Als sich Ex-Arcandor-Chef Thomas Middelhoff 2014 vor dem Essener Landgericht wegen des Vorwurfs der Untreue verantworten musste, fielen einige denkwürdige Sätze. Eine Auswahl.
„Ich bin wie die Katze übers Dach. Ich musste drei Meter tief auf eine Garage springen und dann noch einmal drei Meter auf die Straße.“
(Middelhoff über seine filmreife Flucht vor Fotografen nach einem Termin bei einem Gerichtsvollzieher in Essen Ende Juli, bei dem er seine Vermögensverhältnisse hatte offenlegen müssen)
„Das ist wie ein apokalyptischer Traum.“
(Middelhoff zu Pfändungsversuchen von Gläubigern am Rande seines Untreue-Prozesses vor dem Essener Landgericht)
„Er hat eigentlich immer gearbeitet, immer, immer.“
(Middelhoffs Gattin Cornelie Middelhoff als Zeugin vor Gericht zur Arbeitsbelastung ihres Mannes)
„Das war ein fliegendes Büro für ihn.“
(Ein früherer Mitarbeiter Middelhoffs als Zeuge vor Gericht zu den umstrittenen Charterflügen seines Ex-Chefs)
„Stau war das Schlimmste für ihn.“
(Der langjährige Fahrer des Managers als Zeuge vor Gericht)
„Mir und meiner unternehmerischen Tätigkeit ist großer Schaden zugefügt worden.“
(Middelhoff zu den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen ihn, die er als „uferlos“ und „unverhältnismäßig“ empfindet)
„Ich habe mich nie als Controllerin meines Chefs gesehen.“
(Eine ehemalige Sekretärin des Managers, die sagte, sie habe Middelhoffs Entscheidungen als „gottgegeben“ hingenommen.)
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@ Cal Andersen
Wenn Herr Mittendorf jegliches Unrechtsbewusstsein fehlte, warum dann die Aussetzer bei Fragen die ihn unangenehme waren?
Na, das wurde ja auch Zeit! Nachdem Middelhoff seinerzeit Time Warner abgezockt hat, um mit dem AOL-Deal Bertelsmann die Taschen zu füllen, war schon klar, dass das nicht die letzte seiner Wahnsinns-Geschäfte ist. Schon da musste Thomas bei der BAG gehen; amerikanische Aufsichtsbehörden waren schon auf ihn und Bertelsmann aufmerksam geworden, so dass man sich im besten Einvernehmen trennte. Schon damals sollte jedem klar gewesen sein, wessen Geistes Kind Herr Middelhoff ist. Und dafür nur 3 Jahre? Ein Witz. Vielleicht zum Schluss noch auf Bewährung. Ich habe selten einen Menschen persönlich kennengelernt, der so vor Selbstherrlichkeit, Selbstverliebtheit und Menschenverachtung geglänzt hat. Er scheint aber auch das wahrhaftige Beispiel zu sein, dass Moral, Anstand und Wertschätzung veraltete Werte aus einer anderen Zeit sind. Wie sagte Liebermann: ich kann gar nicht so viel essen, wie ich darüber kotzen könnte. Ich übrigens auch nicht.
H. Middelhoff, die ehemalige Kölner Privatbank, Frau Schickedanz aber auch die Vorgänger von H. Middelhoff gehörten eigentlich mit angeklagt. Nicht vergessen sei der Aufsichtsrat, der kläglich versagte. Auch dazu gehören die Vertreter der Gewerkschaften.
Sein Verhalten in der Öffentlichkeit ist das eines Manisch-Gestörten. Ich nehme ihm ab, dass er kein Unrechtsbewußtsein hat. Freilich mindert das nicht den irreparablen Schaden, den er bei Karstadt hinterlassen hat.
Hätte man bloß vorher erst einmal mich gefragt, bevor man sich entschlossen hat, Arcandor so einer Person anzuvertrauen! Für meinen Ratschlag "Hände weg von diesem Kranken" hätte ich nicht mehr als eine lächerliche Mio. Euro unter Freunden berechnet.
Als Vorstandsvorsitzer resp. Geschäftsführer eines recht großen Unternehmens erinnert man sich kaum an Routine, wozu der Blick auf St.Moritz sicher ebenso wenig gehört wie das Verhalten persönlicher Bekannter.
So liegt die Wahrheit viel eher bei Middelhoff als bei hämischen Kommentaren in den Medien, auch weniger bei Richtern, die sich das alles ohnehin nicht vorstellen können.
Natürlich sind derartige Spesen an der Tagesordnung, werden allerdings dann gerügt, wenn es um die Trennung oder den Konkursverwalter geht, der nicht anders kann, wenn er straffrei bleiben will.
So wird Middelhoff das Unrechtsbewusstsein eher tatsächlich fehlen, der subjektive Tatbestand also nicht erfüllt sein, was Freispruch bedeutet.
Deutschlands einziger Top Manager? Ich lach mich tot!
Über diesen Pfau haben DAX Vorstände nur den Kopf geschüttelt. [...]
Middelhoff hätte schon vor 10 Jahren elektronische Fußfesseln tragen müssen.
[...]
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