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Lungentransplantation Niki Lauda geht es besser – Streit bei Laudamotion ruht vorerst

Wann der Unternehmer das Krankenhaus verlassen kann, ist noch offen. Die OP trifft den Chef der Airline Laudamotion in einer schwierigen Phase.
03.08.2018 - 15:01 Uhr Kommentieren
Niki Lauda geht es besser – Streit bei Laudamotion ruht vorerst Quelle: Reuters
Niki Lauda

Die Luftfahrtindustrie ist neben der Autobranche die große Leidenschaft des früheren Rennfahrers.

(Foto: Reuters)

Wien Mit dem Gesundheitszustand von Niki Lauda geht es aufwärts. Nach seiner erfolgreichen Lungentransplantation im Allgemeinen Krankenhaus (AKH) in Wien sagte der Leiter der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie, Walter Klepetko, dem ORF: „Es ist momentan alles in einem sehr guten Verlauf, und wir sind sehr zufrieden.“

Wann der 69-jährige Unternehmer und Aufsichtsratschef des Formel-1-Teams Mercedes das Krankenhaus wieder verlassen kann, ist noch offen. Nach einer derartigen Operation könnten junge Patienten oft nach zwei oder drei Wochen das Krankenhaus verlassen, sagte Klepetko und ergänzte: „Bei älteren Patienten dauert es schon länger.“ Eine Sprecherin von Laudas Fluglinie Laudamotion wollte den Gesundheitszustand des Unternehmers nicht kommentieren.

Der Österreicher hatte zuletzt eine schwere Lungenerkrankung erlitten. Nach österreichischen Medienberichten hat ihn auf Ibiza eine Sommergrippe erwischt. Lauda besitzt seit vielen Jahren auf der spanischen Ferieninsel eine Villa. Der Miteigentümer und Chef von Laudamotion habe sich dann entschieden, im Privatjet nach Wien zu fliegen, um sich vor über einer Woche im AKH behandeln zu lassen. Der Aufsichtsratschef des Mercedes-Teams war – entgegen seiner Gepflogenheiten – bereits bei den Formel-1-Rennen in Hockenheim und Budapest nicht dabei.

Lauda erreichte mit seinen drei Weltmeistertiteln in der Formel 1 in den Jahren 1975, 1977 und 1984 weltweite Berühmtheit. Einen Unfall auf den Nürburgring am 1. August 1976 überstand er schwer verletzt. Bereits damals wurde seine Lunge durch die Flammen, den Rauch und die Hitze schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Mit den Folgen hat der Wiener Unternehmersohn bis heute zu kämpfen. Lauda ist in zweiter Ehe verheiratet und hat achtjährige Zwillinge, mit denen er die Ferien auf Ibiza verbringen wollte.

Die Operation trifft den Unternehmer in einer schwierigen Phase. Lauda hatte zuletzt die von ihm gegründete Fluglinie Niki von der Lufthansa zurückgekauft. An seiner neuen österreichischen Airline Laudamotion ist mittlerweile die irische Billigairline Ryanair zu 75 Prozent beteilig – Lauda muss so die hohen Verluste in der Anfangsphase nicht allein tragen.

Holpriger Start für Laudas neue Airline

„Man muss eine kritische Größe erreichen“, sagte Lauda, als er die Kooperation mit den Iren einging. Die Beteiligung lag zu Beginn bei lediglich 24,9 Prozent. „Mit der Ryanair bekomme ich einen Turbo“, ergänzte der ehemalige Rennfahrer.

Doch der Start seiner neuen Fluglinie verlief in dieser Sommersaison wie bei vielen Konkurrenten holprig. Flugausfälle, Verspätungen und mangelnder Kundenservice haben das Image des Konkurrenten der Lufthansa-Tochter Eurowings schwer beschädigt. Hinzu kommt noch der Dauerärger mit der Belegschaft. Denn noch immer verfügen die Mitarbeiter von Laudamotion über keinen Tarifvertrag.

Der Streit mit der Gewerkschaft ist durch die lebensgefährliche Operation vorerst in den Hintergrund getreten. Die Arbeitnehmervertreter übten sich am Freitag in betonter Zurückhaltung. „Die Gesundheit ist das wichtigste Gut im Leben“, sagte der Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten, Karl Dürtscher, der dem Unternehmer eine schnelle Genesung wünschte. „Aus Respekt vor Niki Laudas Gesundheitszustand wird es vor Montag keine Stellungnahmen zum Laudamotion-Kollektivvertrag geben“, ergänzte der 57-Jährige.

Auch am Freitag verhandelten die Gewerkschaftsvertreter mit Laudas Geschäftsführer Andreas Gruber über eine Vereinbarung für die 650 Mitarbeiter von Laudamotion. Zu den Inhalten wollte sich ein Gewerkschaftssprecher am Freitag auf Anfrage nicht äußern. Eine Sprecherin von Laudamotion erklärte, die Gespräche würden am Montag fortgesetzt.

Die Luftfahrtindustrie ist neben der Autobranche die große Leidenschaft von Niki Lauda. Bereits 1970 gründete er mit Lauda Air seine erste Airline, die er später an die Austrian Airlines verkaufte. 2003 gründete er schließlich Niki, die er später an die inzwischen vom Markt verschwundene Air Berlin veräußerte.

In diesem Jahr schuf er dann in Wien seine dritte Airline Laudamotion. Für einen Kaufpreis von nur knapp 50 Millionen Euro hatte er die insolvente Niki erworben und damit Lufthansa und den britisch-spanischen Luftfahrtkonzern IAG (British Airways, Iberia, Vueling) ausgestochen.

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