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Crowdfunding Der geklaute Sitzsack

Wenn Crowdfunding schief geht: Ein Gericht stoppt zwei Gründer aus Amsterdam wegen Ideen-Diebstahls. Dabei haben die bereits vier Millionen Dollar von Kleinstinvestoren eingesammelt. Was aus dem Geld wird, ist unklar.
20.05.2016 - 19:31 Uhr
Auf der Crowdfunding-Seite indiegogo sammelte Kaisr über 4 Millionen Dollar ein. Quelle: Screenshot www.indiegogo.com
Crowdfunding für den Sitzsack

Auf der Crowdfunding-Seite indiegogo sammelte Kaisr über 4 Millionen Dollar ein.

(Foto: Screenshot www.indiegogo.com)

Hamburg Sie sind unbeliebt in der Welt des Internets: die Copycats – Start-ups, die bestehende Ideen einfach kopieren. Eines der bekanntesten ist Zalando – die Seite startete als Online-Schuhhändler, inspiriert durch das US-Vorbild Zappos. Kopien gibt es fast überall: Ob bei Online-Taxidiensten, Kochboxen, Zimmervermittlungen oder Partnerbörsen. Eines haben jedoch fast alle Gründer von Copycats gemein: Sie verstecken ihre Ideen-Kopie hinter einem schönen Gründungsmythos.

Im Internet funktionieren solche Strategien auch deshalb, weil es auf grobe Ideen wie Schuhe im Online-Shop oder die Vermittlung von Privatunterkünften an Touristen normalerweise keinen rechtlichen Schutz gibt. Anders sieht das bei realen Produkten aus – auch wenn sie per Crowdfunding über angesagte Plattformen finanziert werden. Das müssen jetzt die Geldgeber hinter zwei jungen niederländischen Geschäftsmännern nach einem Gerichtsurteil bitter erfahren.

Dabei geht es um ein faszinierend einfaches Produkt: einen Sitzsack, der sich ohne Pumpe mit Luft füllen lässt. Es reicht, einen Beutel aus einer Art Fallschirmseide durch die Luft zu wirbeln und anschließend auf einer Seite zuzurollen. Schon entsteht ein Luftsofa für den Park oder den Strand.

Die Geschichte der beiden Gründer auf der Geldsammel-Seite Indiegogo liest sich gut: Das junge Amsterdamer Unternehmen Kaisr wolle die Art, wie Leute entspannen, völlig ändern. Denn unter einer Revolution geht es ja selten beim Crowdfunding.

Dumm nur: Der Landsmann Marijn Oomen, ein junger Designer, hat bereits ein ziemlich ähnliches Produkt entwickelt. Sein sogenannter Lamzac unterscheidet sich vom Kaisr-Sack im Wesentlichen dadurch, dass das Kaisr-Team noch einen Flaschenöffner und eine Schlaufe für einen Sonnenschirm angenäht hat. Doch Oomen hat einen mächtigen Verbündeten: Er hat seine Idee an den US-Sitzsack-Hersteller Fatboy lizensiert, der Oomens Lamzac seit wenigen Wochen weltweit vertreibt.

Was wird aus den vier Millionen Dollar?
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