JAB Holding Die Reimann-Familie hat eine Nazi-Vergangenheit

Die Reimann-Erben hätten einen Historiker beauftragt, der die Familiengeschichte aufarbeiten soll, so der Chef der JAB Holding.
Historische Aufarbeitung in der Familie Reimann: Die zweitreichste Familie Deutschlands hat eine düstere Nazi-Vergangenheit. Das berichtete die „Bild am Sonntag“. In den Werken und der Privatvilla der Firmen-Patriarchen Albert Reimann senior und Albert Reimann junior in Ludwigshafen sei es während der NS-Zeit zu Gewalt und Missbrauch an Zwangsarbeitern gekommen, heißt es. Die Zeitung beruft sich auf bisher unveröffentlichte Akten und Dokumente.
Die Familie Reimann und deren JAB Holding stehen hinter Konsumgütermarken wie Calgon, Kukident, Clerasil und Sagrotan. Ihr Vermögen beläuft sich auf 33 Milliarden Euro.
Die Dokumente haben es in sich. Demnach wurden osteuropäische Arbeiterinnen von Firmenmitarbeitern gezwungen, nackt in ihrer Baracke anzutreten. Frauen, die sich weigerten, wurden unsittlich berührt. Zwangsarbeiter wurden getreten und geschlagen, darunter auch eine Russin, die im Haus der Reimanns putzte. Albert Reimann junior wurde daraufhin von der „Deutschen Arbeiterfront“, die als Einheitsgewerkschaft auch für die Verteilung der Zwangsarbeiter zuständig war, gerügt.
Die Zeitung zitierte Peter Harf, Familiensprecher und Chef der JAB Holding: „Unsere heutigen Erkenntnisse decken sich vollständig mit Ihren Recherchen. Da gibt es nichts zu korrigieren. Das ist alles korrekt. Reimann senior und Reimann junior waren schuldig. Die beiden Unternehmer haben sich vergangen, sie gehörten eigentlich ins Gefängnis.“
Harf erklärte, dass die Reimann-Erben einen Historiker beauftragt haben, der die Familiengeschichte aufarbeiten soll. „Vor wenigen Wochen hat uns der Historiker einen Zwischenstand präsentiert. Da waren vier Reimann-Kinder, ein Reimann-Enkel und ich dabei“, sagte Harf. „Als Professor Erker berichtet hat, waren wir sprachlos. Wir haben uns geschämt und waren weiß wie die Wand. Da gibt es nichts zu beschönigen. Diese Verbrechen sind widerlich.“
Harf kündigte an, zehn Millionen Euro an eine passende Organisation spenden zu wollen.
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