Berentzen-Chef Frank Schübel Zurück in die Großstadt

Seinen Auftrag erledigt.
Düsseldorf Das emsländische Haselünne ist nicht unbedingt eine pulsierende Stadt. Höhepunkt im Jahreskalender sind die Ostertage, wenn die Brunnen festlich geschmückt sind und die Feuer brennen. Kein Wunder, dass Frank Schübel seine Familie nicht überzeugen konnte, aus München in den 12.600-Seelen-Ort zu ziehen. Dabei ist Schübel Chef des bekanntesten Arbeitgebers von Haselünne, des börsennotierten Apfelkorn-Produzenten Berentzen. Jetzt kündigte er seinen Abschied aus dem Unternehmen an.
Schübels Vertrag als Sprecher des Vorstands läuft Ende Oktober 2017 aus, verlängern will er nicht. „Ich stand vor der Frage, ob ich dieses Lebensmodell fast ohne Privatleben noch einige Jahre fortsetze“, sagte er dem Handelsblatt.
Sein Entschluss: Er will es nicht und hat wohl schon einen neuen Job außerhalb der Getränkebranche in Aussicht – in einer Großstadt. Womöglich verabschiedet er sich daher schon vor dem Herbst vom Emsland.
Schübel will Kontinuität gewährleisten
Einen wichtigen Zwischenschritt für Berentzen hat Schübel erreicht: Der Kauf eines österreichischen Anbieters von Orangensaftpressen für die Gastronomie hat dem Getränkekonzern eine Wachstumsstory neben dem eher stagnierenden Kerngeschäft beschert. Das ermöglichte Großaktionär Aurelius im Herbst den endgültigen Ausstieg. 2008 hatte der Finanzinvestor den Inhaberfamilien die Mehrheit an dem kriselnden Unternehmen abgekauft. Die Sanierung dauerte deutlich länger als gedacht. Derzeit notiert die Aktie nahe dem Höchststand der vergangenen 16 Jahre.
Einen wichtigen Zwischenschritt zur Sanierung von Berentzen hat Schübel erreicht. Er selbst will Kontinuität dadurch gewährleisten, dass er für einen Aufsichtsratsposten bereitsteht. Aufsichtsratschef Gert Purkert signalisierte Unterstützung.
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