Dem Kosmetikkonzern kreiden die Studien-Autoren an, das Ergebnis nicht quantifiziert zu haben: „ (..) Ebit-Umsatzrendite des Konzerns erwarten wir leicht über der des Vorjahres“, heißt es im Prognosebericht, der lediglich zwei Seiten lang ist. Darin findet sich auch ein Werbeblock: „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unserem international erfolgreichen Markenportfolio, unseren innovativen und qualitativ hochwertigen Produkten (...) für die zukünftige Entwicklung gut aufgestellt sind.“
Der Prognosebericht ist nicht gänzlich intransparent (s.u.), es gibt aber Redundanzen: 2,5 Seiten für den gesamtwirtschaftlichen Überblick und Rückblick auf die Geschäftstätigkeit im vergangenen Jahr haben die Autoren der Studie gezählt.
Die Studie bemängelt bei Merck den Aufbau des Berichts und Redundanzen: Mischung von Segmenten und Märkten sowie Wiederholung einiger Produktinitiativen in mehreren Abschnitten (teilweise Identische Aussagen).
Auch die Deutsche Bank erschwert die Transparenz für Investoren. Es gibt keine Prognose, sondern Ziele für 2015: „Bei Auflegung unserer Strategie 2015+ hatten wir geplant, unser Ergebnis vor Steuern bis 2015 auf 2,4 Mrd. Euro zu erhöhen.“
Die Deutsche Telekom gibt weitaus mehr in ihren Erwartungen Preis, als sie müsste. Mitarbeiterentwicklung und -förderung in den kommenden Jahren, Corporate Citizenship und CSR-Aktivitäten (Verweis auf Corporate-Responsibility-Kapitel) waren laut den Autoren der Studie von DSW und Kirchhoff Consult ein Schwerpunkt.
Der Baustofflieferant setzt einen ähnlichen Schwerpunkt: Mitarbeiterentwicklung und -förderung in den kommenden Jahren („Management Ausbildungsprogramm SUMMIT“), Corporate-Citizenship-Aktivitäten ( „ (..) freiwillige Aktivitäten an unseren Standorten entsprechen unseren Corporate-Citizenship-Richtlinien (und) sollen positive Ergebnisse zum Wohl der Gesellschaft erzielen“); CSR-Aktivitäten und Umweltverantwortung („Schwerpunkte auf Klimawandel, Biodiversität (..) nachhaltig produzierten Beton (..) Umwelt-Audits“).
Die Prognose zu nicht-finanziellen Aktivitäten werde immer wichtiger, halten die Autoren der Studie fest. Beim Softwarekonzern SAP finden sich ebenfalls Angaben zur Mitarbeiterentwicklung und -förderung in den kommenden Jahren.
Das Umweltportfolio mit Fokus auf Klima- und Umweltschutz zeichnet den Prognosebericht von Siemens aus. Der Industriekonzern berichtet dort außerdem über die Mitarbeiterentwicklung und -förderung in den kommenden Jahren.
Quelle: Studie zur Prognoseberichterstattung und Prognosegenauigkeit im Dax 30; Autoren: DSW und Kirchhoff Consult; Grundlage: Geschäftsberichte der Konzerne 2012 und 2013
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