Neue Yahoo-Chefin „Letzter Sargnagel“ oder strahlende Hoffnung?

Marissa Mayer ist die strahlende Hoffnungsträgerin von Yahoo.
Düsseldorf Marissa Mayer ist eine Frau, wie Medien sie lieben: Jung, glamourös und schön – intelligent, eloquent und dennoch ein Computerfreak, wie sie sich selbst nennt. Der Wechsel der bisherigen Google-Managerin an die Spitze von Yahoo wird als neue, vielleicht letzte Hoffnung für den angeschlagenen Internet-Konzern gefeiert. Das Unternehmen hat einen Niedergang hinter sich ist, wie er für das stete Auf- und Ab der Dotcom-Branche typisch ist. Auch die jüngsten Zahlen des Konzerns bestätigen den Niedergang.
Marissa Mayer war an zahlreichen Google-Produkten federführend beteiligt. Schlüsselprodukte wie Google Maps, Google Earth und Street View entstanden unter ihrer Verantwortung. Für Yahoo scheint das eine ideale Besetzung. Immerhin hat der Konzern im ehemaligen Kerngeschäft Suchmaschine den Kampf gegen Google längst verloren, in zugekauften neuen Produktsparten wie dem Online-Bilderdienst Flickr läuft es besser.
Doch wie groß sind die Hoffnungen, die sich Yahoo unter ihrer Führung machen kann? Beobachter unterstellen Marissa Mayer für gewöhnlich große Intelligenz, doch so erfolgreich Google Maps, Google Earth und Street View waren - seit mehreren Jahren fehlen der Produktmanagerin bei Google vorzeigbare Erfolge. Zuletzt stellte Google-Chef Larry Page den unter ihrer Ägide entstandenen Informationsdienst Google Squad ein.
Im Oktober 2010 wechselte die erste Frau bei Google vom zentralen Bereich Suche in den Bereich „Location and Local Services“. Manche sahen darin eine Zurücksetzung, andere verweisen darauf, dass Mayer in der neuen Position die Verantwortung über deutlich mehr Mitarbeiter hatte.
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Intelligent aber schwierig
Mayers Kritiker hinterfragen, ob die 37-Jährige auch in der Lage ist, ihre Intelligenz in einer Führungsposition einzusetzen. „Sie arbeitet härter als irgendwer anders und ist intelligenter als 99 Prozent der Bevölkerung – aber sie kann ihre Arbeit nicht skalieren“, beschreibt eine frühere weibliche Google-Führungskraft Mayer im Gespräch mit dem Blog Business Insider. „Sie beherrscht keinen anderen Führungsstil als Einschüchterung oder Erniedrigung“, beschreibt die Managerin ihre ehemalige Kollegin wenig schmeichelhaft.
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