Uli Hoeneß Fußballstar, Bayern-Manager, Würstchenkönig

Prototyp des Fußball-Managers: Uli Hoeneß, seit 2009 Präsident des FC Bayern München.
Düsseldorf Der ausgeprägte Geschäftssinn von Uli Hoeneß hätte den FC Bayern München fast ruiniert. Wer das behauptet? Uli Hoeneß selbst. Seinen ersten Arbeitsvertrag als Manager korrigierte er selbst schleunigst, weil „er den Klub Millionen gekostet hätte“, wie er einst der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ erzählte. 10.000 Mark im Monat und 50 Prozent der Werbeeinnahmen hätten ihm damals, 1979, auf dem Papier zugestanden.
Und Hoeneß hätte wohl sehr schnell sehr reich werden können. Doch er verzichtete auf viel Geld, um dem Verein, zu dieser Zeit finanziell angeschlagen, auf die Beine zu helfen. Heute feiert der Mann, der wie sonst nur noch Franz Beckenbauer den FC Bayern München verkörpert, seinen 60. Geburtstag.
„Uli Hoeneß ist die Marke und der Manager schlechthin. Ich glaube, so eine Managerleistung wird es im Fußball nicht wieder geben“, sagt Christian Nerlinger, der als Sportdirektor 2009 die Nachfolge von Hoeneß im sportlichen Bereich antrat.
In München haben sie Hoeneß viel zu verdanken. Als er nach nur einem guten halben Jahr in Diensten des 1. FC Nürnberg wegen Knieproblemen seine aktive Laufbahn beendete und zum FC Bayern zurückkehrte, um mit gerade 27 Jahren Manager zu werden, stand der heutige Vorzeigeklub alles andere als solide da. Bei einem Umsatz von 12 Millionen Mark hatte der Verein 7,5 Millionen Mark Schulden, der letzte Meistertitel lag fünf Jahre zurück und im Olympiastadion in München war die Mannschaft lediglich Untermieter. Bei Regen verirrten sich nur wenige tausend Besucher in das Stadion, entsprechend gering waren die Ticketerlöse, die Ende der 1970er Jahre 85 Prozent der Gesamteinnahmen ausmachten.
Dass der damalige Bayern-Präsident Wilhelm Neudecker Hoeneß als Krisen-Manager installierte, war eine Notlösung – aber keine unüberlegte. Bei der Sponsorensuche hatte der frühere Flügelstürmer sich bereits ausgezeichnet. Als aktiver Spieler arrangierte er 1978 den Vertrag mit dem LKW-Hersteller Magirus Deutz, was ihm selbst eine Provision von 180.000 Mark einbrachte.
Nach fast 33 Jahren, die Uli Hoeneß in verantwortlicher Position – erst als Manager, seit 2009 als Präsident – gewirkt hat, liest sich die Bayern-Bilanz anders. Der Jahresumsatz stieg in der Saison 2009/10 auf den neuen Rekordwert von 323 Millionen Euro. Kein Bundesliga-Konkurrent kann da mithalten. Auch europaweit liegen die Bayern weit vorne, stehen im Gegensatz zu Vereinen wie Real Madrid oder Manchester United sogar fast schuldenfrei da. Auf dem Festgeldkonto liegen 130 Millionen Euro, die moderne Allianz-Arena gehört dem Klub und ist mit 69.000 Zuschauern regelmäßig ausverkauft.

Die Nationalspieler Gerd Müller (li.) und Uli Hoeneß im Münchner Olympiastadion (Bild von 1973).
Wobei das gar nicht überlebenswichtig wäre, denn Eintrittsgelder machen mittlerweile nur noch 15 Prozent der Einnahmen aus. TV-Verträge, Sponsoren und der Verkauf von Fan-Artikeln steuern die größten Summen bei. Allein Hauptsponsor Telekom zahlt jährlich rund 20 Millionen Euro und das Merchandising brachte in der vergangenen Saison 44 Millionen Euro ein. Hoeneß erinnert sich an die Anfänge: „Ich bin in die USA geflogen, um mir da das Merchandising anzuschauen. Bei uns gab es das gar nicht. Ich hatte nur immer gehört, dass im American Football, im Baseball oder Basketball Millionen mit T-Shirts, Schals, Mützen oder Taschen umgesetzt werden. Wir hatten eine kleine Poststelle mit ein paar Karten. Da haben wir angefangen, einige Läden aufzubauen.“
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was für ein held der herr hoenes! in deutschland zu schlechten arbeitsbedingungen mit wenig/keinen pausen und schlechten gehältern zu produzieren. er sollte sich was schämen aber was zählt ist der profit.
Herzlichen Glückwunsch Herrn Hönneß, willkommen im "Club der alten Säcke".
Solche Menschen braucht nicht nur Bayern München und Bayern diese Art Menschen würden der deutschen Politik gut tun.
Er ist ein Vorbild!!
F.C.
Unerträglich, wie der Millionär seine "wurschdl" in der Werbung anpreist. Welche Sprache soll das sein?
Man sollte nicht so tun als wäre dies nur der Verdienst des Würstchenkönigs.
Schließlich haben daran viele andere gute Leute mitgewirkt.
Hoenes ist derzeit Chef vom FC Bayern und provitiert sehr stark vom Wirken anderer Vorstände die vor ihm waren.
Lieber Ulli,
Dank dir stehen die Bayern da, wo sie jatzt stehen. Aber auch der deutsche Fussball hat von dir profitiert.
Danke und auf die nächsten 59+1!!
Grüße aus Neuffen!