Image als Wettbewerbsvorteil Deutsche vertrauen Familienunternehmen

Auch der Kosmetikkonzern aus Hamburg ist noch in Familienhand.
Düsseldorf Sie sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft: Bertelsmann, Beiersdorf, Fresenius, Porsche. So verschieden die Produkte auch sind, eines haben die milliardenschweren Konzerne gemeinsam: Sie werden von der Familie geführt. Und das ist gut fürs Geschäft, wie das aktuelle Edelman Trust Barometer, das dem Handelsblatt exklusiv vorliegt, belegt.
Die Fakten der Umfrage bei 15.000 Konsumenten in 12 Ländern sind eindeutig: Kein anderes Land traut Familienunternehmen in dem Ausmaß, wie die Deutschen. Hierzulande liegt das Vertrauen in Familienunternehmen bei 74 Prozent – gegenüber Unternehmen im Allgemeinen mit 43 Prozent.
Und das Vertrauen zahlt sich aus: Deutlich mehr als die Hälfte der deutschen Verbraucher wären bereit, für Produkte und Dienstleistungen von Familienunternehmen mehr zu zahlen, als für Produkte von anderen Firmen. Doch nur 40 Prozent aller Befragten wissen, ob sie gerade ein Produkt oder eine Dienstleistung eines Familienunternehmens kaufen oder eben nicht. In Indien sind es hingegen fast 70 Prozent der Befragten, welche klar unterscheiden können, ob das Produkt aus der Fabrik eines familiengeführten Unternehmens kommt.
Eine große Herausforderung für die nächste Generation: Die eigene Familiengeschichte nutzen. Doch es warten weit größere Herausforderungen. Die Studie zeigt auch, dass den deutschen Firmenerben schwere Zeiten bevorstehen: 53 Prozent der Befragten trauen den nachfolgenden Generationen die Leitung eines Familienunternehmens nicht zu.
Die Zöglinge der Familienunternehmer sind laut dem Edelman Trust Barometer schlicht zu reich aufgewachsen. Nur 22 Prozent aller Befragten sehen Erben als Vorbild. 54 Prozent hingegen respektieren erfolgreiche Gründer und Unternehmer. Um in Deutschland erfolgreich zu sein, sollten junge Erben den Porsche lieber in der Garage lassen. Die Geschichte vom bescheidenen Gründer erzählt sich einfach besser.
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