Kasper Rorsted verlässt Dax-Konzern Henkel schminkt sich neu

Der Däne hört als Henkel-Chef Ende April auf.
Düsseldorf Überraschender Führungswechsel bei Henkel: Vorstandschef Kasper Rorsted verlässt den Dax-Konzern Ende April. Die Trennung erfolge in „gegenseitigem Einvernehmen“ teilte Henkel am Montag mit. Damit habe der Aufsichtsrat zusammen mit dem Gesellschafterausschuss einem Wunsch Rorsteds entsprochen. Der 53-Jährige ist seit dem Jahr 2008 im Amt.
Einen neuen Chef hat der Konsumgüterkonzern bereits gefunden. Hans Van Bylen übernimmt beim Düsseldorfer Traditionsunternehmen. Der Manager ist bislang Chef der Kosmetik-Sparte. „Über die Nachfolge im Amt von Herrn Van Bylen wird zu gegebener Zeit entschieden“, so Henkel.
Mit dem Wechsel im Vorstandsvorsitz zu diesem Zeitpunkt sei sichergestellt, dass der zum Ende diesen Jahres zur Verabschiedung anstehende neue Strategiezyklus 2017 bis 2020 von Van Bylen als Vorstandsvorsitzenden erarbeitet und verantwortet werde, teilte der Dax-Konzern mit.
Mission accomplished: Kasper Rorsted war bei Henkel am Ende einer Mission angekommen: Der Däne war angetreten, um drückende Schulden abzubauen und bei der Marge zur internationalen Konkurrenz aufzuholen. Beides hat Rorsted, 2005 vom US-Computerhersteller Hewlett Packard nach Düsseldorf gewechselt, erreicht. „Kasper Rorsted hat für Henkel sehr viel erreicht“, erklärte Aufsichtsratschefin Simone Bagel-Trah: „Umsatz und Profitabilität sind deutlich gestiegen.“
Doch der nächste große Schritt blieb ihm versagt: Offenbar hätte er gern Wella von Procter & Gamble gekauft – doch die Henkel-Familie ist risikoscheu. Den Zuschlag bekam der US-Konzern Coty, hinter dem die deutsche Milliardärs-Familie Reimann steht.
Rorsted steckt voller Energie – als reiner Verwalter des Status Quo war er bei Henkel kaum vorstellbar. Deshalb hielten sich schon länger Spekulationen, der Manager suche eine neue Herausforderung. Jetzt zieht es ihn zu Adidas, wie der Sportartikelkonzern kurz nach der Verkündung seines Abschieds von Henkel mitteilte: Dort hört Herbert Hainer nach 16 Jahren an der Spitze des Turnschuh-Herstellers auf. Die Suche nach einem Nachfolger lief schon seit Monaten.
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