Christan Berner Radikaler Umbau bringt der Berner Group hohes Umsatzwachstum

Der Chef der Berner Group hat viel in Logistik investiert.
Düsseldorf Die vergangenen Jahre waren für Christian Berner harte Arbeit. 2012 war er in das elterliche Familienunternehmen Berner Group eingestiegen, dem kleinen Konkurrenten des gut zehnmal so umsatzstarken Schraubenhändlers Würth, beheimatet ebenfalls im beschaulichen Künzelsau.
Damals machte die Hälfte der rund 60 Berner-Töchter Verluste, heute sind es noch vier. Für das vergangene Geschäftsjahr legte der gerade einmal 35-jährige Vorstandschef die Geschäftszahlen vor. Der Umsatz wuchs um fünf Prozent auf stattliche 1,07 Milliarden Euro.
Berner hat radikale Schritte nie gescheut. Er verlegte einen Teil der Holding nach Köln, vor allem auch um Talente anzuziehen, die ihm bei der Transformation des früheren Schraubenhändlers zu einem Omnichannel-Anbieter für Ersatzteile und Verbrauchsgüter helfen. Seine Kunden sind Autowerkstätten und die Bauindustrie.
Zu der Gruppe zählt auch der Spezialchemie-Anbieter Caramba, der unter anderem das legendäre Schmiermittel gleichen Namens anbietet und den Umsatz halten konnte. Als Christian Berner antrat, war auch das Onlinegeschäft noch bei null, erinnert er sich. Heute setzt er 80 Millionen mit E-Commerce um – 13 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Für das laufende Jahr rechnet der Unternehmer weiterhin mit gutem Wachstum. Seine Argumente: Auf den Baustellen komme man kaum mit den Lieferungen hinterher. Und je länger die alten Fahrzeuge gefahren würden, weil die Kunden noch unsicher über die Zukunft der Mobilität seien, desto mehr würden eben auch Ersatzteile nachgefragt. Deshalb will er auch nicht in die düsteren Prognosen, die viele Unternehmen zurzeit verbreiten, einstimmen.
Außerdem hat er gerade viel in zusätzliche Lager zum Beispiel an der deutsch-niederländischen Grenze investiert, um die Lieferung am selben Tag zu gewährleisten. Wie so viele Familienunternehmer äußert er sich nicht genauer zum Gewinn, 2017/18 waren es 21,5 Millionen Euro (Ebit). Wenn er wie ein Private-Equity-Investor bilanzieren würde, sagt Berner, wären es sicher eher 40 Millionen.
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