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Neuer Siemens-Vorstand Frau Davis' Gespür für Energie

Siemens hat einen neuen Vorstand für den Geschäftsbereich Energie: Lisa Davis kommt vom Ölgiganten Shell und wird das Geschäft aus den USA steuern – wo Rivale GE seine Heimat hat. Davis' größter Trumpf ist die Erfahrung.
06.05.2014 Update: 07.05.2014 - 08:38 Uhr 1 Kommentar
Windturbine von Siemens: Lisa Davis leitet künftig das Energiegeschäft. Quelle: dpa

Windturbine von Siemens: Lisa Davis leitet künftig das Energiegeschäft.

(Foto: dpa)

London „Lisa wer?“, wird sich mancher bei Siemens gefragt haben, als der Siemens-Aufsichtsrat in der Nacht zum Mittwoch den Namen der neuen Chefin des Energiesektors benannte. Doch der Münchener Vorzeigekonzern mit seinen weltweit über 360.000 Beschäftigten sollte besser rasch an das neue Gesicht in der Führungsspitze gewöhnen. Die Amerikanerin Lisa Davis, die bisher für den niederländisch-britische Ölkonzern Shell arbeitete, wird künftig zum Top-Management von Vorstandschef Joe Kaeser zählen: Die Managerin mit dem blonden Kurzhaarschnitt soll künftig als Siemens-Vorstand das Energiegeschäft der Münchener von den USA aus führen.

„Wenn ich zurückschaue, waren die mutigen Entscheidungen meiner Karriere meist auch die Besten“, sagte Davis vor drei Jahren als sie eine Auszeichnung des Magazins „Women Worth Watching“ entgegennahm. Auch jetzt sind nach dieser Devise wieder die Grundlagen eines erfolgreichen Aufstiegs gelegt: Der Wechsel zu Siemens bedeutet für die Amerikanerin, die seit 2008 für Shell in den USA arbeitete und heute die Strategieabteilung des Ölkonzerns führt, abermals einen mutigen Schritt. Davis ist nach dem Abgang von Barbara Kux die erste Frau im Siemens-Vorstand – und die Erste, die eine Sparte aus den USA leitet.

Auch für Siemens kommt die Berufung der Frau mit der langen Ölkonzerngeschichte damit einer Zäsur gleich. Denn im Wettkampf mit dem US-Rivalen GE setzen die Münchener nun auf eine Frau in ihrem Spitzengremium, die den radikalen Wandel des Energiegeschäfts in den USA aus nächster Nähe erlebt und sich darüber bereits im Auftrag von Shell viele Gedanken gemacht hat – auch über dessen Risiken.

Erst vor einigen Monaten hatte der niederländisch-britische Konzern Milliarden von US-Dollar auf seine amerikanischen Schiefergas-Aktivitäten abgeschrieben. Die Assets hatten sich als überbewertet herausgestellt. „Das Geschäft mit unkonventionellem Erdgas hat sich nicht so entwickelt wie erhofft“, gab damals der scheidende Shell-Chef Peter Voser enttäuscht zu Protokoll. Davis kennt also die Fallstricke des amerikanischen Fracking-Booms, aus dem sich Siemens bisher weitgehend herausgehalten hat.

Doch der Schiefergas-Boom ist dabei, die Energielandkarte weltweit nachhaltig zu verändern: Die USA könnte erstmals in der Geschichte ab 2018 zu einem Netto-Exporteur von Gas werden, wie Energy Information Agency der US-Regierung glaubt. Ein Wandel, auf den nun auch Siemens stärker reagiert – und das Energieressort künftig statt aus Erlangen nun von Davis aus Florida steuern lässt.

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1 Kommentar zu "Neuer Siemens-Vorstand: Frau Davis' Gespür für Energie"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Frauen in Führungspositionen sind keine Selbstverständlichkeit in Deutschland. Lisa Davis wird hart kämpfen müssen, denn sie wird als Frau ganz genau unter die Lupe genommen werden und ihre Kompetenz stärker beweisen müssen als ein Mann.
    Neulich habe ich einen sehr interessanten Artikel über Geschäftsfrauen im Ausland gelesen. Erstaunlicherweise stand darin, dass gerade traditionelle Länder wie z.B. aus der Asien-Pazifik-Region eine sehr hohe Quote an weiblichen Führungskräften haben und es wenig angezweifelt wird, dass eine Frau ihre Kinder und ihre Karriere gleichzeitig erfolgreich regeln kann.
    Lassen wir Frau Davis daher grundsätzlich vorurteilsfrei herangehen und urteilen im Nachinein über ihre Handlungen.

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