Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Rorsted wird Adidas-Chef Drei Streifen, eine Hoffnung

Adidas holt Henkel-Chef Rorsted an seine Spitze. Anleger sind begeistert, der Aktienkurs legt kräftig zu. Doch auf den Dänen wartet eine schwere Aufgabe: Er muss zum dominanten Weltmarktführer Nike aufschließen.
18.01.2016 - 17:57 Uhr
Der Manager wechselt von Henkel zu Adidas. Quelle: dpa
Kasper Rorsted

Der Manager wechselt von Henkel zu Adidas.

(Foto: dpa)

München, Köln Seinen Weihnachtswunsch erfüllte sich Kasper Rorsted vor wenigen Wochen selbst: Im Internet bestellte der Henkel-Chef den Langstrecken-Laufschuh „Meta-Run“, ein anspruchsvolles Modell für 250 Euro.

Bei Adidas, seinem künftigen Arbeitgeber, wird sich der passionierte Läufer wohl kaum mit dem Schuh der japanischen Marke Asics sehen lassen. Anfang August wechselt Rorsted in den Vorstand des renommierten Sportkonzerns, zwei Monate später übernimmt der 53-Jährige den Chefsessel. Herbert Hainer, der Adidas seit 2001 führt, werde seinen bis Frühjahr 2017 laufenden Vertrag nicht komplett erfüllen, teilte Adidas am Montag mit.

Die Erwartungen an Rorsted sind gewaltig. Der ehrgeizige Däne soll bei Adidas vollbringen, was dem 61-jährigen Hainer nicht glückte: den Weltkonzern aus der fränkischen Provinz auf Augenhöhe mit dem US-Weltmarktführer Nike zu bringen. Zwar hat Hainer den Börsenwert in 15 Jahren auf 18 Milliarden Euro versechsfacht. Doch Nike macht acht Milliarden Euro mehr Umsatz pro Jahr.

Ein Jahr hatten die Personalberater von Egon Zehnder einen neuen Adidas-Chef gesucht. Von Beginn an gehörte Rorsted, der mit Noch-Chef Hainer befreundet ist, zum engsten Kreis der Kandidaten, erfuhr das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen. Rorsteds makellose Bilanz bei Henkel hat schließlich den Adidas-Aufsichtsrat überzeugt – und am Montag auch die Börse: Mit einem Kurssprung von knapp sieben Prozent war Adidas der mit Abstand größte Gewinner im Dax.

In den acht Jahren seiner Amtszeit hat der Däne Henkel auf Profit getrimmt. Jahr für Jahr warf das Geschäft mit Persil, Schwarzkopf und Loctite-Klebern eine höhere Marge ab. Rorsted hat zielstrebig seine Ziele verfolgt und jedes Gewinnversprechen eingelöst. Ganz anders als Hainer bei Adidas, der vor zwei Jahren zweimal hintereinander seine eigenen Ziele zurücknehmen musste.

Die Dividende steigerte Rorsted bei Henkel von 0,50 auf 1,29 Euro – sehr zur Freude der Eigentümerfamilie um Aufsichtsratschefin Simone Bagel-Trah, die immer noch 61,2 Prozent an Henkel hält: „Herr Rorsted hat Umsatz, Marge und Börsenwert gesteigert. Dafür sind wir ihm sehr dankbar“, sagte Bagel-Trah dem Handelsblatt.

Um auch Adidas zu einer Erfolgsgeschichte zu machen, muss Rorsted vor allem ein Problem lösen: die Schwäche von Adidas in Amerika, wo Nike weit enteilt ist. Den Vielflieger, der nach eigenen Angaben rund 200 Tage im Jahr durch die Welt reist, wird es künftig oft in die USA führen.

Die Gerüchte hielten sich hartnäckig. Kasper Rorsted war im Gespräch als Adidas-Chef, seit Chefaufseher Igor Landau im vergangenen Frühjahr verkündete, es werde ein Nachfolger für Herbert Hainer gesucht. Der sollte spätestens im Frühjahr 2017 in Rente gehen.

Was den Adidas-Aufsichtsrat von Rorsted überzeugt hat
Seite 12Alles auf einer Seite anzeigen
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%