VW-Eigengewächs Carsten Isensee: Plötzlich Seat-Chef

Vorübergehend an der Spitze von Seat.
Düsseldorf Karrieresprünge kommen manchmal unerwartet: Carsten Isensee arbeitet erst seit dem Sommer als Finanzchef der Volkswagen-Tochter Seat, zuvor war er für die Wolfsburger fünf Jahre lang in China und verantwortete dort erfolgreich die Finanzen des Konzerns. Deshalb galt es als logischer Schritt, dass er diesen Posten auch im Seat-Hauptquartier in Martorell bei Barcelona übernahm.
Isensee ist 59 Jahre alt, und bis vor Kurzem schien es, als neige sich seine automobile Karriere langsam ihrem Ende zu. Die Aufgabe als Finanzchef von Seat hätte sein letzter Posten sein können.
Doch nun geht es zunächst noch einmal steil aufwärts: Seit Dienstag ist der Automanager auch Seat-Vorstandsvorsitzender, denn Luca de Meo trägt sich mit Abwanderungsgedanken.
Der bisherige Seat-Chef dürfte bald nach Paris gehen, um dort die Führung des Renault-Konzerns zu übernehmen. Deshalb hat er den Seat-Posten vorzeitig zurückgegeben.
Isensee springt ein, bis ein Nachfolger für de Meo gefunden wird. „Der künftige Seat-Boss kommt wahrscheinlich aus dem Konzern“, heißt es dazu in Wolfsburg.
Isensee ist ein VW-Eigengewächs. Jahrzehnte arbeitete er für die Wolfsburger. Nicht nur in China war er für den Konzern unterwegs, sondern auch in der Slowakei, in Südafrika und Brasilien.
Unter Interimschef Isensee dürften die Finanzen bei Seat auf jeden Fall in Ordnung bleiben. „Er ist durch und durch Finanzmann“, urteilen Insider des Unternehmens.
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