Die Staatsanwaltschaft Bochum wirft dem 61-Jährigen Untreue in 49 Fällen vor. In dem Strafverfahren vor dem Essener Landgericht geht es vor allem um Charterflüge auf Firmenkosten, die von Arcandor bezahlt worden waren, obwohl sie laut Staatsanwaltschaft privaten Zwecken dienten. Middelhoff hatte öffentlich erklärt, er habe sich korrekt verhalten.
Das Kölner Institut Sal. Oppenheim hatte das Ehepaar Middelhoff Ende 2013 auf knapp 78 Millionen Euro verklagt. Kredite seien nicht zurückgezahlt worden. Zuvor hatte Middelhoff seinerseits die Bank auf 101 Millionen Euro verklagt.
Im September 2013 erklärte das Landgericht Essen, es halte einen Sonderbonus, den der Manager kurz vor seinem Arcandor-Ausscheiden erhielt, für nicht gerechtfertigt. Er soll rund 3,4 Millionen Euro an den Insolvenzverwalter zahlen, hat aber Berufung angekündigt.
Der 61-Jährige verlangt seinerseits von den Insolvenzverwaltern wegen angeblichen Rufmords Schadenersatz in Höhe von 120 Millionen Euro. Gegen einen entsprechenden Mahnbescheid haben die Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg und Hans-Gerd Jauch Widerspruch eingelegt. Sie hatten Middelhoff und andere Arcandor-Manager auf Schadenersatz von insgesamt 175 Millionen Euro verklagt, unter anderem wegen angeblicher Managementfehler. Der Prozess vor dem Oberlandesgericht Hamm könnte Jahre dauern.
Mit seinem ehemaligen Vermögensverwalter Josef Esch liegt Middelhoff ebenfalls im Clinch. Im Streit um Unterhaltskosten für seine Luxusyacht einigten sich Middelhoff und Esch im Jahr 2012 außergerichtlich auf eine Zahlung von 2,5 Millionen Euro, Frist 30. September 2013. Überwiesen hat Middelhoff bis heute nicht, Esch geht gerichtlich gegen Middelhoff vor. Middelhoff selbst will von seinem Ex-Vermögensverwalter 33 Millionen Euro, weil der ihn falsch beraten und sein Privatvermögen riskiert haben soll.
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Es wird höchste Zeit, dass diesem Treiben mittels Statuierung eines öffentlichkeitswirksamen Exempels endlich Einhalt geboten wird. Vielleicht gibt es ja anderen sog. TOP-Managern zu denken, wenn der gute Mann für ein Weilchen gesiebte Luft atmen darf. Leider ist er bei Leibe kein Einzelfall. Ich habe selbst erlebt, wie sich Geschäftsleiter am Unternehmensvermögen bedienen und das bei Spitzengehältern und unanständig hohen Tantiemen. Den Arbeitnehmern wird derweil regelmäßig vorgejammert, für Gehaltsverbesserungen sei angesichts des schwierigen Marktumfeldes kein Raum. Einfach nur widerlich unmoralisch. Da wurden z.B. Privatveranstaltungen mit hunderten von Teilnehmern als betrieblich abgerechnet oder persönliche "Betreuungen" in Luxushotels als Verpflegungskosten. Ganz zu schweigen von den zahllosen Fällen, in denen Mitarbeiter regelmäßig für private Zwecke der Vorstände eingespannt werden. Auch das ist Untreue. Die internen Revisionsabteilungen der betroffenen Unternehmen haben selten den Mumm, diese Missstände zu beanstanden. Verständlich, da die Mitarbeiter im Regelfall auf ihren Job angewiesen sind. Von Seiten der Aufsichtsorgane gebietet auch in den seltensten Fällen jemand Einhalt, zumindest nicht, so lange das Unternehmsergebnis noch den Erwartungen entspricht.
Was für'n schmieriger Typ. Niete in Nadelstreifen trifft den Nagel auf den Kopf!
Der Mann ist wirklich eine echte "Niete in Nadelstreifen".
Irgendwie sehen Visagen alle ähnlich aus.
Das sich so einer noch unbeschadet frei bewegen kann ... wundert mich!
Unternehmen in die Pleite bringen aber Firmeneigene Flugzeuge haben ..... na dann,armes Deutschland !