Fachkräftemangel Sachsen-Anhalt will mehr ausländische Akademiker

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) fordert, die Zuwanderungsregeln für Akademiker zu lockern. „Ausländische Absolventen deutscher Hochschulen sollten künftig automatisch ein uneingeschränktes Bleiberecht erhalten“, sagte Haseloff dem Handelsblatt (Dienstagausgabe). Dies sei gerade für die östlichen Länder „ein besonders wichtiges Anliegen“ – unter anderem, weil sie am stärksten vom demografischen Wandel betroffen seien und zugleich viele naturwissenschaftlich-technische Studiengänge anzubieten hätten. „Da ist es für uns von umso größerem Interesse, möglichst wenige der hier ausgebildeten Spitzenkräfte zu verlieren“, sagte Haseloff.
Die ausländerrechtlichen Vorgaben für Hochschulabsolventen sind zwar seit 2005 mehrfach gelockert worden. Doch gilt im Prinzip weiterhin, dass Ausländer nach dem Examen nur auf Antrag und maximal ein Jahr bleiben dürfen. Weisen sie eine Arbeitsstelle nach, gibt es oft nur eine erneute befristete Genehmigung.
Nach Daten der Bundesregierung hat sich die Zahl der ausländischen Studierende seit 1993 auf mehr als 180.000 verdoppelt. Nur 4.800 Absolventen bekamen 2009 allerdings eine unbefristete Arbeitserlaubnis. „Wer hier ein Studium abgeschlossen hat, der hat eine beachtliche Integrationsfähigkeit gezeigt und ist außerdem gut qualifiziert“, betonte Haseloff. Da sei es nicht sinnvoll, hohe rechtliche Hürden in den Weg zu stellen, sagte er.
Die Bundesregierung hat die Spitzenvertreter von Wirtschaft und Gewerkschaft für Mittwoch zu einem Fachkräftegipfel geladen. Während Vertreter der Wirtschaftsverbände im Vorfeld eine grundlegende Zuwanderungsreform anmahnten, hat Kanzlerin Angela Merkel entsprechende Erwartungen am Montag deutlich gedämpft.
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Reicht dies zur Lohn- und Gehaltdrückerei nicht aus ?