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Karriere Was bringen Business-Netzwerke wirklich?

Wenn es um Netzwerke geht, denken viele an Xing oder LinkedIn. Doch auch in der analogen Welt gibt es Netzwerke und Clubs für Manager und Fachkräfte. Was diese mitunter elitären Zirkel für die Karriere bringen.
29.07.2015 - 14:32 Uhr 1 Kommentar
Netzwerke abseits von Xing und LinkedIn können entscheidend für den Karrierefortschritt sein. Quelle: dpa
Netzwerke für Unternehmer

Netzwerke abseits von Xing und LinkedIn können entscheidend für den Karrierefortschritt sein.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Ohne Vitamin B geht in vielen Bereichen gar nichts – schon gar nicht, wenn es die große Karriere statt dem Nine-to-five-Job sein soll. Und das gilt nicht erst, seitdem es digitale Karrierenetzwerke wie Xing oder LinkedIn gibt. Theodor Heuss soll einmal gesagt haben, dass in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn das Wort „Zufall mit CV geschrieben“ werde. CV steht für den Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen.

Entsprechend raten Berufsberater, Dozenten und Karrierecoaches ihren Schützlingen rund um den Globus dazu, sich rechtzeitig ein strategisches Netzwerk aufzubauen, von dessen Teilnehmern sie beruflich profitieren können. Und damit ist nicht unbedingt ein großer Facebook-Freundeskreis oder eine lange Liste von Xing-Kontakten gemeint. Denn die wirklich relevanten Tipps und Geschäftspartner kommen nicht per Newsletter ins Haus.

Persönliche Kontakte sind Trumpf – zum Beispiel durch das Business-Netzwerk Young Presidents Organisation, kurz YPO. „Durch YPO habe ich den Gründer und Geschäftsführer von Cuipo in Kalifornien kennen gelernt, mit dem ich nun zusammenarbeite“, sagt Ivan Herjavec, CEO der Dream Universe GmbH, einem Groß- und Einzelhändler von Kleidung, Lederwaren, Accessoires, Sport- und Lifestyleprodukten.

„Ich habe immer eine Badehose im Auto“
Julia Jäkel, Vorstandschefin des Verlagshauses Gruner + Jahr
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Wo machen Sie Urlaub?
Wie immer im Sommer: in Südfrankreich.
Wie schalten Sie ab?
Mit meinen Kindern und meinem Mann.
Welche Bücher werden Sie lesen?
Ich lese Sybille Bedford: „Treibsand“. Erinnerungen einer Europäerin. Eine meiner Lieblingsautorinnen und -Journalistinnen, hat ein Leben gelebt wie eine Romanfigur, fast 95 Jahre lang. Befreundet mit Aldous Huxley und Klaus und Erika Mann. Verstand von Literatur so viel wie von Wein.

(Foto: dpa)
Gunter Dunkel, Vorstandschef der NordLB
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Wie entspannen Sie sich im Alltag?
Beim Heilfasten in den Bergen, nur mit meiner Frau.
Wo machen Sie Urlaub?
Immer in unserem Zuhause oberhalb von Innsbruck, mit Blick auf die Nordkette - gemeinsam mit der ganzen Familie: zehn wunderbaren Menschen im Alter von 2 bis 62.
Welche Bücher werden Sie lesen?
Mindestens einen Roman, diesmal vermutlich Herta Müllers „Atemschaukel“, außerdem (erneut) „Predictably Irrational“ von Dan Ariely. Ein wunderbares Buch darüber, warum wir Menschen selbst in unserer Irrationalität vorhersagbar sind. Pflicht für Manager, die grundsätzlich immer richtig entscheiden.

(Foto: )
Christian Busch, Geschäftsführer Modeversand Walbusch
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Wie entspannen Sie sich im Alltag?
Das ist leider in Zeiten der Digitalisierung und ständigen Verfügbarkeit schwierig. Am besten, man geht dahin, wo kein Datenempfang ist. Zum Beispiel in den Wald.

Wo machen Sie Urlaub?
In Deutschland auf einer großen Insel in der Nordsee. Immer mit Hoffnung auf Sonne – und der Gewissheit, dass es nie zu heiß wird.

Wie schalten Sie ab?
Drei kleine Jungs holen einen schnell aus dem Berufsalltag raus. Um den Sprung in die kalte Nordsee kommt man als Vater nicht drum herum – das schafft sofort einen klaren Kopf.

Welche Bücher werden Sie lesen?
Auf jeden Fall wird der „Spiegel“ von A bis Z gelesen. Auf der Packliste steht auch „Das E-Commerce Buch“ von Alexander Graf. Außerdem wollen wir mit „Räuber Grapsch und die Piraten“ weiterkommen – die Jungs und ich.

(Foto: Ralph Sondermann f�r Handelsblatt)
Hans Joachim Reinke, Chef von Union Investment
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Wie entspannen Sie sich im Alltag?
Ich laufe regelmäßig morgens vor der Arbeit oder in der Mittagspause, rund 60 Kilometer in der Woche. Dabei kann ich meinen Gedanken freien Lauf lassen und komme oft auf neue Ideen.

Wo machen Sie Urlaub?
Im Sommer locken Sonne, Strand und Meer auf Fuerteventura.

Wie schalten Sie ab?
Siehe Antwort auf Frage 1, ohne Arbeit und Mittagspause.

Welche Bücher werden Sie lesen?
Vor allem Krimis. Auch prickelnde Spannung kann zur Entspannung beitragen.

(Foto: PR)
Bruno Sälzer, Ex-Chef von Hugo Boss und Escada und aktuell Chef von Bench
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Wie entspannen Sie sich im Urlaub?
Ich laufe, spiele Fußball und gehe ins Fitness-Studio.

Wo machen Sie Urlaub?
In Boston, Washington, New York und dann auf den Bermudas, alles in 17 Tagen.

Wie schalten Sie ab?
Ich bin schon abgeschaltet, wenn ich in den Flieger steige.

Welche Bücher werden Sie lesen?
Reiseführer zu den Orten, die ich gerade besuche.

(Foto: dapd)
Federico Ghizzoni, Vorstandschef Unicredit
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Wie entspannen Sie sich im Alltag?
Es hilft schon, die Zeit für Post und Telefonate auf feste Zeiten am Tag zu begrenzen, auf morgens oder abends, und es zu vermeiden, diese Regel zu brechen. Also von weg von „always on“ zu „sometimes on“.

Wo machen Sie Urlaub?
Ich fahre auf die italienischen Inseln, nach Sizilien oder auch nach Ponza, dem kleinen Eiland an der thyrrenischen Küste auf der Höhe von Latium.

Wie schalten Sie ab?
Mir reicht schon die Atmosphäre dieser zauberhaften Inseln, um durchzuatmen und mich als ein anderer Mensch zu fühlen.

Welche Bücher werden Sie lesen?
Ich hatte noch keine Zeit zur Auswahl, weil wir die Jahresbilanz noch vor uns haben, aber ich liebe Klassiker, dann aktuelle Sachbücher und auch Biografien.

(Foto: Reuters)
Andreas Sennheiser, Chef vom Kopfhörerhersteller Sennheiser
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Wie entspannen Sie sich im Alltag?
Ich treibe gerne Sport; gehe joggen oder setze mich auf das Rennrad. Alternativ gärtnere ich mit meinen Kindern.

Wo machen Sie Urlaub?
Auf einer griechischen Insel mit viel Wind und gutem Essen.

Wie schalten Sie ab?
Beim Windsurfen auf dem Wasser oder beim Spielen mit meinen Kindern.

Welche Bücher werden Sie lesen?
„Die Kunst ein kreatives Leben zu führen“ von Frank Berzbach.

(Foto: Sennheiser)

Seit 2007 ist er ein Teil des Business-Netzwerks. YPO ist eines der größten globalen Netzwerke von Entscheidern, in dem mehr als 23.000 Geschäftsführer und Top-Manager in über 125 Ländern miteinander vernetzt sind. In Deutschland hat YPO vier Verbände – YPO Berlin, YPO München, YPO Rhein und YPO Deutschland.

„Ohne YPO hätte ich nicht die Menschen getroffen, die ich getroffen habe und hätte nie das Cuipo-EMEA-Projekt gestartet“, sagt Herjavec. Cuipo ist eine Marke, die sich dem Schutz des Regenwaldes in Panama und Brasilien verpflichtet hat. Das Unternehmen kauft dort Land auf, um es vor Rodung und der allgemeinen Ausbeutung zu bewahren. Finanziert wird das über den Verkauf verschiedener Produkte vom T-Shirt bis zur Sonnenbrille. „Jedes verkaufte Produkt schützt ein Stück Regenwald“, erklärt Herjavec. „Dabei geht es nicht ums Geschäfte machen, sondern darum, etwas Gutes und Nachhaltiges zu tun.“

Er mache natürlich auch Geschäfte mit anderen Mitgliedern des Netzwerkes, aber das sei nicht der Grund, ein Teil von YPO zu sein. „Zuallererst geht es um meine persönliche Entwicklung.“

Ähnlich schätzt der Soziologe Sebastian Gradinger von der Universität Trier die Funktion von analogen Karrierenetzwerken und Service Clubs wie den Rotariern ein. Für seine Dissertation „Service Clubs – zur Institutionalisierung von Solidarität und Sozialkapital“ befragte er mehrere Mitglieder der Rotarier, welche Funktion ihrer Meinung nach das soziale Netzwerk in den Service Clubs erfüllt und ob sie das Netzwerk privat und beruflich nutzen. „Einen persönlichen Nutzen sahen viele im „Freundschaftsprinzip““, heißt es in der Arbeit.

So zitiert er einen Rotarier mit den Worten: „Man trifft sehr schnell auf Gleichgesinnte und ist ohne große Probleme auf einer Basis mit diesen Leuten, die einem bis dato sonst vollkommen fremd waren, und hat dort Möglichkeiten, die andere nicht haben.“ Schließlich handele es sich um ein geschlossenes Netzwerk, zu welchem nicht jeder Zutritt habe.

So sagt auch Geschäftsführer Herjavec, dass seine Familie enorm davon profitiere, Familien rund um den Globus zu treffen, die denselben Lifestyle, denselben Hintergrund und dieselben Interessen haben. Man tausche sich beispielsweise über Sommercamps für die Kinder oder geeignete Universitäten aus.

Netzwerke sind mitunter elitär
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1 Kommentar zu "Karriere: Was bringen Business-Netzwerke wirklich?"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Eine wichtige Plattform zum Netzwerken sind Berufsverbände. Ich empfehle jedem Berufseinsteiger, sich dort möglichst früh zu engagieren. Das beginnt beim Besuch von Informationsveranstaltungen - schon eine Wortmeldung nach dem Vortrag kann Kontakte bringen.

    Vieles läuft in Berufsverbänden regional und ehrenamtlich. Folglich ist auch jeder willkommen, der etwas tun will. Man muss da nicht gleich mit irgendwelchen Fähigkeiten glänzen. Etwas kontinuierliches, verlässliches Engagement sorgt dafür, dass man irgendwann mit Namen begrüßt wird und offenere Gespräche möglich werden.

    Die ersten 10 Jahre nach dem Studium habe ich hier deutlich profitiert. Dann bin ich mit meinem Geschäftsmodell aber ziemlich weit vom Mainstream weg gedriftet. Heute weiß kaum noch jemand in meinem Umfeld, wie mein Berufsverband überhaupt heißt.

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