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Kellogg-Chef Steven Cahillane Bio-Riegel für die Millennials

Der US-Lebensmittelkonzern Kellogg holt sich recht überraschend einen Gesundheitsexperten als neuen Chef. Steven Cahillane kommt vom Nahrungsergänzungsmittel-Spezialisten Nature’s Bounty.
01.10.2017 - 17:09 Uhr Kommentieren
Der 52-Jährige wurde in der Vergangenheit schon als möglicher Coca-Cola-Chef gehandelt. Quelle: Getty Images
Steven Cahillane

Der 52-Jährige wurde in der Vergangenheit schon als möglicher Coca-Cola-Chef gehandelt.

(Foto: Getty Images)

New York Bisher hat sich Steven Cahillane mit Vitaminen und Mineralien beschäftigt. Doch von Montag an stehen Cornflakes und Fruit Loops auf dem Menü. Dann übernimmt der Chef des Nahrungsergänzungsmittel-Spezialisten Nature’s Bounty die Führung bei Kellogg. Er soll den US-Lebensmittelkonzern in ein neues Zeitalter führen.

Gerade jüngere Menschen wollen weniger zuckerhaltiges und stattdessen gesünderes Essen, kaufen seltener Kellogg’s süße Coco-Pops oder Frosted Flakes – einst populäre Verkaufsschlager. Umsatz und Gewinn gehen zurück, und das soll Cahillane ändern.
Sein Wechsel an die Kellogg-Spitze kam plötzlich und überraschend: Nach sieben Jahren als Vorstandsvorsitzender muss John Bryant innerhalb von drei Tagen seinen CEO-Posten für den Outsider Cahillane räumen. Bryant, der 1998 zu Kellogg kam, bleibt noch bis März Executive Chairman, wenn diesen Posten ebenfalls Cahillane übernimmt.

Der 52-jährige Cahillane gilt als talentierter Manager, hat aber fast sein ganzes Berufsleben in der Getränkeindustrie verbracht. Der Amerikaner, der eine Stunde nördlich von New York aufgewachsen ist, begann seine Laufbahn nach dem Studium der Politikwissenschaften an der Northwestern University und einem MBA in Harvard zunächst im Vertrieb der Weine von Gallo und stieg dort schnell zum General Manager auf.

Schon bald wechselte er von Wein zu Bier und gründete 1995 sein eigenes Unternehmen: die State Street Brewery, die er zwei Jahre später verkaufte. Es folgten zwei Jahre bei der amerikanischen Biermarke Coors, bevor er zum belgisch-brasilianischen Brauerei-Konzern Inbev wechselte. Dann ging es zu den Softdrinks: Mehr als ein Jahrzehnt verbrachte er bei Coca-Cola in Europa und den USA, wurde dort vor ein paar Jahren gar als möglicher Kandidat für den Chefposten bei Coca-Cola gehandelt.

Über seinen neuen Arbeitgeber Kellogg – gegründet 1906 von den gleichnamigen Brüdern, die auch die Cornflakes erfunden haben – sagt Cahillane: „Kellogg ist ein unglaubliches Unternehmen mit einer reichen Geschichte und ikonischen Marken, die weltweit geliebt werden.“

Cahillanes Vorteile: Er kennt sich dank seiner Zeit bei Coca-Cola mit Ikonen aus. Und aus seinen drei Jahren bei Nature’s Bounty weiß er, was gesundheitsbewusste Menschen wollen und wie er sich selbst authentisch in die Vermarkung einbringen kann. Wie er bei seinen verschiedenen Wechseln bewiesen hat, ist er zudem äußerst anpassungsfähig. Bei Coca-Cola schwärmte er 2011 in einem Video von seinen ersten Coke-Momenten beim Baseball als Kind. Für Nature’s Bounty warb er auf der Website mit Laufschuhen in der Hand für gesundes Leben.

Die Investmentbank Goldman Sachs beäugt die Ereignisse bei Kellogg allerdings skeptisch. Der überraschende Wechsel werfe „mehr Fragen als Antworten auf“, schreiben die Analysten. Sie weisen darauf hin, dass kürzlich erst Finanzvorstand Ronald Dissinger das Unternehmen verlassen hat. Zu viel Unruhe ist für Investoren ein Alarmsignal.

In den zurückliegenden Jahren hatte sich Kellogg vor allem weg von den Frühstücks-Cereals hin zu Snacks bewegt. Während Erstere im Jahr 2000 noch 70 Prozent des Umsatzes ausmachten, sind es heute nur noch 40 Prozent. Das liegt nicht nur daran, dass sich die Millennials gesünder ernähren möchten. Sie essen auch immer seltener am Tisch zu Hause, sind öfter unterwegs: also Müsliriegel statt Cornflakes mit Milch.
Die Wahl Cahillanes deutet darauf hin, dass Kellogg mehr Gesundes im Sortiment will. Sein Vorgänger hatte noch die die Chips-Marke Pringles übernommen. Er wird voraussichtlich eher Bio-Marken zukaufen.

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