Social Business Wie Muhammad Yunus den Armen helfen will

Muhammad Yunus hat ein neues Unternehmensmodell erfunden.
DÜSSELDORF. Gewinn darf es nicht geben. Und damit natürlich auch keine Dividenden. Das sind die Bedingungen, da lässt Muhammad Yunus nicht mit sich reden. Schließlich hasst er nichts mehr als den Gedanken, dass Firmen "auf Kosten der Armen Profit zu machen". "Social Business" heißt sein neues Buch, das wie schon der Besteller "Die Armut besiegen" viel erreichen könnte. Yunus stellt in "Social Business" ein Geschäftsmodell vor, dass dem Zeitgeist entgegenkommt.
Was genau ein Social Business ist, erklärt sich am besten daraus, was es nicht ist: Die Unternehmensform arbeitet nicht gewinnorientiert, ist aber auch keine gemeinnützige Organisation. Das Ziel einer so geführten Firma ist, "ein soziales Problem durch wirtschaftliches Handeln zu lösen", wie Yunus schreibt. Beispiele dafür gibt es bereits einige. Mal sind es Ableger von Großkonzernen wie Danone, Veolia, BASF oder Intel, mal kleine Gründungen.
Ein Social Business hat auch nichts mit Corporate Social Responsibility (CSR) zu tun. Hier wird ein kleiner Teil des Unternehmensgewinns für wohltätige Zwecke gespendet. Ein Social Business nutzt seine Ressourcen "zu 100 Prozent für soziale Zwecke". Zudem dient CSR häufig der Imagepflege.
Yunus will Geschäftsleute ansprechen, die sich nicht dem ewigen Wachstum verpflichtet fühlen und statt persönlichem Erfolg eher das Gefühl suchen, etwas wirklich Positives zu bewirken. Der Friedensnobelpreisträger von 2006 beweist erneut, dass er weder ein Träumer noch ein realitätsferner Professor ist, sondern ein Pragmat. Auf gut 250 Seiten gibt er detailgetreue Hilfestellung, wie man ein Social Business gründet und worauf es ankommt. Da geht es um die Gründung, Rechtsformen und natürlich die Finanzierung.
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Herzlichen Glückwunsch, Herr Yunus -
ein weiterer Schritt zu einem Leben
gemäss g e s u n d e m Menschen-
verstand!
Unser jetziges System des Denkens /
Handelns basiert auf einem fundamentalen
'Fehler', der unser Denken / Handeln bestimmt und uns selbst, unsere menschliche und natürliche Umwelt zerstört -
. . . und wir sind so stolz auf unsere
'fehler-behafteten'(kranken) Hirne.
Danke!
Helli Han
"Gewinn darf es nicht geben." Das ist in unserer derzeit sehr materialistisch orientierten Welt eine eher ungewöhnliche Zielvorgabe. Die Grundidee, die dahinter steckt, ist ehrenhaft und verdient allerhöchsten Respekt.
Wenn man die aktuelle berichterstattung verfolgt, dann entsteht leicht der Eindruck, dass dieses Vorhaben eine illusion, eine Wunschvorstellung, ein Traum ist. Die Schlagworte in der Presse lauten eher: Gewinnmaximierungen, Zwangsfusionen, Zerschlagungen, Personalfreisetzungen, betriebsverlagerungen. Doch das ist nur die eine Seite der berichterstattung.
Vor allem im deutsche Mittelstand sind viele Unternehmerinnen und Unternehmer zu finden, die sich nicht der Gewinnmaximierung verschrieben haben, sondern vielmehr das nachhaltige Ziel gesetzt haben, den inhaberfamilien und auch allen Mitarbeitern langfristige Dauerarbeitsplätze zu sichern. Gewinne werden zwar erzielt, jedoch nicht ausgeschüttet, sondern zum Substanzerhalt, für neue Entwicklungen, für sichere moderne Maschinen und auch für viele soziale Zwecke verwendet. Leider finden diese Unternehmen meist nur sehr selten die öffentliche Aufmerksamkeit die sie verdienen und die ihnen zusteht.
Doch um die öffentliche Aufmerksamkeit geht es diesen Unternehmen meist gar nicht. Sie wollen Gutes tun, sich für eine noch liebens- und lebenswertere Welt engagieren. Und wenn ihnen diese Aufgabe auch am Herzen liegt, dann machen Sie einfach entsprechend ihren Möglichkeiten mit. Viel Freude und viele schöne Erfolgserlebnisse dabei wünscht ihnen Robert Knitt