Umfrage Mehrheit der britischen Manager hat keinen Notfallplan für den Brexit

Die bisherigen Vorschläge der britischen Regierung für einen EU-Austrittsvertrag stoßen bei der Kommission in Brüssel auf Widerstand.
New York Weniger als ein Drittel der britischen Manager haben einer Umfrage zufolge Notfallpläne für den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union in der Schublade. „Viele Firmen haben noch keine Vorbereitungen getroffen“, sagte der Generaldirektor des Institute of Directors (IoD) . Daraus könne ihnen aber kein Vorwurf gemacht werden, sie würden bei vielen Fragen im Dunkeln gelassen.
49 Prozent der 800 befragten Manager gingen davon aus, dass der Brexit sie nicht betreffe, teilte das IoD am Freitag mit. 42 Prozent wollten erst Änderungen vornehmen, wenn die künftigen wirtschaftlichen Beziehungen zur EU klarer seien.
Im Gegenzug dazu hat die Bankenbranche sich bereits auf den Brexit vorbereitet. Am Donnerstag berichtete die „Financial Times“, dass die Credit Suisse ihr Handelszentrum von London nach Frankfurt verlagern will. Zuvor wurde bekannt, dass die Deutsche Bank einen Teil ihres Clearinggeschäft von der Themse an den Main verlegt.
Die bisherigen Vorschläge der Regierung in London für einen Austrittsvertrag stoßen bei der EU-Kommission auf Widerstand. Daher bereiten sich beide Seiten auch auf einen ungeregelten Austritt Großbritanniens vor. Der IoD rief die britische Regierung auf, diesbezüglich möglichst schnell Empfehlungen auszusprechen. Premierministerin Theresa May hat diese für August und September angekündigt.
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Zuletzt gab es hier etwas Bewegung. Laut Brüsseler Diplomaten prüft ein Team um den Chefunterhändler der EU, Michel Barnier, wie man Premierministerin Theresa May entgegen kommen könnte, damit diese im heimischen Parlament die nötige Mehrheit für den Brexit-Vertrag erhält.
Eine Möglichkeit könnte sein, bestimmte Inhalte so unkonkret zu formulieren, dass May den Vertrag auch ihren Kritikern schmackhaft machen kann. Dagegen wiederum könnten sich Deutschland und Frankreich stemmen, die auf klare Worte bei der Festsetzung der Grundzüge der künftigen Beziehung zwischen der EU und Großbritannien fordern.
Nach dem Willen der EU soll das Austrittsabkommen mit Großbritannien im Oktober ausverhandelt sein, damit der Brexit im März 2019 vollzogen werden kann.
Mit Material von Reuters
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