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Rolf Martin Schmitz

Einer der mächtigsten Energiemanager Europas.

(Foto: Rudolf Wichert für Handelsblatt)

Rolf Martin Schmitz Der RWE-Chef ist endlich am Ziel

Den ersten Erfolg verbuchte der 60-jährige Rolf Martin Schmitz, als er RWE-Chef wurde. Doch erst jetzt, nach dem Deal mit Eon, bekommt er richtig Macht.
13.03.2018 - 17:47 Uhr Kommentieren

Rolf Martin Schmitz kam aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus. Natürlich stand der RWE-Chef nicht alleine auf dem Podium im Kongresszentrum der Messe Essen. Eon-Chef Johannes Teyssen lächelte gemeinsam mit ihm in die Kameras.

Doch der energische Teyssen kennt das schon, seit mehr als einem Jahrzehnt steht er im Rampenlicht. Der bescheiden auftretende Schmitz dagegen musste sich lange Zeit mit der zweiten Reihe begnügen.

Doch jetzt ist der 60-Jährige endlich am Ziel: Mit dem Deal, den die beiden Manager am Dienstag offiziell besiegelten, ist Schmitz einer der mächtigsten Energiemanager Europas. Sein Unternehmen wird zur Macht in der Stromproduktion, die nicht nur Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke betreibt, sondern bald auch wieder grünen Strom produziert.

Und wie: Auf einen Schlag wird Schmitz die Nummer drei unter den Grünstromproduzenten. Für den Rheinländer muss das eine Genugtuung sein. „Wir machen RWE dauerhaft zu einem der führenden Stromerzeuger Europas“, sagte er am Dienstag.

Schon 2012 wollte Schmitz RWE-Chef werden und damals Jürgen Großmann beerben. Seit er 2009 zum Energiekonzern gekommen und in den Vorstand eingetreten war, hatte der begeisterte Karnevalist als Favorit gegolten. Schließlich hatte er nicht ohne Ambitionen den Vorstandsvorsitz beim Kölner Regionalversorger Rheinenergie, einem der mächtigsten Kommunalversorger des Landes, aufgegeben. Und als Präsident des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hatte er auch sein politisches Geschick bewiesen.

Einzig Vorstandskollege Leonhard Birnbaum galt als Konkurrent, doch die Präferenz lag bei Schmitz. Der hatte schließlich auch die Unterstützung der einflussreichen kommunalen Aktionäre. Aber vielleicht war genau das das Problem. Damals wurde der Aufsichtsrat von Ex-Bayer-Chef Manfred Schneider geleitet, der führte einen Kleinkrieg mit den Kommunen und präsentierte bewusst einen eigenen Kandidaten, der in seinen Augen mehr Internationalität versprach: den Niederländer Peter Terium.

Und der promovierte Ingenieur Schmitz? Der fügte sich. Er begnügte sich mit dem Posten des stellvertretenden Vorstandschefs und arbeitete Terium loyal zu. Vor allem kümmerte er sich um eine wichtige Aufgabe: Er hielt für Terium die kommunalen Aktionäre bei Laune, zu denen der Niederländer nie einen Draht finden sollte. Gemeinsam setzten sie die spektakuläre Aufspaltung von RWE durch – und auch Schmitz erhielt seine Krönung. Nach dem Börsengang von Innogy im Oktober 2016 wechselte Terium zur neuen Tochter – und überließ Schmitz den Chefposten beim Mutterkonzern.

Letztlich war Schmitz zwar Chef, aber mit eingeschränktem Handlungsspielraum. Operativ war RWE nur noch für die notleidenden Kraftwerke und den Großhandel zuständig. Auf das größte Asset, die knapp 77 Prozent an Innogy, hatte er aber keinen Zugriff. Per Vertrag war penibel festgehalten, was Schmitz Terium sagen durfte: nichts.

Aber in einer Sache war der RWE-Chef frei – und mächtig: Er konnte entscheiden, ob er die Beteiligung überhaupt behält. Rund 15 Milliarden Euro war diese nach dem Börsengang wert – Interessenten gab es genug. Enel aus Italien, Engie aus Frankreich oder Iberdrola aus Spanien klopften an. Schmitz hatte Probleme, beim Projekt „Helena“ den Überblick zu behalten, wies aber alle Bewerber zurück. Bis Eon kam. Denn der deutsche Konkurrent bot ihm erstmals eine Lösung, mit der er auch Gewerkschaften und kommunale Aktionäre überzeugen konnte: Die Kontrolle bleibt in Deutschland – und RWE bekommt selbst eine neue Zukunft in der Energiewende.

Schmitz ist endlich angekommen.

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