„Diddl“-Vertrieb gibt Lizenz ab Aus die Maus

Diddl-Maus-Ausstellung im Jahr 2000 in Lüneburg: Mehr als 20.000 Besucher pilgerten damals hin.
Düsseldorf Viele Jahre gab es in Deutschland kaum einen Kindergarten, eine Grundschulklasse oder ein Kinderzimmer, in dem nicht an der ein oder anderen Stelle eine Diddl-Maus anzutreffen war. Das von Thomas Goletz erstmals im August 1990 gezeichnete Nagetier mit überdimensionierten Füßen entwickelte sich zum Fanartikel Nummer eins vor allem für Mädchen.
Von Postkarten über Blöcke und Abziehbildchen bis hin zu Plüschtieren hatte der Mittelständler Depesche Vertrieb aus Geesthacht südöstlich von Hamburg im Angebot. Doch jetzt ist bald Schluss. „Der Zeitgeist hat Einzug gehalten“, sagt eine Firmensprecherin. Die Lizenz wird an Goletz zurückgegeben und nur bis Ende des Jahres die Produkte abverkauft. Es gebe zwar noch Fans, aber die Absatzzahlen seien kontinuierlich zurückgegangen.
Das Unternehmen will seine Arbeit vor allem auf die selbst ins Leben gerufene „Top Model“-Produktwelt fokussieren. Und das Unternehmen tut das aus einer Position der Stärke heraus. Die im Bundesanzeiger für das Jahr 2012 veröffentlichen Zahlen zeigen: Bei einem Umsatz von 114 Millionen Euro machte erzielte das Unternehmen ein Jahresergebnis von fast 19 Millionen Euro.
Über 1.000 verschiedene Artikel hat die Firma im Laufe der Jahrzehnte auf den Markt gebracht, als besonders erfolgreich hätten sich Postkarten und die Plüschtiere erwiesen. Wie es in Zukunft weitergeht mit der Maus, weiß auch bei Depesche der Sprecherin zufolge niemand. Der Zeichner Goletz sei nicht zu erreichen. Die Nachrichtenagentur dpa berichtete vor fast vier Jahren, dass der 47-Jährige sich überhaupt nur einmal habe interviewen lassen – für das Diddl-Heft „Käseblatt“.
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