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Vordenker

Vordenker*innen des Jahres 2020 Das sind die Macherinnen und Macher der nächsten Generation

Helden in der Krise: Die Vordenker-Initiative von Handelsblatt und BCG präsentiert Top-Nachwuchsführungskräfte in Unternehmen, Politik und Start-ups.
05.08.2020 - 12:00 Uhr Kommentieren
Der neue Vordenker-Jahrgang 2020

Bonn „Challengers Meet Today‘s Leaders“: Die 2016 gestartete Vordenker-Initiative von Handelsblatt und Boston Consulting Group (BCG) bringt die Top-Entscheider und Entscheiderinnen von heute und die Macher und Macherinnen der nächsten Generation zusammen.

Nachwuchsführungskräfte aus Konzernen, mittelständischen Unternehmen, Start-ups, Politik, Gesellschaft, Wissenschaft, Kultur und Thinktanks diskutieren gemeinsam mit Top-Entscheidern aktuelle Zukunftsfragen und treffen sich zum offenen Ideenaustausch.

Die Community umfasst derzeit rund 300 junge Führungskräfte, Gründer und Visionäre. Ausgewählt werden sie von einer unabhängigen Jury. Die Talente vernetzen sich auf regelmäßigen Treffen und tauschen sich zu Zukunftsthemen aus.

In jedem Jahr gibt es ein Thema, das sich als roter Faden durch das Jahr und die Veranstaltungen zieht. 2020 wurden die Vordenker und Vordenkerinnen gekürt, die mit ihrer Expertise erfolgreich durch die Coronakrise führen und darüber hinaus neue Chancen ergreifen – gemäß dem Leitgedanken: „Vordenker für die neue Realität“.

„Wir befinden uns mitten in einer neuen Realität. In ihr gilt es, die akuten Auswirkungen der Krise zu meistern und schon jetzt das Fundament für den Erfolg von morgen zu legen“, sagt Matthias Tauber, Jury-Vorsitzender und Deutschlandchef BCG. „Mit der Vordenker-Initiative ehren wir in diesem Jahr junge Top-Entscheider aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, die durch ihr Vorangehen die negativen Folgen der Corona-Pandemie lindern und darüber hinaus Chancen für die Zukunft ergreifen.“

Und Sebastian Matthes, Stellvertreter des Chefredakteurs & Head of Digital beim Handelsblatt, ergänzt: „Die Wirtschaft ist in einer schwierigen Situation. Um die derzeitigen Probleme zu lösen, reichen die Instrumente der Vergangenheit nicht mehr. Es braucht neue Ideen, und Menschen die für diese neuen Ideen stehen. Ihnen wollen wir mit der Vordenker-Initiative eine Bühne geben.“

Diese Vordenker und Vordenkerinnen wurden von der Jury ausgewählt und sind Teil des aktuellen Jahrgangs:

Ana-Maria Balan

(Credit: Privat)

(Credit: Privat)

Ana-Maria Balan hat Ende des letzten Jahres die Funktion als Head of Strategy Development bei der Infineon Technologies AG übernommen. Zuvor leitete sie mehrere Jahre lang die Corporate Finance. Der Wechsel fiel zeitlich in die kritische Phase der Übernahme des Silicon Valley-Chipherstellers Cypress – mit neun Milliarden Euro die größte Übernahme in der Geschichte des Halbleiterkonzerns.

In ihrer neuen Rolle ist Balan maßgeblich an der strategischen Neuausrichtung des Konzerns beteiligt, der sich bedingt durch die Coronakrise noch zusätzlichen Herausforderungen stellen muss. Der Münchner Dax-Konzern ist einer der weltweit größten Hersteller von Halbleitern und schlägt sich angesichts der weltweiten Wirtschaftsflaute durch die Coronakrise wacker. Die Münchner profitieren von einem diversifizierten Geschäftsmodell und der zunehmenden Digitalisierung.

André Bechtold

(Credit: Claus Geiss Fotografie)

(Credit: Claus Geiss Fotografie)

Die Strategie des Walldorfer Softwarekonzerns SAP macht sich in der Covid-19-Krise bezahlt. Das Unternehmen entwickelte nicht nur gemeinsam mit der Deutschen Telekom die Corona-Warn-App, sondern hilft auch mit seiner Software, Mitarbeiter sicher an ihren Arbeitsplatz zurück zu bringen, Lieferketten aufrecht zu erhalten oder Geschäftsprozesse zu automatisieren damit Unternehmen trotz der Krise handlungsfähig bleiben.

André Bechtold, Head of Strategic & Corporate Services, begleitet seit Jahren vieler dieser Projekte als rechte Hand von Vorstandschef Christian Klein und hat in diesem Kontext aus Sicht der achtköpfigen Jury Vordenkertum bewiesen.

Martin Beck

(Credit: Boehringer Ingelheim Corporate Center GmbH)

(Credit: Boehringer Ingelheim Corporate Center GmbH)

„In seiner Funktion als Geschäftsführer Human Pharma Deutschland bei Boehringer Ingelheim hat Martin Beck unter anderem sichergestellt, dass Patienten und Ärzte auch in außergewöhnlichen Krisenzeiten Zugang zu Medikamenten und medizinischen Informationen haben und in diesem Kontext Vordenkertum bewiesen“, so das Urteil der Jury.

Der Pharmakonzern bleibt trotz Corona derzeit auf stabilem Kurs und die starke Geschäftsentwicklung gibt dem Familienunternehmen Rückhalt, um der Pandemie mit neuen Forschungs-Aktivitäten und Vertriebskonzepten zu begegnen. Der Ingelheimer Konzern ist mit 19 Milliarden Euro Umsatz (2019) Deutschlands zweitgrößter Arzneimittelhersteller nach Bayer und gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Atemwegsmedikamenten.

Khadija Benhammada

(Credit: Merck Group)

(Credit: Merck Group)

Khadija Benhammada ist Chief of Staff für Belén Garijo, stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsleitung sowie stellvertretende Vorstandschefin von Merck und CEO bei Merck Healthcare. In ihrer Rolle ermöglicht Benhammada der Managerin Garijo und ihrem Führungsteam, strategische Entscheidungen zu treffen und stellt ihre Umsetzung in der Organisation sicher.

Ihre Hauptaufgaben bestehen darin, Zeitaufwand, Informationsfluss und Entscheidungsfindung im Top-Management effektiv zu gestalten. Sie leitet zudem strategische Projekte und koordiniert die Transformation des Unternehmensbereichs Healthcare mit. Benhammada arbeitet bereits sehr mehr als zehn Jahren in verschiedenen Führungspositionen für Europas ältesten Pharma- und Spezialchemiehersteller.

Gunjan Bhardwaj

Quelle: Innoplexus
(Foto: Innoplexus)

In seiner Funktion als Gründer und CEO von Innoplexus hat Gunjan Bhardwaj sein Produkt unter anderem Forschern, medizinischen Instituten, Regierungen und Nachrichtenportalen kostenlos im Kampf gegen das Coronavirus zur Verfügung gestellt. Dazu nutzt der gebürtige Inder Methoden und Technologien, in die Erkenntnisse aus dem täglich wachsenden Datenschatz von im Internet verfügbaren Informationen einfließen.

So hat das Unternehmen beispielsweise durch die KI-basierte De-Novo Synthese - eine spezielle chemische Reaktion – neue Moleküle gegen Covid-19 entwickelt. Bis zu 30 Milliarden Websites durchforsten die Maschinen von Innoplexus Tag für Tag nach relevanten Informationen aus Patentregistern, klinischen Studien, wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Patientenforen.

Der Firmenchef kam nach seinem IT-Studium durch ein Stipendium nach Deutschland. Nach Stationen bei der Wirtschaftsprüfung EY und der Unternehmensberatung Boston Consulting Group gründete der heute 34-Jährige 2011 zusammen mit seinem Freund Gaurav Tripathi Innoplexus. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen rund 350 Mitarbeiter im indischen Pune, in New Jersey und am Hauptsitz in Eschborn bei Frankfurt. Im nächsten Jahr dann will Bhardwaj den Börsengang vorbereiten.

Saskia Bruysten

(Credit: Yunus Social Business Berlin)

(Credit: Yunus Social Business Berlin)

Mit ihrem Unternehmen Yunus Social Business (YSB) unterstützt die ehemalige Unternehmensberaterin Saskia Bruysten Sozialunternehmen in den abgelegensten Winkeln dieser Welt. In der Coronakrise hat sie gemeinsam mit dem World Economic Forum eine Allianz von 50 Wohltätigkeitsorganisationen ins Leben gerufen, die Unternehmen in Entwicklungsländern unter anderem mit 75 Millionen US-Dollar Liquiditätshilfe durch die Krise hilft.

Yunus Social Business gründete die Sozialunternehmerin 2011 gemeinsam mit Sophie Eisenmann und ihrem Idol, dem Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus. YSB finanziert Sozialunternehmen in Schwellenländern und hat bereits über neun Millionen Menschen, die in Armut leben, geholfen. Die Firma berät darüber hinaus Firmen dabei, ihr Kerngeschäft zu nutzen, um gesellschaftliche Probleme zu lösen.

Studiert hat Bruysten an der European Business School im Rheingau, später in Argentinien und Amerika sowie an der London School of Economics. Ihr erster Job nach dem Examen führte sie mit 23 Jahren zur Boston Consulting Group, doch nach fünf Jahren hängte sie den Job an den Nagel – um Gutes zu tun.

Luc Burgard

(Credit: Sartorius)

(Credit: Sartorius)

Luc Burgard hat als Head of Operations der Sparte Bioprocess Solutions beim Göttinger Pharma- und Laborzulieferer Sartorius während der Pandemie sichergestellt, dass die Kunden des Unternehmens sowohl alle nötigen Materialien und Technologien als auch jede notwendige Unterstützung erhalten, um die Entwicklung und Produktion von Covid-19-Impfstoffen voranzutreiben und die Versorgung mit Arzneimitteln zu gewährleisten. Damit konnte er die Vordenker-Jury überzeugen.

Die Göttinger, deren Vorzugsaktien seit September 2018 auch im Mdax notieren, profitieren seit einiger Zeit vom Boom bei den Biopharmazeutika. Immer mehr solcher kompliziert herzustellenden Biotechmedikamente kommen auf den Markt. Sartorius arbeitet dafür, dass Biopharmaka einfacher, sicherer und schneller hergestellt werden können und bietet dafür unter anderem Produkte wie Pharma-Filter, sterile Einwegbehälter oder Bioreaktoren zur Zellkultivierung.

Vor seiner Tätigkeit bei Sartorius war Luc Burgard in diversen Führungspositionen beim US-Pharmazulieferer Catalent (Geschäftsführer Deutschland) und beim Automobilzulieferer Faurecia tätig, zunächst als Ingenieur und später als Führungskraft in der Qualität sowie im Bereich Forschung und Entwicklung der Innenraum-Systeme Sparte.

Bettina Buschhorn

(Credit: Janssen-Cilag Deutschland)

(Credit: Janssen-Cilag Deutschland)

Bettina Buschhorn ist als Direktor Strategie und Business Transformation seit Mitte 2019 bei Janssen-Cilag Deutschland (der Pharmasparte des internationalen Healthcare Konzerns Johnson & Johnson) und Mitglied der Geschäftsleitung.

In dieser Rolle treibt sie im Zuge der Digitalen Transformation die strategische Weiterentwicklung des Geschäfts und des Geschäftsmodells voran – dafür braucht es Fokussierung, die richtigen Partner und Infrastruktur, vor allem aber auch teils neue Fähigkeiten und Agilität. Im Team gemeinsam Dinge voranzubringen und neue Wege zu beschreiten ist ihr Antrieb. „Sie gehört damit zum exklusiven Kreis der Menschen, die gezeigt haben, dass sie zu den führenden Köpfen der Wirtschaft gehört“, so das Fazit der Vordenker-Jury.

Vor ihrer Tätigkeit bei Janssen-Cilag war die promovierte Molekularbiologin zehn Jahre in der Unternehmensberatung bei der Boston Consulting Group tätig und beriet primär Kunden aus dem Gesundheitsbereich zu Strategie- und Transformations-Themen. Für ihre neue Aufgabe bei Janssen zog die gebürtige Westerwälderin und langjährige Wahl-Wienerin mit Mann und drei Söhnen nach Köln und damit wieder näher an die Heimat.

Philipp Cramer

(Credit: Privat)

(Credit: Privat)

„Bei dem Verkauf der Aufzugssparte beim Industrie-Konzern Thyssen-Krupp hat Philip Cramer in seiner Funktion als Head of Business Transformation & Strategy bei Thyssen-Krupp-Elevator eine der größten Transaktionen der letzten Jahre in Europa gemanagt. Parallel dazu hat er das Covid-19 Response Office geleitet und in diesem Kontext Vordenkertum bewiesen“, heißt es in der Begründung der Jury.

Der einstige Industrieriese Thyssen-Krupp steckt seit einigen Jahren im Krisenmodus und wird sich in Zukunft radikal verkleinern. Der Erlös in Höhe von 17,2 Milliarden Euro aus dem Verkauf der Aufzugssparte soll dem Konzern Rückenwind für seinen Umbau geben.

Nachdem Thyssen-Krupp-Elevator in den letzten 40 Jahren zu einem der weltweit führenden Aufzugsunternehmen aufgestiegen ist, bricht für das Unternehmen mit der am 31. Juli 2020 vollzogenen Loslösung vom Mutterkonzern und Übernahme durch Advent International und Cinven eine neue Ära an.

Heike Dorninger

(Credit: BCG/Helmut Steiner)

(Credit: BCG/Helmut Steiner)

Mitglied des neuen Vordenker-Jahrgangs 2020 ist auch Heike Dorninger. Sie ist promovierte Molekularbiologin und Expertin für Krankenkassen, Gesundheitssysteme sowie Data & Analytics.

In ihrer Funktion als Managing Director and Partner bei der Boston Consulting Group hat sie eine große deutsche Krankenkasse bei der Entwicklung eines KI-basierten Tools und Ansatzes zur Überprüfung ihrer Versicherten auf Covid-19-bezogene Risikoprofile unterstützt.

Vordenker*Innen 11-20

Stefan Imme

Quelle: Volkswagen
(Foto: Volkswagen)

„In seiner Funktion als Chief Digital Officer der Volkswagen Financial Services treibt Stefan Imme die Digitalisierung stark voran und hat in diesem Kontext Vordenkertum bewiesen“, so das Urteil der Jurymitglieder. In seinem Job macht Imme gefragte Finanzdienstleistungen digital zugänglich und bietet innovative Mobilität-Angebote rund ums Fahrzeug.

Denn: Konditioniert von Amazon & Co. erwarten Kunden aller Altersklassen auch beim Autokauf und der Nutzung reibungslose Prozesse über diverse analoge und digitale Kanäle hinweg. So sollen bis 2025 unter anderem 2,5 Millionen Neuverträge pro Jahr online abgeschlossen werden. Dazu gehören Dienstleistungsverträge wie Wartung und Inspektion, Versicherungen, bis hin zum kompletten Prozess der Fahrzeugfinanzierung und dem Leasingvertrag – für Privat, Flotten- und Gewerbekunden.

Benedikt Kalteier

Quelle: Generali Deutschland AG
(Foto: Generali Deutschland AG)

„Als Head of Strategy and Lifetime Partner Transformation für den Generali Deutschland Konzern hat Benedikt Kalteier in der Covid-19-Krise für die Versicherung und ihre Kunden wesentliche Maßnahmen umgesetzt, um als Gewinner aus der Krise hervorzugehen. So konnte die Generali die entstandenen Möglichkeiten dieser Krise optimal nutzen“, erklärt die Jury.

Dazu zählt zum Beispiel die unbürokratische Stundung von Versicherungsbeiträgen sowohl für Großkunden als auch für Privatpersonen, die wegen Arbeitslosigkeit oder Verdienstausfall nicht mehr in der Lage sind, ihre Beiträge zu zahlen.

Benedikt Kalteier ist seit drei Jahren für die Versicherung tätig und hat in dieser Zeit die tiefgreifende Transformation der Gruppe hauptverantwortlich vorangetrieben. Frühere berufliche Stationen führten Kalteier nach seinem Studium an der privaten EBS-Business School in Oestrich-Winkel und dem MBA an der Insead-Business School zur Unternehmensberatung Boston Consulting Group, bevor er nach fünf Jahren dann 2017 zu Generali wechselte, zunächst als COO und bis September 2019 als CTO.

Neben seiner Arbeit für Generali genießt er gemeinsam mit seiner Familie die Berge und Seen rund um München und versucht sich mit steigendem Erfolg an der italienischen Sprache sowie Kultur. Zudem ist er seit mittlerweile über zehn Jahren leidenschaftlicher Triathlet.

Robert Klaffus

Quelle: Siemens
(Foto: Siemens)

Robert Klaffus wählte die Vordenker-Jury in den neuen Jahrgang, weil er „in seiner Funktion als CEO Digital Grid bei Siemens auch in der Covid-19-Krise die Digitalisierung weiter vorangetrieben und Vordenkertum bewiesen hat.“ Klaffus studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der TU-Berlin und machte seinen Master an der der ESCP Business School in Paris und den MBA am Instituto de Empresa in Madrid.

Im Bereich Digital Grid dreht sich alles rund um die Automatisierung, Digitalisierung und Steuerung von Stromnetzen und die effiziente Integration erneuerbarer Energieerzeugung ins Netz. Die Business Unit hat ihren Sitz in Nürnberg, rund 7000 Mitarbeiter weltweit und Standorte in mehr als 85 Ländern. Zu den wichtigsten Kunden in Industrie- und Schwellenländern zählen Energieerzeuger, Energieversorger und Netzbetreiber, Stadtwerke, Infrastrukturbetreiber wie Bahn und Flughäfen sowie Industrieunternehmen.

Peter Körte

Peter Körte: Siemens holt neuen Strategiechef von Healthineers Quelle: Siemens
(Foto: Siemens)

Peter Körte treibt bei Siemens als Strategiechef und zuvor als Leiter der Einheit Digital Health bei Siemens Healthineers das Digitalisierungsgeschäft voran. Mit seiner Arbeit zur Vernetzung der Gesundheitsversorgung konnte er die Vordenker-Jury überzeugen. Körte gilt als ausgewiesener Digitalisierungsexperte.

Der Manager war 2007 von der Boston Consulting Group in die Konzernstrategie unter der Leitung von Roland Busch zu Siemens gewechselt und hatte dort die Vorbereitung des Infrastruktursektors verantwortet, für den Busch später im Vorstand verantwortlich war. 2011 wechselte Körte zur Siemens-Medizintechnik in die USA, wo er das weltweite Geschäft für Schnelltests in der Labordiagnostik weiter ausbaute.

Christina Lang

In ihrer Funktion als CEO und Mitgründerin von Tech4Germany hat Christina Lang den „WirVsVirus“-Hackathon der Bundesregierung zur Erarbeitung von digitalen Anwendungen im Kampf gegen die Pandemie mitinitiiert und mit diesem Engagement die Vordenker-Jury überzeugt. In nur drei Tagen beteiligten sich über 28.300 Menschen aus der Zivilbevölkerung an der Aktion und erarbeiteten 1500 Lösungen zur Coronakrise. Davon sollen nun 130 Projekte umgesetzt werden, unter anderem schnellere Tests.

Christina Lang hat nach ihrem Studium (Jura und BWL) zunächst bei Bain & Company, McKinsey und im Auswärtigen Amt gearbeitet, bevor sie zur Unternehmensgründerin wurde.

Nathanael Liminski

(Credit: Land NRW/R. Sondermann)

(Credit: Land NRW/R. Sondermann)

Das Urteil der Jury: „In seiner Funktion als Chef der Staatskanzlei in Nordrhein-Westfalen gehörte Liminski während der Corona-Zeit zu den wichtigen Krisenmanagern für das Land NRW und hat Vordenkertum bewiesen.“ Liminski gilt als wertkonservativ und ist gläubiger Katholik. So gründete der 34-Jährige auf dem Weltjugendtag in Köln 2005 die Gruppe „Generation Benedikt“, die sich später in „Initiative Pontifex“ umbenannte, mit.

Er studierte Geschichte, Staatsrecht und Politikwissenschaft in Bonn und Paris, seine berufliche Laufbahn verlief steil: Nach dem Berufseinstieg als Assistent im Europäischen Parlament und einer Station als Redenschreiber in der Hessischen Staatskanzlei wechselte er ins Bundesverteidigungsministerium und später von dort ins Bundesinnenministerium. Im August 2014 machte ihn der damalige Oppositionsführer Armin Laschet zum Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Seit 2017 ist er der jüngste Staatskanzleichef Deutschlands.

Gottfried Ludewig

(Credit: Webseite Gottfried Ludewig)

(Credit: Webseite Gottfried Ludewig)

Gottfried Ludewig hat nach Ansicht der Jury in seiner Funktion als Leiter der Digitalabteilung des Bundesministeriums für Gesundheit „maßgeblich zur Navigation durch die Coronakrise beigetragen und Vordenkertum bewiesen.“

Kristina Lunz

(Credit: Paul Ripke)

(Credit: Paul Ripke)

Als Beraterin für das Auswärtige Amt und Mitbegründerin sowie Co-Executive Director des Center for Feminist Foreign Policy hat die „Aktivistin gegen die Ungerechtigkeit“, wie sich die 30 Jährige selbst beschreibt, auch in Krisenzeiten dafür gesorgt, dass wichtige Themen wie Diversität und Frauen in Führungspositionen auf der Tagesordnung bleiben. Zudem hat Lunz dargestellt, wie diverse Führungsteams Auswirkungen einer solchen Krise abfangen können.

Kristina Lunz steht auf der „30 under 30“ Liste von Forbes und der „DACH 30 under 30“-Liste, ist Atlantik-Brücke Young Leader, Ashoka Fellow, Gates Foundation SDGs Goalkeeper und BMW-Foundation Responsible Leader.

Daniel Nathrath

(Credit: Ada)

(Credit: Ada)

Als Mitgründer und CEO von Ada Health hat Daniel Nathrath mit der Entwicklung und Zurverfügungstellung seiner Gesundheits-App maßgeblich dazu beigetragen, dass Symptome früh erkannt und richtig interpretiert werden. Dadurch hat er laut Jury-Urteil einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie geleistet. Nathrath spricht von mehr als 10 Millionen Nutzern, die die Gesundheits-App, eine Art medizinischer Chatbot, nutzen.

Mai Thi Kim-Nguyen

(Credit: Thomas Duffé)

(Credit: Thomas Duffé)

„Mit ihrem Beitrag zur Covid-19-Pandemie hat Mai Thi Kim-Nguyen auf Ihrem Youtube-Channel „maiLab“ eine verständliche Erklärung geleistet und Vordenkertum bewiesen“, so das Urteil der Vordenker-Jury. Die promovierte Chemikerin Kim-Nguyen arbeitet als Wissenschaftsjournalistin im Content-Netzwerk von ARD und ZDF Funk.

Mit ihrem Beitrag zu Corona schaffte sie es sogar in die „Tagesthemen“ und in die Talkshow von Markus Lanz. Beim Wissensmagazin „Quarks“ ist sie Moderatorin und mit „Komisch, alles chemisch“ schrieb sie einen „Spiegel“-Bestseller.

Vordenker*Innen 21-30

Verena Pausder

Gründerin Verena Pausder verlässt die Haba Digitalwerkstätten

(Credit: privat)

Die Jury ist überzeugt: „Als Vorständin der Digitale Bildung für alle e. V. ist Verena Pausder maßgeblich für den schulischen Erfolg vieler Schülerinnen und Schüler verantwortlich, denn sie stellt die Weichen, damit diese Kinder auch in schwierigen Zeiten den Zugang zu Bildung nicht verlieren.“

Gleichzeitig setzt sich die 41-jährige Unternehmerin und Mehrfachgründerin (Fox & Sheep, Haba Digitalwerkstätten) mit der Initiative „Stayonboard“ für die rechtliche Möglichkeit ein, dass Vorstände und Vorständinnen auch Elternzeit und weitere Auszeiten nehmen können. Pausder gilt als eine der einflussreichsten Frauen der deutschen Wirtschaft.

Johannes Reck

(Credit: GetYourGuide)

(Credit: GetYourGuide)

In seiner Funktion als Co-Founder und CEO von Getyourguide hat Johannes Reck ein erfolgreiches Krisenmanagement unter Beweis gestellt, indem er sichergestellt hat, dass sein Unternehmen agil bleibt und schnell auf Krisensituationen reagieren kann. Das Berliner Start-up wurde 2009 gegründet und vermittelt Reiseerlebnisse – ein Geschäft, das mit den weltweiten Grenzschließungen fast gänzlich zum Erliegen gekommen ist.

Doch die Kasse von Getyourguide ist gut gefüllt. Denn anders als traditionsreiche Reiseunternehmen wie Tui und Condor, die schnell ins Taumeln gerieten, finanziert die Firma ihr Tagesgeschäft zu einem großen Teil nicht aus den täglichen Umsätzen, sondern aus der eigenen Geldreserve. Stolze 484 Millionen Dollar hat Gründer Reck erst vor einem Jahr von Investoren wie Softbank bekommen.

Reck studierte Biochemie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich sowie an der Universität Heidelberg und an der Harvard University (USA). Nach dem Studium und vor seiner Zeit bei GetYourGuide machte der Gründer einen kurzen Zwischenstopp als Visiting Associate bei der Boston Consulting Group.

Dominik Richter

(Credit: Hello Fresh)

(Credit: Hello Fresh)

„In seiner Funktion als Founder und CEO von Hello Fresh hat Dominik Richter die Corona-Krise genutzt und das Konzept gemäß dem Leitgedanken „Social Distancing“ erfolgreich angepasst. Durch die Lieferung von Kochboxen direkt an die Haustür hat der Jungunternehmer Vordenkertum bewiesen“, ist die Jury überzeugt. Damit werden Kontakte und die Ausbreitung der Pandemie reduziert.

Das 2011 gegründete Start-up ist inzwischen an der Börse mehr Wert als die Lufthansa. Im Mai hat der 32-jährige Richter sogar 1000 neue Mitarbeiter eingestellt – und expandiert weiter.

Steffen Roser

(Credit: Fresenius Kabi Deutschland)

(Credit: Fresenius Kabi Deutschland)

„In seiner Funktion als CFO von Fresenius Kabi Deutschland hat Steffen Roser früh verstanden, dass die Corona-Pandemie einen deutlichen Einfluss auf das Produktportfolio des Gesundheitskonzerns haben wird. Innerhalb kürzester Zeit wurde die Produktion so eingestellt, dass sie der Nachfrage gerecht werden kann“, so das Urteil der Vordenker-Jury.

Der Dax-Konzern Fresenius ist im Gesundheitsmarkt breit aufgestellt: Neben der ebenfalls im Dax notierten Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) ist das Unternehmen mit Fresenius Kabi im Bereich Infusionen und Flüssigmedikamente tätig. Zum Konzern gehört auch der Klinikkonzern Fresenius Helios mit Geschäft in Deutschland und Spanien. Außerdem ist Fresenius mit Vamed im Bereich Krankenhausdienstleistungen aktiv.

Veronika Schweighart

(Credit: privat)

(Credit: privat)

In ihrer Funktion als Co-Founder und COO des Münchner Softwareunternehmens Climedo hat Veronika Schweighart bereits zu Beginn der Corona-Pandemie eine webbasierte Plattform für klinische Datenerhebung in Verbindung mit Patiententagebüchern kostenlos Praxen, Kliniken, Forschungsinstituten und gemeinnützigen Organisationen, die zu Covid-19 forschen, zur Verfügung gestellt. Das überzeugte die Vordenker-Jury.

Schweighart gründete die Medizin-IT-Firma Climedo 2017 gemeinsam mit ihren zwei ehemaligen Kommilitonen Sascha Ritz und Dragan Mileski. Ihr Ziel: Mit Hilfe digitaler Technologien einen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen. Konkret entwickeln die Jungunternehmer eine intelligente Forschungsplattform für die schnellere Einführung moderner Krebstherapien, die bereits in großen deutschen Unikliniken wie der Charité in Berlin zum Einsatz kommt.

Björn Seibert

(Credit: European Comission)

(Credit: European Comission)

Auch Ursula von der Leyens Kabinettschef Björn Seibert gehört nun zum neuen Vordenker-Jahrgang 2020. In der Begründung der Jury heißt es: „In seiner Funktion als Transition-Manager und Stabschef der Präsidentin der Europäischen Kommission hat Seibert im Zuge der Corona-Pandemie Vordenkertum bewiesen.“

Seibert gilt als strategischer Kopf und Koordinator der Interventionen von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen – der ersten Frau, die es an die Spitze der EU-Kommission geschafft hat.

Philippa Sigl-Glöckner

(Credit: privat)

(Credit: privat)

„In ihrer Funktion als persönliche Referentin von Staatssekretär Wolfgang Schmidt im Bundesfinanzministerium hat Philippa Sigl-Glöckner im Zuge der Fragestellung, wie der Staat monetär in einer Pandemie-Situation helfen kann, Vordenkertum bewiesen“, ist die Jury überzeugt.

Sigl-Glöckner –ehemals Beraterin des liberianischen Finanzministers – begann ihre Karriere nach ihrem Studium in Oxford (Philosophie, Politik und Wirtschaft) bei der Weltbank. Das führte sie in die Tony Blair Africa Governance Initiative und von dort in die Deutsche Bundesbank sowie später ins Finanzministerium. 2018 gründete sie den Thinktank Dezernat Zukunft und wird in der Forbes „30 under 30 Europe“ Liste geführt.

Léa Steinacker

Quelle: Frank Beer
(Foto: Frank Beer)

Überzeugt hat die Jury auch die 31-jährige Léa Steinacker. In der Begründung heißt es: „In ihrer Funktion als Chief Strategy Officer der Digital-Plattform ada (Handelsblatt Media Group) hat sie mit einem klaren Fokus auf die digitale Transformation sowohl vor als auch während der Pandemie berichtet und Vordenkertum bewiesen.“

Bis Dezember 2018 war Steinacker als Chief Innovation Officer der „Wirtschaftswoche“ tätig und schrieb zuvor als Digital Scout eine Kolumne über die Wechselwirkung zwischen Mensch, Technologie und Ökonomie. Das US-Magazin „Forbes“ ehrte sie 2018 als „30 Under 30“ in Europa und das „Medium Magazin“ als „Top 30 bis 30 Nachwuchstalent“ des Jahres 2018.

Vor ihrer Zeit bei der Handelsblatt Media Group war Steinacker unter anderem mit Menschenrechtsorganisationen in Bosnien-Herzegowina, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo. Aufgewachsen in Deutschland, Australien und Wales studierte sie Internationale Beziehungen an der Universität Princeton sowie Public Policy und Digitale Medien an der Harvard Kennedy School of Government in den USA.

Daniel Terzenbach

(Foto: dpa)

(Foto: dpa)

Zum neuen Vordenker-Jahrgang 2020 zählt nun auch Daniel Terzenbach. Die Jury ist überzeugt: „In seiner Funktion als Mitglied des Vorstands der Bundesagentur für Arbeit war er operativ für 250 Arbeitsagenturen verantwortlich, die in der Coronakrise mit der Bearbeitung der Anträge auf Kurzarbeitergeld beschäftigt waren.“ Der 39-Jährige ist seit 2019 im Vorstand der Bundesagentur und gilt als der Manager des Lockdowns.

Terzenbach studierte in Dortmund Social Management und startete seine Karriere im Jobcenter im Märkischen Kreis – er ist damit das einzige Eigengewächs der Bundesagentur für Arbeit.

Unsere Leerstelle

Den 30. Platz möchten wir symbolisch allen Personen widmen, die während der Corona-Pandemie einen großen gesellschaftlichen Beitrag geleistet haben, aber aus unterschiedlichsten Gründen nicht im Rampenlicht stehen.

So soll an dieser Stelle eine Leerstelle bleiben für Vordenker und Vordenkerinnen aus marginalisierten und weniger privilegierten Gruppen, die nicht gefüllt wird. Nicht, weil kein weiterer Vordenker eine Bühne erhalten soll, sondern weil wir damit kennzeichnen wollen, dass noch viel mehr Menschen Repräsentation und Sichtbarkeit verdienen.

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