Heizungshersteller Viessmann öffnet Familienholding für externe Mitglieder

Die Unternehmer gelten als Vorreiter in Sachen Generationswechsel, Digitalisierung und Energiewende.
Düsseldorf Viele Unternehmer schauen gern nach Allendorf. Dort, im Nordhessischen, wirtschaftet der Heizungs- und Klimatechnikhersteller Viessmann und gilt als Vorreiter, wenn es um Generationswechsel, Digitalisierung und Energiewende geht. Nun hat sich die Familie entschlossen, eine Familienholding zu errichten und auch externe Mitglieder darin aufzunehmen – als Ersatz für den Verwaltungsrat.
Dieser wurde bislang von Martin Viessmann (66) geführt. Zudem gehörten dem „Rat“ sein Sohn Maximilian (31) als Co-CEO, sowie Joachim Janssen und Finanzchef Ulrich Hüllmann an. In die neue Familienholding zieht nun zusätzlich die Tochter Katharina von Martin Viessmann ein.
Als externe Mitglieder stoßen zudem Oetker-Chef Albert Christmann, Madeleine Jahr, die in Deutschland für die Investmentbank GCA Altium Familienunternehmen und Family Offices betreut, sowie Thomas Rödder, der die Rechtsanwaltskanzlei Flick Gocke Schaumburg führt, dazu.
Unter dem Dach der Holding, die rund 40 Mitarbeiter beschäftigen soll, werden die vier Geschäftsbereiche Klima-, Kühl und Industrielösungen und der Bereich Investments geführt. Zusätzlich wird es darunter neben den drei bestehenden Stiftungen künftig eine weitere für Nachhaltigkeitsprojekte in aller Welt geben. So sei sichergestellt, dass es gelinge, „den Erfolg des Unternehmens auch in der Zukunft fortzuschreiben“, sagte Holding-Chef Martin Viessmann.
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Co-CEO Max Viessmann blickte bei der Vorlage der Jahreszahlen optimistisch in die Zukunft: „Die Kombination aus der Energie- beziehungsweise Gebäudewende und der Digitalisierung stellt für uns die größte Chance in der Unternehmensgeschichte dar.“
Die Zahlen scheinen zu belegen, dass Viessmann diese Chancen auch nutzt. Im dritten Jahr in Folge konnte das Unternehmen Rekorderlöse melden. 2019 stieg der Umsatz um 6,4 Prozent auf 2,65 Milliarden Euro. Wachstumstreiber waren einerseits Auslandsmärkte vor allem in China, Ost- und Südosteuropa und Nordamerika. Andererseits lagen bei den Produkten Wärmepumpen mit einer Wachstumsrate von 24 Prozent und Brennstoffzellenheizungen mit 25 Prozent weit vorn.
Zum Gewinn des 103 Jahre alten Familienunternehmens mit 12.300 Mitarbeitern macht Viessmann keine Angaben. Bislang gibt es abseits der üblichen Hygienevorsorge und der Möglichkeiten von Heimarbeit und Videokonferenzen keine weiteren Maßnahmen rund um das Thema Coronavirus.
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