Siemens-Konkurrent ABB-Chef Spiesshofer tritt überraschend zurück

Der Manager gibt seinen Chefposten bei ABB mit sofortiger Wirkung ab.
Zürich Der Schweizer Elektrotechnikkonzern ABB bekommt überraschend einen neuen Chef. Präsident Peter Voser übernehme die operative Leitung mit sofortiger Wirkung, teilte der Konzern aus Zürich am Mittwoch mit. Der seit 2013 an der Spitze der Geschäftsleitung stehende Ulrich Spiesshofer trete zurück. Darin seien der Verwaltungsrat und Spiesshofer übereingekommen.
Der Siemens-Rivale gab für das erste Quartal zudem einen sechsprozentigen Gewinnrückgang auf 535 Millionen Dollar bekannt. ABB sieht eine Abschwächung in manchen seiner Endmärkte, vor allem in der Industrie und im Automobilsektor.
Firmenchef Spiesshofer verlässt den Konzern in einer schwierigen Phase: ABB befindet sich einmal mehr mitten im Umbau, und der geht manchem Aktionär offenbar noch nicht weit genug.
In den vergangenen Jahren hatte der aktivistische Investors Cevian immer wieder Druck auf das ABB-Management gemacht. Cevian-Chef Lars Förberg hatte auf die Aufspaltung des Konzerns gedrängt und den Verkauf der Stromnetzsparte gefordert. Spiesshofer wehrte sich lange gegen den Verkauf der Stromnetzsparte. Ende des vergangenen Jahres kündigte ABB dann aber doch die Trennung vom Netzgeschäft an – und verkaufte die Sparte an die japanische Hitachi.
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After 14 years in EC at ABB and nearly 6 as CEO, it’s time to say goodbye. It was a privilege to lead the team that transformed ABB into a leader in digital industries. I warmly thank my colleagues and wish them a successful future. Signing off for the last time as @ABB_CEO. -us
— Ulrich Spiesshofer (@Uli_Spiesshofer) 17. April 2019
Der aktivistische Investor Cevian zeigte sich mit dem Schritt zufrieden. Ruhe auf Aktionärsseite von ABB kehrte aber trotz des Umbaus nicht ein. Anfang April stockte der amerikanische Investor Artisan Partners seinen Anteil bei ABB auf mehr als drei Prozent auf und forderte prompt eine weitere Aufteilung des Konzerns.
Der Schlüssel für den Erfolg sei es, „über den Verkauf der Division Stromnetze hinauszugehen“, sagte Artisan-Portfoliomanager David Samra der „Finanz und Wirtschaft“. ABB solle sich in mindestens zwei weitere Geschäftseinheiten aufspalten.
Mit Agenturmaterial
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