine langfristige Personalpolitik. Man werde sich „zu Spekulationen erst äußern, wenn Veränderungen anstehen“, und zwar „zeitnah zur Umsetzung“.
Dem 47-Jährigen Bäte werden Ambitionen nachgesagt, in einigen Jahren Nachfolger von Konzernchef Michael Diekmann werden zu wollen. Erfolge im operativen Geschäft gelten dabei als Voraussetzung. Eine Allianz-Sprecherin sagte, das Unternehmen werde sich erst zu solchen Spekulationen äußern, wenn Veränderungen tatsächlich anstünden.
Der Dax-Konzern hatte sein Führungsgremium notgedrungen gerade erst umgebaut, weil Paul Achleitner Aufsichtsratschef der Deutschen Bank wird und Enrico Cucchiani auf den Chefsessel der italienischen Großbank Intesa Sanpaolo gewechselt ist. Neu sind unter anderem Dieter Wemmer, der vom Allianz-Rivalen Zurich kam und nun in München für West- und Südeuropa zuständig ist, und mit Helga Jung auch erstmals eine Frau.
Sie leitet das Ressort für Übernahmen sowie die iberischen Länder und Lateinamerika. Den Achleitner-Posten als Kapitalmarktvorstand wird der bisherige Allianz-Leben-Chef Maximilian Zimmerer übernehmen. Laut FTD könnte Wemmer statt Bäte Finanzchef werden.
Diekmanns Vertrag läuft Ende 2014 aus. Bäte war 2009 von der Unternehmensberatung McKinsey zur Allianz gewechselt und ist im elfköpfigen Vorstand für Controlling, Risiko, Bilanz und seit kurzem auch für Investor Relations zuständig. Sein Ressort könnte dem Zeitungsbericht zufolge Dieter Wemmer übernehmen, der im Allianz-Vorstand für Süd- und Westeuropa zuständig ist und vorher lange Finanzchef der Zurich-Versicherung war.
Neben Bäte wird auch der Allianz-Deutschland-Chef Markus Rieß als möglicher Nachfolger Diekmanns gehandelt. Der 46-Jährige könnte sich auszeichnen, wenn er den Verlust an Marktanteilen im Kerngeschäft Schaden- und Unfallversicherung stoppen und den Gewinn auf dem Heimatmarkt steigern kann.
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