Paul Achleitner, Person der Woche Krisenmanager wider Willen

Sein Schicksal ist mit dem des neuen Vorstandschefs verknüpft.
Frankfurt Paul Achleitner ist ein Manager, dem Bilanzen, Gewinne und Umsätze nicht genügen. Der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank denkt gerne in größeren Zusammenhängen. Vor ein paar Wochen stellte er sich einem Streitgespräch mit dem tschechischen Ökonomen und Kapitalismuskritiker Tomáš Sedlácek zum Thema „Bescheidenheit“. Für das Individuum sei Bescheidenheit sicher eine erstrebenswerte Tugend, aber die Gesellschaft als Ganzes könne zu viel davon lähmen, argumentierte der Banker.
Bei solchen Diskussionen ist Achleitner ganz bei sich. Er liebt die intellektuelle Herausforderung, den anregenden Diskurs, das geschliffene Argument. „Meine Devise heißt: ‚Führen durch fragen‘. Wer die richtigen Fragen stellt, kann sehr viel erreichen“, sagt er. Viel besser kann man seinen Führungsstil nicht beschreiben – leise, moderierend, konsensorientiert. Achleitner, 58, ist ein Mann der eher weichen Tugenden, und das passt hervorragend zu dem sanften österreichischen Akzent, mit dem er seine Argumente vorträgt.
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