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„Apfelkind“ gegen Weltkonzern Bonnerin siegt im Krach mit Apple

Ein bizarrer Markenstreit geht zu Ende: Jahrelang zoffte sich die Besitzerin eines kleinen Cafés mit dem gigantischen Apple-Konzern. Doch an der Bonnerin haben sich die Amerikaner die Zähne ausgebissen.
02.10.2013 - 11:49 Uhr 10 Kommentare
Jahrelang hat sich die Besitzerin eines Bonner Cafés mit dem US-Giganten Apple wegen dieses Logos gestritten. (Screenshot: www.apfel-kind.de)

Jahrelang hat sich die Besitzerin eines Bonner Cafés mit dem US-Giganten Apple wegen dieses Logos gestritten.

(Screenshot: www.apfel-kind.de)

Düsseldorf Christina Römer siegt mit ihrem Äpfelchen gegen den Weltkonzern Apple. Die Bonnerin darf den Namen und das Logo, dass sie für ihr Familien-Café „Apfelkind“ kreiert hatte, behalten. Denn wie das Deutsche Markenamt mitteilt, hat Apple seinen Widerspruch zurück gezogen – damit scheint eine der bizarrsten Markenstreitigkeiten beendet.

Mit ihrem selbstkreierten Logo wollte die Bonnerin, die Biologie und Kunst studiert hat, Tassen, Kleidung und Spielzeug schmücken. Doch das passte dem amerikanischen Handy-Giganten so ganz und gar nicht. Das Emblem, das Römer im April 2011 beim Markenamt schützen ließ, erinnere doch zu sehr an den angebissenen Apfel des IT-Konzerns. Es bestehe „erhebliche Verwechslungsgefahr.“ Apple schickte seine Anwälte los, legte fünf Tage vor dem Ende der Widerspruchsfrist Einspruch ein und drohte der jungen Frau mit einer dicken Geldstrafe.

Doch Christina Römer hat sich nicht einschüchtern lassen. Auch dann nicht, als sogar ein Anwalt des iPhone-Herstellers extra aus München anreiste, um sich in dem gemütlichen Café umzuschauen. „Wahrscheinlich hat das Unternehmen gedacht, ich ziehe automatisch zurück, wenn ich den Brief erhalten habe“, sagte Römer damals gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger. Statt einzuknicken, nahm sie sich einen Anwalt und legte einfach Widerspruch gegen den Widerspruch ein. Auch auf einen Kompromiss wollte sich Römer nicht einlassen, denn sie hätte auf das Apfelkind-Logo auf Kleidung und Spielzeugen verzichten müssen. Aber gerade damit will die Unternehmerin ja Geld verdienen.

Fortan schrieben sich die Anwälte einen Brief nach dem anderen und stritten über den roten Apfel mit dem Kindergesicht. „In ruhigen Momenten wird mir manchmal ganz mulmig, wenn ich bedenke, mit wem ich mich da angelegt habe. Aber Angst habe ich keine“, so Römer damals im Interview. Dass die 34-Jährige nicht nachgegeben hat, zahlt sich jetzt in mehrfacher Hinsicht aus: Inzwischen ist das kleine Café deutschlandweit bekannt. Und Apple scheint einzusehen, dass Kaffee und Kuchen offenbar keine Gefahr sind – auch wenn sich der Konzern momentan nicht zu seinem Rückzug äußert.

So richtig vom Tisch ist die Angelegenheit aber dann doch nicht. Denn Apple könnte theoretisch den Streit jederzeit wieder in Gang bringen. Der Grund: Weder ein Gericht noch das Markenamt haben zugunsten von „Apfelkind“ entschieden.

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10 Kommentare zu "„Apfelkind“ gegen Weltkonzern: Bonnerin siegt im Krach mit Apple"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Also das Verhalten der Inhaberin sieht eher danach aus " Ich mach was ich will" Die ganze Geschichte ist so überzogen und als Bonner ist mir bekannt dass das Cafe alles andere als toll ist. Eher so ein Treff für Blondchen die meinen etwas besseres zu sein, weil sie in der Südstadt wohnen,
    Die kinder sind nur mittel zu Zweck um in den Medien zu stehen.
    und die Inhaberin ist so unbeliebt dass immer weniger Leute dort hingehen

  • Apple machte früher nur in Computer deswegen dürften sie das Logo behalten. Die Firma Apple-Records der Beatles hatte die Marke im Musik-Business. Vielleicht wollten sie den Fehler nicht machen und dann später von einer Kaffee-Kette oder einem die Rechte weggenommen bekommen.

  • in berlin gibt es oder gab es ein tanz-schuppen der nannte sich bigapple, am ku-damm, LOL...geht da die it bude auch dagegen vor. wow dann machen die noch in tanz und ringelpietz mit anfassen°°°^^

  • Firmen wie Apple sollten sich schämen,nur weil sie Gross sind,glauben sie die Welt beherschen zu können.
    Apfel ist nunmal Apfel und ist wesentlich ÄLTER als jede Firma.Hier würde das Patentamt endlich die Genehmigung geben sollen.Was soll das.Dann darf in Zukunft keine Apfel mehr angebot oder Angeboten werden dürfen.

  • Ich denke, dass die angemeldeten Klassen, um die es ging, bei Apple gar keine Bedeutung haben! Weder macht Apple Kinderspielzeug, noch ein Café, noch Kleidung. Also schlechte Karten in Deutschland die Marke durchzusetzen, wenn man noch nicht einmal in dem Bereich geschäftlich tätig ist und vielleicht nur Optionen offenhalten will.

    Patente und Marken sind vollständig abzuschaffen! Deshalb wähle ich die Piraten.

  • Ja, nur dass Sie den Konjunktiv leider nicht bemühen müssen...Ich frage mich, wann der erste Anwalt den lieben Gott verklagt, weil er Mann und Frau nicht gleich schuf...

  • da haben sich offenbar ein paar juristische Chargen auf den mittleren Ebenen des Konzerns heftig vergallopiert.
    Kann mir bei dem Logo nicht mal vorstellen, das Verwechslungsgefahr bestehen könnte. Da waren wohl ein paar Leute etwas sehr übereifrig.
    Ich denke, das dies auch den Rückzug von Apple erklärt. Nachdem die Sache eskaliert ist, sind sicher höhere Ränge darauf aufmerksam geworden und haben angesichts der extrem schlechten Chancen und der Absurdität ihre Leute einfach zurückgepfiffen.

    H.

  • *lach* Alex das war Klasse!!! Apple ist außerdem absolut überteuert, das Gerät selber kostet in der Herstellung nicht mal 2/6 der Rest ist nur Hype der Wahnsinnigen, welcher den Markenwert steigen läßt, welcher keine Grundlage hat. Bei Coca-Cola, McDonald etc. ist das was anderes - das sind wirkliche Marken.

  • Ein schönes Beispiel, welches uns zeigt wie unsere Welt aussehen wird wenn es zuviele Rechtsanwälte gibt.

  • Und noch ein Grund mehr für mich, niemals irgendein Produkt dieses arroganten Konzerns zu kaufen. Dieser Streit um das Logo überschreitet doch die Grenze zur Lächerlichkeit.

    Jemanden, der wirklich das Apfelkind-Logo mit dem verfaulten Obst von Apple verwechselt, ist ohnehin nicht mehr zu helfen. Oder befürchtete Apple, daß ein treuer Apple-Kunde verzweifelt mit den Fingern auf einem Apfelstollen aus dem Apfelkind-Café herumwischt und vergeblich versucht, eine Email zu schreiben?

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