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Nachhaltigkeit Nur der echte Fußabdruck führt zum Ziel

Eine Gruppe deutscher Unternehmen von Bionade bis Otto verpflichtet sich auf konkretes Handeln wie niemand zuvor. Im Januar werden sich weitere Unternehmen anschließen, darunter ein großer Dax-Konzern. Doch es geht um mehr, als nur darum, das Image aufzupolieren.
  • Susanne Bergius
12.12.2009 - 12:00 Uhr Kommentieren
Prinzip der neuen Initiative: Ehrgeizige, messbare Ziele sind unabdingbar. Quelle: ap

Prinzip der neuen Initiative: Ehrgeizige, messbare Ziele sind unabdingbar.

(Foto: ap)

BERLIN. Neun Mittelständler und Großunternehmen haben sich Ende November verbindlich verpflichtet, ihr Kerngeschäft für die Gesellschaft und eine intakte Umwelt einzusetzen. Anders als zahllose Initiativen formuliert die Initiative nicht nur Absichtserklärungen. Sie ergänzten sie mit individuellen und konkreten Zielen und Maßnahmen, die weit über das übliche Maß hinausreichen.

Bionade, Entega, Frosta, GLS Bank, Versandhändler Memo, Handelshaus Otto, Spacenet, die Einzelhandelsgruppe Tegut und Utopia wollen mit ihren „Changemaker Commitments“ ihre Branchen in Bewegung bringen. Im Januar werden sich weitere Unternehmen anschließen, darunter ein großer Dax-Konzern, sagte die Initiatorin der Initiative, Claudia Langer, dem Handelsblatt. Sie ist Gründerin von Utopia, einer Internetplattform für zukunftsfähigen Konsum- und Lebensstil.

Besonders weit prescht der Energieversorger Entega vor. Er wird seine Nachhaltigkeitsziele in die Managerverträge integrieren und zum Bestandteil von Bonusregelungen und Vergütungen machen. Das sei der zentrale Hebel, um Ziele zu erreichen, heißt es zur Begründung. Es ist ein Novum in der Wirtschaft. Die Commerzbank hat zwar für 2010 so etwas angekündigt, aber ihr geht es um langfristigen wirtschaftlichen Erfolg. Bei HVB Unicredit fließen auch soziale und ökologische Komponenten in Vergütungen ein. Noch weiter gehen Ansätze der Deutschen Telekom und des Versicherers Aviva.

Soziale und ökologische Komponenten in der Vergütung

Büro- und Haushaltswarenanbieter Memo und Lebensmittelhändler Tegut haben nachhaltige Geschäftsmodelle. Im Dezember will sich die Tegut-Geschäftsleitung unter Thomas Gutberlet öffentlich zu einem detaillierten Maßnahmenpaket für 2010 verpflichten. Memo will stärker Ökobilanzen für Produkte realisieren und das Angebot fair gehandelter Produkte erweitern. „Wir bieten zudem allen unbefristet Beschäftigten nach einem Jahr Betriebszugehörigkeit eine Beteiligung am Unternehmen an und fördern das durch einen jährlichen Zuschuss“, sagt Vorstand Jürgen Schmidt.

Gefrierproduktehersteller Frosta will bis Ende nächsten Jahres die CO2-Fußabdrücke all der Produkte messen und veröffentlichen, mit denen zwei Drittel des Umsatzes erwirtschaftet werden. Frosta beteiligt sich am Product Carbon Footprint (PCF) Projekt, das CO2-Emissionen von Produkten über die Wertschöpfungsketten zuverlässig erfasst. Getränkehersteller Bionade will bis Ende 2013 die Hälfte der aus der ganzen Welt benötigten Rohstoffe direkt von Erzeugern beziehen: Nur indem man den Weltmarkt umgehe, könne man mit Zulieferern ökologische und soziale Anbaubedingungen verbessern, sagt Geschäftsführer Peter Kowalsky.

Die Handelsgruppe Otto will den gesamten Fußabdruck, also alle ökologischen und sozialen Auswirkungen, messen und binnen fünf Jahren erheblich senken. Derart Weitreichendes plant hierzulande kein Unternehmen, sagen Wissenschaftler. Es fehlt aber eine Vorgabe, bis wann Otto wie viel Prozent des Umsatzes mit nachhaltigen Produkten erzielen will. Trotzdem ist klar: Wer nur sein Image aufpolieren will, kann bei den Changemakern nicht landen. Ehrgeizige, messbare Ziele und Transparenz sind unabdingbar. Langer: „Die Vorstände haben diese beschlossen und sich gegenüber ihren Eigentümern und Aktionären verpflichtet.“

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