DZ-Bank-Studie Mittelstand will wieder mehr investieren
Von der Uni auf den Chefsessel
Düsseldorf Das Geschäftsklima im Mittelstand hat sich nach dem Einbruch im vergangenen Herbst wieder erholt. Das belegt eine Umfrage der DZ-Bank, die dem Handelsblatt exklusiv vorliegt, bei 1500 Geschäftsführern mittelständischer Unternehmen, die bis zu 125 Millionen Euro umsetzen. Bei den Geschäftserwartungen, die besonders stark im vergangenen Herbst gesunken waren, erreichen die Werte aber noch nicht das Niveau von vor einem Jahr. Eine noch bessere Stimmung werde durch die Euroschwäche und die Ukraine-Krise verhindert, heißt es bei der DZ-Bank. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben aber an, dass sie vom im Vergleich zu den Jahren 2011 bis 2014 deutlich niedrigerem Ölpreis profitierten.
Rund ein Drittel der Unternehmen wollen neue Mitarbeiter einstellen. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Studie vor 20 Jahren. Nur die Kleinstbetriebe, die weniger als 20 Mitarbeiter beschäftigen, werden laut Studie Personal abbauen. Ebenfalls positiv entwickelten sich die Investitionsabsichten der Befragten. Sie waren im vergangenen Jahr stark gesunken, nun planen 80 Prozent der Umfrage-Teilnehmer in den nächsten sechs Monaten wieder mehr zu investieren. Das sind so viele wie seit dem Frühjahr 2000 nicht mehr.
Auch das Investitionsvolumen steigt, laut Studie, vor allem in den Branchen, Ernährung, Handel und Dienstleistungen. Allerdings wollen Chemie- und Kunststoff-Industrie sowie das Baugewerbe die Unternehmen etwas weniger investieren. Doch die Banken werden von den erhöhten Investitionsabsichten nicht so stark profitieren, denn der Finanzierungsbedarf der Unternehmen bleibt nach wie vor gering, steigt aber zumindest leicht von 21 auf knapp 23 Prozent.
57,4 Prozent der befragten Mittelständler sind im Ausland bereits aktiv und auch der Trend der Auslandsaktivitäten geht langsam aber stetig bergauf. Dabei gilt nach wie vor die Regel, je größer das Unternehmen, desto eher ist es international tätig. Befragt nach de größten Problemfeldern steht die Bürokratie noch immer unangefochten auf Platz eins. Nicht viel weniger zu schaffen macht den Unternehmern allerdings der zunehmende Arbeiter- und Fachkräftemangel. Aufgrund des niedrigen Ölpreises entspannte sich aber in der aktuellen Umfrage die Sorge um zu hohe Energiekosten deutlich im Vergleich zum Frühjahr 2014.
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