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Dorma-Chef Wagner im Interview „Zusammengehen auf Augenhöhe“

Das exklusive Interview für Digitalpass-Kunden: Der Chef des Schließanlagenherstellers Dorma Thomas P. Wagner im Interview über die Fusion mit Kaba, die Schrecksekunde mit der Frankenfreigabe – und seine Pilgerreise.
27.06.2015 - 09:31 Uhr Kommentieren
„Die Produkte von Kaba sind absolut hochkarätig.“ Quelle: Pressefoto
Dorma-Chef Thomas P. Wagner

„Die Produkte von Kaba sind absolut hochkarätig.“

(Foto: Pressefoto)

Herr Wagner, Sie haben die Branche schon überrascht mit dem Zusammenschluss. Wer ist denn da auf wen zugegangen? Es hieß es nur, Sie sprechen seit zwei Jahren...
Die Branche kennt sich, das Projekt hatte mehrere geistige Väter, jeder hat seine Optionen geprüft. Größe und Globalität werden wichtiger. Die Kunden wollen Komplettlösungen für ihre Gebäude.

Wer hat die Verhandlungen mit Kaba geführt, Herr Mankel, Sie oder Herr Gummert?
Das war natürlich eine Gemeinschaftsanstrengung: die Familiengesellschafter, Herr Dr. Gummert, der seit über 20 Jahren die Familie berät und schon viele Jahre im Aufsichtsrat mitwirkt, und das Management.

Ich habe versucht, die Konstruktion des Zusammenschlusses zu verstehen, aber einfach ist das nicht, versuchen Sie es mal?
Die Transaktion ist ein Zusammengehen auf Augenhöhe. Die gewählte Struktur spiegelt das wider. Die Familie Mankel/Brecht-Bergen verfügt über einen Anteil von 9,1 Prozent an der Dachgesellschaft dorma+kaba Holding AG und eine Beteiligung von 47,5 Prozent an der operativen Einheit dorma+kaba Holding GmbH + Co. KGaA. Rein wirtschaftlich betrachtet verfügt sie damit sogar über eine durchgerechnete Mehrheit von 52,3 Prozent an der zukünftigen dorma+kaba Gruppe. Die dorma+kaba Holding AG wird das operative Geschäft, die dorma+kaba Holding GmbH + Co. KGaA, mit 52,5 Prozent mehrheitlich kontrollieren. Die Eigentümerfamilien bilden fortan eine Ankeraktionärsgruppe und gewährleisten damit Stabilität im Gesellschafterkreis.

Wann hat der Dorma-Aufsichtsrat von dem Zusammenschluss erfahren?
Das war relativ spät. Es war aufgrund der mit der Börsennotierung von Kaba verbundenen besonderen Sensibilität eine Abwägung, ob wir den Aufsichtsrat früher oder später informieren. Für uns stand der Erfolg des Projekts im Mittelpunkt. Das hat der Aufsichtsrat auch verstanden.

Wird es ihn weiter geben?
Ja, natürlich, schon weil wir weit über die gesetzlich formulierte Schwelle von 2000 Mitarbeitern kommen. Aber es ist auch klar: die strategische, operative und finanzielle Führung erfolgt zukünftig aus der Schweiz heraus. Da wir Teil eines börsennotierten Konzerns sein werden, wird es Änderungen bei den Themen Kommunikation und Governance geben.

Welche?
Die Details dazu werden gerade ausgearbeitet und dann zunächst dem Aufsichtsrat von Dorma vorgestellt.

Warum ist Kaba Ihr Wunschpartner?
Die Produkte von Kaba sind absolut hochkarätig. Dazu kommt, dass wir ein sehr komplementäres Produktportfolio haben, wir ergänzen uns also zu rund 80 Prozent. Beide Unternehmen sind davon überzeugt, dass Größe sehr wichtig ist. Beide Unternehmen haben verstärkt in elektronische Zugangslösungen und in weltweite Präsenz investiert. Außerdem wir sind zwei starke Marken, wir sind Europäer und wir verstehen uns einfach gut.

Können Sie uns ein Beispiel nennen für die Vorteile des Zusammenschlusses?
Nehmen Sie den Flughafen Düsseldorf, die Automatiktüren und die Fluchtwegsysteme kommen von Dorma, der Zugang zum Gate per Mobiltelefon und die Sicherheitsschleusen kommen von Kaba, auch in vielen Hotels sind wir beide mit unterschiedlichen Produkten vertreten, künftig bekommen die Kunden alles aus einer Hand.

Die beiden Töchter von Herr Mankel werden künftig mit Herrn Gummert im Verwaltungsrat des gemeinsamen Unternehmens sitzen, bislang saßen sie nicht einmal im Aufsichtsrat von Dorma, woher kommt dieser Sinneswandel?
Die Familie Mankel hat seit mehr als fünf Jahrzehnten Erfahrung mit Fremdmanagement. Sie sieht sich selbst mehr als Inhaberfamilie, die nicht ins operative Management eingreift. Bislang agierten die beiden Töchter über den Gesellschafterausschuss gemeinsam mit ihrem Vater und den engsten Beratern. Die Töchter von Herrn Mankel sind seit 2009 Gesellschafter, seit mehr als einem Jahrzehnt sind sie in die wesentlichen Entscheidungen involviert. Kurzum: Auch vor dem Hintergrund des bereits vollzogenen Generationenwechsels ist es ein logischer Schritt, dass sie in den Verwaltungsrat von Kaba einziehen.

„Das Prinzip "ein Schiff, ein Kapitän" hat sich bewährt“
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