Zukunft der Arbeit Der angestellte Selbstständige

Ein Laptop und ein Internetanschluss reichen vielen Kreativen.
MÜNCHEN. Als Michael Diekmann vor 23 Jahren bei der Allianz angefangen hat, war all das noch kein Thema. „Wir haben uns keine Gedanken gemacht über Demografie“, sagt der Allianz-Chef heute. Lediglich bei Lebensversicherungen musste die Allianz wissen, wie lange die Kunden statistisch lebten.
Heute ist das anders, denn die Demografie trifft die Allianz auch als Arbeitgeber mit voller Wucht. Erstmals, sagt Diekmann, kämen weniger neue Arbeitskräfte in den Markt, als in den Ruhestand gehen: „Der Kampf um die Talente kommt auf uns zu.“ Diekmann meint einen Trend, der nicht nur Deutschland stark prägen wird. Erstmals seit Beginn der Industrialisierung kippt der Arbeitsmarkt strukturell. Immer weniger Arbeitskräfte stehen für immer komplexere Aufgaben zur Verfügung. Die Arbeitslosigkeit wird ihren Schrecken verlieren. Stattdessen wird die Wirtschaft Fachleute wie Mathematiker, Ingenieure, Ärzte und Pflegepersonal händeringend suchen.
Doch nicht nur die Demografie setzt die Unternehmen unter Zugzwang: Der rasante Technologiewandel und neue Kommunikationsformen verändern Strukturen und Hierarchien. Die deutsche Wirtschaft rüstet sich für den Umbruch.
Schon heute wird gegengesteuert: Eine Folge ist die Verlängerung der Lebensarbeitszeit. In vielen Unternehmen ist das bereits greifbar. Bei Audi und BMW steigt jetzt schon das Alter der Beschäftigten in der Produktion rasant. So ist bei Audi in fünf Jahren jeder dritte Beschäftigte über 50. „Wir wissen, dass der demografische Wandel gnadenlos bei uns zuschlägt“, sagt BMW-Personalchef Harald Krüger.
Bei BMW wird in Modellprojekten die Alterstruktur des Jahres 2017 simuliert. Der Boden in den Werkhallen wurde besser gefedert, die Schriften an den Bildschirmen wurden vergrößert, Lupen an den Werkzeugschränken angebracht. Außerdem überwachen Gesundheitsmanager die Arbeitsabläufe und halten die Beschäftigten zu ergonomischen Bewegungsabläufen an.
Der Versicherungskonzern Allianz hat sich des Themas so intensiv angenommen wie kaum ein anderer. Herausgekommen ist das „Strategic Workforce Planning“. Für einzelne Abteilungen, Tochtergesellschaften oder für den Gesamtkonzern kann sich das Unternehmen eine Alterspyramide der Beschäftigten anzeigen lassen – und in die Zukunft projizieren. „Das gibt uns noch keine Antworten, aber es schafft Transparenz“, sagt Vorstandschef Diekmann. Reißt der Ruhestand einer Spitzenkraft eine große Lücke, wird ihm nach seiner Pensionierung ein Beratervertrag angeboten. „Silver Liner“ heißt das Konzept.
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Sein know how auf freiberuflicher basis anzubieten ist bereits heute in vielen bereichen geübte Praxis. Gerade Unternehmer im Mittelstand können so über das know how von Großunternehmen verfügen, bedarfsgerecht und effizient. Problematisch ist nur, die Spreu vom Weizen zu trennen, heißt, wie erkenne ich wirkliche Profis. Gegen Provision helfen hier die sogenannten "Provider". Aber es gibt auch Verbände, die ebenfalls für eine Selektion sorgen und über die Zugriff auf eine Vielfalt von Qualifikationen genommen werden kann. im Personalwesen ist dies der bVSP, der bundesverband Selbständiger Personalleiter. Mitglied im Netzwerk kann nur werden, wer nachweislich über mehrjährige Führungserfahrung in Leitungsfunktionen im Personalwesen verfügt und seine Dienste erfolgreich anbietet. Mitglieder im bVSP sind verpflichtet sich über die bVSP-Akademie dauerhaft weiterzubilden. So werden Unternehmer in ihren Handlungsmöglichkeiten beweglicher und haben mehr Erfolg.
"Die Arbeitslosigkeit wird ihren Schrecken verlieren...". Noch ist es nicht soweit und die Wirtschaft und Politik wird alles dafür tun, dass dieses Druckmittel auch nicht verloren geht. Stichwort: Fachkräftemangel (den es nicht gibt)
Was es heute gibt ist Lohndumping.
Angestellte welche wie Selbstständige arbeiten? Die sollten dann auch wie Selbstständige entlohnt werden.
Einen schönen Tag.
Ausserdem ist das keine Zukunft sondern altbekannt und das Ganze wird Franchising genannt.
Wäre doch schön wenn die Unternehmen schon so weit wären. Selbständig arbeiten und immer neue Herausforderungen: was will man mehr? Momentan ist es doch eher so, dass gerade die großen Konzerne mit dieser schönen neuen Arbeitswelt nicht umgehen können. Dort wird doch Arbeit noch immer anhand ihrem Zeitaufwand beurteilt und bezahlung ist abhängig von der Anwesenheit. Die Arbeitnehmer sind schon längst soweit, die Unternehmen noch nicht!
es wird vergessen wie wertvoll langjährig Angestellte sein können, wenn es darum geht die richtigen Dinge fürs Unternehmen zu tun. All die "karrieregeilen" Manager, oder externen Dienstleister denken nur an den eigenen Vorteil.
Dadurch werden auch die Unternehmen austauscgbar und verkieren an Kreativität und Know How.
Die neue Arbeitswelt der selbstständigen Kreativlinge und Experten bedeutet doch für die Unternehmen vorallem eines - Kostenersparnis. Kein Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Krankengeld, Tarfiverhandlungen. Hire and fire, Anstellung für drei Tage, das ist doch leider schon die Normalität.
Die wolkigen Worte der Personaler sollen uns doch nur einlullen.