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Erleichterungen bei den Mieten Co-Working-Anbieter Rent24 bietet Start-ups Hilfen an

Die Start-up-Szene ist durch die Coronakrise besonders gefährdet. Rent24-Gründer Robert Bukvić will schnell und unbürokratisch helfen.
23.03.2020 - 17:03 Uhr Kommentieren
Rent24 ist gegenwärtig an mehr als 70 Standorten in 30 Städten auf drei Kontinenten vertreten. Quelle: Rent24
Rent24 in Berlin

Rent24 ist gegenwärtig an mehr als 70 Standorten in 30 Städten auf drei Kontinenten vertreten.

(Foto: Rent24)

Berlin Rent24 – ein weltweit aktiver Co-Working-Anbieter für Selbständige, Kleinunternehmer und Start-ups – beschreibt sein Angebot auf seiner Homepage so: flexible und innovative Arbeitskonzepte, Restaurant- und Fitnessangebote, kurzum: „eine Rundumversorgung in einer besonderen Wohlfühl-Atmosphäre“.

Doch seit durch das Coronavirus das wirtschaftliche und soziale Leben zunehmend erlahmt, ist auch die Situation bei Rent24-Mitgliedern und -Mietern angespannt. Gründer und Geschäftsführer Robert Bukvić, ein ehemaliger Profi-Basketballer, hat darum nach den Hilferufen der ersten Unternehmen beschlossen, ihnen konkrete Hilfe anzubieten – von Ermäßigungen bis Stundungen bei der Miete bis zu einer einhundertprozentigen Übernahme der Mieten.

„Jedes Start-Up geht im Laufe der Zeit durch Höhen und Tiefen“, sagt der Zwei-Meter-Mann dem Handelsblatt. „Aber durch die Coronakrise sind viele jetzt unmittelbar in ihrer Existenz bedroht.“ Er habe die Sorge, dass die Politik vor allem den großen Unternehmen helfen werde, bei den kleineren und den Selbständigen die Hilfe am Ende aber gar nicht ankomme.

Darum verspricht Bukvić auf der Website des Unternehmens Unterstützung und hat zudem Mitglieder und Mieter per Mail angeschrieben. „Wir beraten und stehen den Start-ups aktiv zur Seite“, sagt Bukvić und versichert, ohne die anfallenden Gesamtkosten bislang abschätzen zu können: „Wir werden das so lange anbieten, wie unsere Möglichkeiten es zulassen.“

Rent24 ist gegenwärtig an mehr als 70 Standorten in 30 Städten auf drei Kontinenten vertreten. Das Unternehmen wurde 2015 in Berlin gegründet, hier befinden sich allein sechs Büros über die Stadt verteilt.

Der Rent24-Gründer hat nach den Hilferufen der ersten Unternehmen beschlossen, ihnen konkrete Hilfe anzubieten. Quelle: Rent24
Robert Bukvić

Der Rent24-Gründer hat nach den Hilferufen der ersten Unternehmen beschlossen, ihnen konkrete Hilfe anzubieten.

(Foto: Rent24)

„Jeder“, stellt der gebürtige Berliner klar, „kann sich melden und sich beraten lassen – das Angebot gilt also nicht nur für unsere Mitglieder oder Mieter. Einzige Voraussetzung: es sind Start-ups oder Freelancer.“ Rent24 sei daran gelegen, den Jung-Unternehmen zu helfen und sie durch die Krise zu führen, sagt Bukvić. Ganz uneigennützig ist das Verhalten verständlicherweise also nicht. „Wir wollen, dass die kleinen Unternehmen diese Krise überstehen, danach wieder voll loslegen können, unsere Flächen buchen und gemeinsam mit uns expandieren.“

Rent24-Büros bleiben trotz Coronakrise vorerst geöffnet

Sein erstes Unternehmen gründete Bukvić während eines Studiums in den USA: ein Hausaufgabenportal für Studenten namens „1000papers“. Der Erfolg damit, erinnert sich Bukvić selbst, habe ihn stolz gemacht und ihm Lust aufs Unternehmertum gemacht. Das Unternehmen verkaufte er einige Zeit später und kaufte sich mit dem Geld sein erstes eigenes Auto: einen Mustang.

Als er nach einer Knieverletzung nicht mehr Basketball spielen konnte und zurück nach Berlin ging, gründete er die Unternehmen „Miet24“ und „Get Deal“. Alle Mitarbeiter seiner Unternehmen saßen damals unter einem Dach und unterstützten sich gegenseitig. Zudem vermietete er freie Plätze an Freiberufler und Projektteams – Bukvićs Anfänge mit Co-Working.

Die Rent24-Büros bleiben trotz der Coronakrise vorerst geöffnet, bekräftigte Bukvić jetzt. Das Unternehmen habe alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um das Risiko einer Verbreitung so gering wie möglich zu halten. Gemeinsame Veranstaltungen an den Standorten finden nicht mehr statt. Die Mehrheit der Mieter arbeitet inzwischen jedoch ohnehin von zu Hause aus.

Der Digitalverband Bitkom mahnt unterdessen entschiedene Maßnahmen der Politik an, die gezielt auf junge innovative Technologie-Unternehmen zugeschnitten sind. „Es muss jetzt alles getan werden, um ein großes Start-up-Sterben zu verhindern“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.

„Start-ups haben in aller Regel keine Rücklagen, viele leben von der Hand in den Mund und haben nicht den langen Atem, um diese Krise ohne Unterstützung durchzustehen.“ Er begrüße es, dass das Bundeswirtschaftsministerium ein Rettungspaket für Start-ups angekündigt habe. Es sei jetzt wichtig, das Paket schnell zu beschließen und umzusetzen. Außerdem müsse es offenbleiben für Nachbesserungen.

Konkret drängt der Verband vor allem darauf, dass kurzfristige Liquiditätslücken geschlossen werden können. Notwendig sei eine volle Risikoübernahme durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Da sich die Verfügbarkeit von Wagniskapital in Folge der Coronakrise verschlechtern werde, sollten Finanzierungsrunden mit staatlichen Mitteln vervollständigt werden, wenn mindestens 25 Prozent des Volumens durch private Investoren aufgebracht werden.

Kurzarbeit könne auch für Start-ups ein gutes Mittel sein, um auf einen kurzfristigen Absatzeinbruch zu reagieren. Der bürokratische Aufwand sei jedoch gerade für die kleine Start-ups eine Hürde. Der Verband schlägt darum vor, dass die Antragstellung wahlweise nicht mehr monatlich, sondern auch quartalsweise erfolgen kann.

Mehr: Die Start-up-Szene fordert eigene Schutzschirme

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