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Impact Investing Investor Yabeo setzt mit 50-Millionen-Fonds auf nachhaltige Startups

Nachhaltigkeit ist bei Start-ups gefragt wie nie. Der Frühphaseninvestor Yabeo legt einen Impactfonds auf – und will marktübliche Renditen einfahren.
12.02.2020 - 12:40 Uhr Kommentieren
Die Yabeo-Geschäftsführerin setzt bei zukünftigen Investments auf Nachhaltigkeit. Quelle: Yabeo
Saskia Becker

Die Yabeo-Geschäftsführerin setzt bei zukünftigen Investments auf Nachhaltigkeit.

(Foto: Yabeo)

München Bei den großen Konzernen reden derzeit fast alle von Purpose und Impact. Es kommt nicht nur darauf an, Geld zu verdienen, sondern auch einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Das Thema Nachhaltigkeit hat ganz besonders die Start-up-Welt erfasst. Und zwar nicht nur bei den jungen, idealistischen Gründern.

„Das Thema Nachhaltigkeit hat auch auf Investorenseite enorm an Bedeutung gewonnen“, sagt Saskia Becker, Geschäftsführerin beim Frühphaseninvestor Yabeo. Gerade die Mehrzahl der Family Offices wolle neben der finanziellen Rendite einen nachhaltigen gesellschaftlichen Impact durch ihre Investments leisten.

Yabeo hatte sich auch schon zuvor bei Nachhaltigkeits-Start-ups engagiert, zum Beispiel in den Bereichen Seniorenpflege (Pflegebox, Prosenio, Libify) und in Technologien zur Reduktion von Plastikabfall durch Wasserfilter (Tapp Water). Nun setzt das Münchener Unternehmen mit dem neuen Fonds Yabeo Impact ganz auf das sogenannte Impact Investing – und liegt damit im Trend.

„Impact Investing schlägt eine Brücke zwischen positiver sozialer Wirkung und privatem Investmentkapital“, heißt es bei der Bertelsmann Stiftung. Laut einer Studie des Global Impact Investing Networks stecken weltweit mehr als 230 Milliarden US-Dollar in entsprechenden Investments, die finanzielle Rendite und gleichzeitig positive soziale oder okölogische Auswirkungen bringen sollen.

„In Deutschland ist dieser Markt erst am Entstehen, aber innovative wirkungsorientierte Finanzierungsmodelle werden auch hier immer stärker nachgefragt“, sagt Andreas Rickert, Vorstandsvorsitzender des gemeinnützigen Analyse- und Beratungshauses Phineo. Auch institutionelle Investoren interessierten sich vermehrt für Finanzierungsmodelle mit gesellschaftlicher Wirkung.

Saskia Becker hatte nach dem Studium der Volkswirtschaft und Finanzen unter anderem bei einer Finanzboutique in der Schweiz gearbeitet, ehe sie als Head of Finance zum Start-up Miflora wechselte, einem Online-Blumenhändler. Vor zwei Jahren stieß sie zu Yabeo. Bislang investierte das Unternehmen vor allem in Technologiefirmen in den Bereichen Finanzen und Gesundheit.

Nur Gutes tun wollen, reicht nicht

Nun kommt die Plattform Yabeo Impact hinzu. Der Fonds soll ein Volumen von 50 Millionen Euro erreichen. Zwar betont Becker mit Blick auf die Engagements: „Wir haben keinen Exit-Druck wie beispielsweise geschlossene Fonds. Wir können die Firmen nachhaltig begleiten, solange das notwendig ist, und tätigen auch Folgeinvestitionen.“

Es gehe aber nicht nur darum, Gutes zu tun. „Wir wollen für die Investoren eine marktübliche Rendite erreichen.“ Bei Yabeo, gegründet von Matthias Sohler, der unter anderem im Vorstand der DAB Bank war und COO bei Unicredit, sehen sie sich bei den Beteiligungen in einer aktiveren Rolle. „Wir wollen nicht nur Geldgeber sein, sondern Smart Capital geben“, drückt es Becker aus. Die Partner und Beiräte stünden den Start-ups bei Bedarf immer mit Rat und Unterstützung zur Seite. Beirätin ist zum Beispiel Susanne Porsche. Die Unternehmerin kommt aus der Film- und TV-Branche, in der sie seit 1983 als unabhängige Produzentin aktiv ist.

Daneben investiert sie in Start-ups. „Schon immer hatte ich den Wunsch, meine Erfahrung und Wissen zu teilen“, sagt sie. Bei den Start-ups bringe sie sich ein, wenn ihr Rat gebraucht werde. Ziel sei es, dass kein einziges Investment pleite gehe. „Das wollen wir verhindern.“

Auch ihr ist das Thema Nachhaltigkeit besonders wichtig. „Wir setzen nicht auf das Thema, weil es gerade in ist.“ Die Verfügbarkeit von sauberem Wasser sei für sie persönlich zum Beispiel schon sehr lange ein wesentliches Thema. „Da geht so viel schief, dabei ist es mit das höchste Gut.“

Jüngstes Engagement von Yabeo ist ein 1,5-Millionen-Euro-Investment in das Start-up Wegatech, das Systemlösungen aus Photovoltaikanlagen, Stromspeichern, Ladesäulen und Wärmepumpen in Privat- und Gewerbeimmobilien anbietet.

Bei den Investments aus dem neuen Impact-Fonds will sich Yabeo an den 17 Zielen der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung orientieren. Nur Gutes tun zu wollen, reiche dabei nicht, sagt auch Susanne Porsche. „Das Thema Impact und Nachhaltigkeit muss professionell angegangen werden.“ Man müsse die Firmen soweit bringen, dass sie auf eigenen Beinen stehen und Geld verdienen können.

Mehr: Das Spektrum an nachhaltigen Geldanlagen wächst. Warum das Thema auch für Finanzberater stark an Bedeutung gewinnen wird.

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