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Sal. Oppenheim-Vergleich Lichtblick für Thomas Middelhoff

Nach jahrelangem Rechtsstreit schließt der einstige Top-Manager Thomas Middelhoff einen Vergleich mit der Privatbank Sal. Oppenheim, wie das Handelsblatt exklusiv erfuhr. Grund zur Freude haben auch seine Gläubiger.
01.07.2016 - 12:46 Uhr
Der ehemalige Top-Manager hat sich mit einem seiner Gläubiger, der Privatbank Sal. Oppenheim, geeinigt. Quelle: dpa
Thomas Middelhoff

Der ehemalige Top-Manager hat sich mit einem seiner Gläubiger, der Privatbank Sal. Oppenheim, geeinigt.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Gefängnisstrafe, Privatinsolvenz – erst gestern machte die Meldung vom Ehe-Aus die Runde. Thomas Middelhoff sorgte in letzter Zeit vornehmlich für negative Schlagzeilen. Doch nun gibt es einen Lichtblick für den tief gefallenen früheren Chef des Medienkonzerns Bertelsmann und der Warenhauskette Arcandor (zuvor: Karstadt-Quelle).

Handelsblatt-Informationen zufolge hat sich Middelhoff mit dem Bankhaus Sal. Oppenheim auf einen Vergleich geeinigt und so einen jahrelangen Rechtsstreit beigelegt. Sal. Oppenheim bestätigte den Vergleich auf Anfrage. Middelhoffs Anwalt Hartmut Fromm war für das Handelsblatt nicht zu erreichen.

Middelhoff klagte gemeinsam mit seiner (Noch-) Ehefrau gegen die Privatbank, die inzwischen Tochter der Deutschen Bank ist. Wie einige andere Multimillionäre hatte das Ehepaar in Immobilienfonds investiert, die Sal.Oppenheim mit dem Bauunternehmer Josef Esch als Steuersparkonzept für Reiche angepriesen hatte. Diese Papiere waren später stark in die Verlustzone geraten.

Das sind die höchsten Kautionen für Manager
Thomas Middelhoff: 895.000 Euro
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Der frühere Topmanager Thomas Middelhoff ist nach mehr als fünf Monaten aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Wie das Essener Landgericht mitteilte, hatten die Verteidiger des Managers zuvor die Kaution in Höhe von 895.000 Euro auf ein Konto der Gerichtskasse überwiesen. Middelhoff war im November 2014 unter anderem wegen Untreue zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe verurteilt und wegen Fluchtgefahr noch im Gerichtssaal verhaftet worden. Der Richterspruch ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Middelhoff bestreitet die Vorwürfe.

(Foto: dpa)
Wolfgang Kulterer: 500.000 Euro
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Die ehemaligen Vorstände der Hypo Alpe Adria, Gert Xander (l.) und Wolfgang Kulterer, standen 2011 in Österreich vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft warf ihnen vor, Geld des Finanzinstituts veruntreut zu haben. Der ehemalige Chef der Krisenbank musste Mitte 2014 schließlich für fünf Jahre ins Gefängnis umziehen. Den Prozess aber erlebte er auf freiem Fuß – gegen eine Kaution von einer halben Million Euro.

(Foto: dapd)
Klaus Zumwinkel: eine Million Euro
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Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Post AG, Klaus Zumwinkel, Mitte, steht mit seinen Rechtsanwälten Rolf Schwedhelm, links, und Hanns W. Feigen im Januar 2009 im Gerichtssaal des Landgerichts Bochum. Zumwinkel wurde wegen Steuerhinterziehung angeklagt. Die Beweise beruhten auch auf einer Steuersünder-CD, die die Bundesregierung eingekauft hatte. Zumwinkel zahlte im Februar 2008 eine Millionen Euro, um zwischen den Prozesstagen nach Hause zu dürfen. Schließlich wurde er zu einer Geldstrafe von einer Millionen Euro und uwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Außerdem musste er 3,9 Millionen Euro an Steuern nachzahlen.

(Foto: ap)
Dominique Strauss-Kahn: 4,2 Millionen Euro
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Der ehemalige IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn musste sich 2011 Vorwürfen stellen, er habe ein Zimmermädchen zum Oralsex gezwungen zu haben. Polizisten nahmen den Franzosen am New Yorker Flughafen fest. Gegen eine Kaution von 4,2 Millionen Euro kam er wieder frei. Die Anklage wurde wenig später wieder fallengelassen, es bestanden Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Angestellten.

(Foto: ap)
Uli Hoeneß: fünf Millionen Euro
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Am 13. März 2014 entschieden die Richter des Landgerichts München: Drei Jahre. Sechs Monate. Haft. Keine Bewährung. Uli Hoeneß wird wegen Steuerhinterziehung verurteilt, es geht um 28,5 Millionen Euro inklusive Soli. Während der Ermittlungen jedoch war der ehemalige Präsident des FC Bayern München auf freiem Fuß – gegen eine Kaution von fünf Millionen Euro.

(Foto: dpa)
Raoul Weil: 6,5 Millionen Euro
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Raoul Weil musste 6,5 Millionen Euro bezahlen, um wieder auf freien Fuß zu kommen: Der ehemalige UBS-Manager stand in den USA vor Gericht, weil er rund 17.000 Amerikanern bei der Steuerhinterziehung geholfen haben sollte. Weil wurde 2013 in Bologna verhaftet und verbrachte fast zwei Monate in einem italienischen Gefängnis, bevor er an die USA ausgeliefert wurde. Im November 2014 wurde er freigesprochen.

(Foto: ap)
Raj Rajaratnam: 67 Millionen Euro
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Am Ende musste der Hedgefonds-Manager Raj Rajaratnam wegen Insiderhandel in den USA für elf Jahre hinter Gitter. Seinen Prozess aber erlebte er als freier Mann: Im Oktober 2009 bezahlte der Mitbegründer der Galleon Group eine Kauton in Höhe von 67 Millionen Euro.

(Foto: dapd)

Middelhoff fühlt sich falsch beraten. Man habe ihn nicht hinreichend auf die Risiken der Immobiliendeals hingewiesen. Der Streitwert beträgt 30 Millionen Euro. Die Privatbank forderte im Gegenzug Millionen von den Eheleuten aus einem nicht zurückgezahlten Kredit.

Eigentlich sollte im Oktober das Urteil verkündet werden. Doch die Streithähne kamen Richter Stefan Singbartl zuvor. Details zu dem Deal nannten die Parteien nicht.

Grund zur Freude dürften auch Middelhoffs Gläubiger haben: Insidern zufolge erhält Middelhoff Geld von Sal. Oppenheim. Da der 63-Jährige im vergangenen Jahr Privatinsolvenz angemeldet hat, fließt das Geld in die Insolvenzmasse.

Zahlreiche Gläubiger haben mit Middelhoff noch eine Rechnung offen. Da ist etwa Berater Roland Berger, der sieben Millionen Euro fordert. Da ist der Immobilienfonds Gewobag (Forderung: knapp eine Million Euro), der Middelhoff die Piaget-Armbanduhr vom Arm pfänden ließ. Da sind die Sparkasse Köln-Bonn und der Arcandor-Insolvenzverwalter. Und auch Josef Esch will 2,5 Millionen Euro zurück. Zu den Gläubigern zählen zudem Bedienstete Middelhoffs.

Das Bankhaus Sal. Oppenheim kann er von der Liste streichen.

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