Marijn Dekkers Bayer-Chef wechselt zu Unilever
Vorzeitiger Wechsel: Baumann übernimmt das Ruder
Düsseldorf Am Donnerstagmorgen wird Marijn Dekkers zum letzten Mal im Kommunikationszentrum des Bayer-Konzerns Platz nehmen und die Jahresergebnisse verkünden. Er macht bei Bayer früher Schluss als geplant – schon zum 30. April löst der Vorstandsvorsitzende seinen Vertrag auf, acht Monate früher als geplant.
Der Niederländer wird dann aber nicht in seine langjährige Heimat USA abreisen, wo seine beiden Töchter studieren. Dekkers bleibt im Geschäft, wenn auch nicht als CEO: Zum 1. Mai übernimmt er den Posten des Chairmans beim niederländischen Konsumgüterkonzern Unilever.
Die Position ähnelt der eines Aufsichtsratsvorsitzenden in Deutschland. Allerdings ist der Chairman im angelsächsischen Board-System nicht nur oberster Kontrolleur, sondern er bestimmt auch die Strategie des Unternehmens entscheidend mit. Seine Rolle geht eher über die eines Aufsichtsratschefs hinaus.
Diese Position werde ihm trotzdem die nötige Flexibilität im Leben bieten, die er sich wünscht, sagte Dekkers dem Handelsblatt. Der Bayer-Chef hatte 2014 angekündigt, nur noch bis Ende 2016 bei dem Konzern bleiben wollen. Als Grund gab er damals an, dass er mehr Zeit für seine Familie in den USA haben will.
Dekkers betont, dass ihn nicht die Aussicht auf den Posten bei Unilever dazu bewogen habe, früher bei Bayer aufzuhören. „Es ist eher Zufall, dass das zeitlich zusammenfällt“, sagte er. Vielmehr sieht er seine Mission bei Bayer erfüllt. „Die strategische Neuausrichtung, die ich mir vorgenommen habe, ist uns schneller gelungen als geplant.“
Als klar wurde, dass der Aufsichtsrat von Bayer seinen Nachfolger im Februar bestimmen will, habe er selbst die Initiative ergriffen. „Die Hauptversammlung 2016 ist der ideale Zeitpunkt für den Wechsel“, sagte Dekkers. Sein Nachfolger wird der bisherige Strategievorstand Werner Baumann. Er hat zuletzt bereits die Neuordnung des Konzerns wesentlich mitgestaltet.