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Mary Gräfin von Faber-Castell Im Namen des Patriarchen

Die Witwe übergibt den Vorstandsvorsitz des gräflichen Unternehmens Faber-Castell nicht an ihren Stiefsohn Charles. Ein familienfremder Manager soll alsbald die Geschäfte der Bleistift-Dynastie führen.
17.10.2016 - 11:38 Uhr Kommentieren
Der 36-jährige Sohn des Patriarchen soll sich auch Hoffnungen gemacht haben, den Vorstandsvorsitz übernehmen zu können. Quelle: Faber-Castell
Mary Gräfin von Faber-Castell und Stiefsohn Charles Graf von Faber-Castell

Der 36-jährige Sohn des Patriarchen soll sich auch Hoffnungen gemacht haben, den Vorstandsvorsitz übernehmen zu können.

(Foto: Faber-Castell)

In das Schloss von Faber-Castell in Stein nahe Nürnberg soll alsbald wieder geschäftliche Ruhe einkehren. „Die Suche nach einem Nachfolger von Anton Graf von Faber-Castell läuft auf Hochtouren. Wir sind sehr zuversichtlich, einen neuen Unternehmenschef bis Ende des Jahres präsentieren zu können“, sagte Mark Binz dem Handelsblatt. Der Anwalt und stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats von Faber-Castell kennt und berät die gräfliche Familie seit Jahrzehnten.

Um einen neuen Vorstandschef für das Familienunternehmen zu finden, das zuletzt einen Jahresumsatz von 630 Millionen Euro gemacht hat und 8.000 Mitarbeiter beschäftigt, hat der Aufsichtsrat eine international tätige Personalberatung engagiert. „Die Aufgabe scheint äußerst attraktiv zu sein. Es gab zahlreiche Initiativbewerbungen, darunter sogar von Dax-Vorständen“, sagte Binz. Intern genügte kein Kandidat den Ansprüchen.

Seit dem Tod des Patriarchen im Januar, der die Stifte der Marke Faber-Castell international bekannt gemacht hatte, führt seine Witwe interimistisch die Geschäfte. Mary Gräfin von Faber-Castell, 64, hatte sich im April zur Sprecherin des Vorstands ernennen lassen, nachdem sie zum Jahreswechsel in den Vorstand aufgerückt war. Bis dato hatte die gelernte Managerin (Chanel) nur in der zweiten Reihe agiert und die Kosmetiksparte verantwortet.

Der Sohn des Patriarchen, Charles Graf von Faber-Castell, 36, soll sich zwar auch Hoffnungen gemacht haben, den Vorstandsvorsitz übernehmen zu können. Der ehemalige Unternehmensberater ist seit 2013 im Unternehmen und verantwortet das Premiumgeschäft. Doch aus seinen Ambitionen wurde nichts. Er sei noch zu jung und unerfahren und müsse sich noch mehr beweisen, heißt es aus dem Vorstand und Aufsichtsrat. Weder die Gräfin noch der Stiefsohn wollen sich zu all dem äußern.

Das Kontrollgremium leitet der frühere Nestlé-Deutschland-Chef Gerhard Berssenbrügge. Neben ihm und Binz kontrollieren auf der Kapitalseite noch Ex-Grohe-Chef Detlef Spigiel sowie Hans-Peter Binder, einst Mitglied der Geschäftsleitung der Deutschen Bank München, das gräfliche Unternehmen.

Die Machtverhältnisse im Schloss zu Stein bei Nürnberg sind seit dem Tod des Patriarchen ein- und vieldeutig zugleich. Die nächsten fünf Jahre haben nach Informationen des Handelsblatts drei Testamentsvollstrecker das Sagen: Aufsichtsratschef Berssenbrügge, Gräfin Mary sowie der Neffe des Grafen, Roland von Kölichen. Erst nach dieser Zeit übernehmen und entscheiden die eigentlichen Erben. Die vier Kinder des Grafen halten jeweils 22,5 Prozent der Anteile. Das sind neben Charles aus der ersten Ehe die drei Töchter Katharina, 28, Sarah und Victoria, beide 20, aus seiner zweiten Ehe mit Gräfin Mary. Sie selbst hält drei Prozent. Die verbliebenen sieben Prozent liegen beim Stamm der Familie von Roland von Kölichen.

In Stein ist damit eine Konstellation entstanden, die noch für viel Gesprächs- und Streitstoff sorgen könnte.

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